Das Grauen lauert in der Tiefe

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Autoren: Christian Loeffelbein

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hinterherstieg.
    Mrs Fox schüttelte skeptisch den Kopf, nahm aber Mafalda an die Hand und folgte ihnen in das merkwürdige Gebilde.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, erklärte Professor Fox staunend und betrachtete eingehend den Raum, der sich vor ihm auftat.
    Auch Max sah sich neugierig um. Die Kabine war mit feinem rotem Samt ausgekleidet und es gab eine Sitzbank mit Sofakissen und gepolsterten Haltegriffen. Gegenüber dem Einstieg befand sich ein Kästchen aus Messing, das mit zwei gläsernen Knöpfen ausgestattet war, einem roten und einem grünen. Von dem roten Knopf ging ein geheimnisvolles pulsierendes Licht aus.
    »Was ist denn das? Sind das etwa diese neuartigen Glühbirnen?«, überlegte Max und machte einen Schritt darauf zu.
    »Nein.« Sein Vater schüttelte nachdenklich den Kopf. »Elektrisches Licht kann nicht so hell leuchten. Fass das lieber nicht an, Junior.«
    Aber wie in den meisten Fällen, wenn es etwas Spannendes zu untersuchen gab, hörte Max nicht auf seinen Vater und trat noch näher an das Kästchen heran. Im selben Augenblick brachte eine Welle die gesamte Kugel zum Schaukeln. Max taumelte Halt suchend nach vorn und drückte dabei aus Versehen auf den roten Knopf. Schlagartig wurde das pulsierende Licht stärker und ein ohrenbetäubendes Brummen ertönte.
    »Was um alles in der Welt …«, stieß Maxwell hervor, doch ehe er den Satz zu Ende sprechen konnte, knallte die Eisentür wie von Geisterhand ins Schloss, und die Kugel fing an, sich immer schneller und schneller um die eigene Achse zu drehen.
    Erschrocken rissen Maxwell und Mafalda die Augen auf und sogar Mr und Mrs Fox klammerten sich einen kurzen Moment aneinander. Die Geschwister sprangen vor und drückten ihre Nasen an das Glas des großen Bullauges, wurden aber sofort von ihren Eltern auf die Sitzbank gezogen. Vor dem Ausguck wirbelte und schäumte ein wilder Strudel aus Luftblasen.
    »Was passiert jetzt?«, fragte Max.
    »Das kann ich dir auch nicht sagen.« Sein Vater schaute sich mit seinem typischen Forscher-Blick um. »Aber ich bin sicher, dass der Ingenieur dieser Vorrichtung die Sitzbank nicht ohne Grund mit Haltegriffen und Sofakissen ausgestattet hat.«
    Tatsächlich begann die Kugel bald ziemlich stark hin und her zu schaukeln. Ein großer Schatten zog außen an dem Bullauge vorbei und sie hörten ein merkwürdiges Geräusch. Es klang bedrohlich wie Donnergrollen und unheimlich wie Wolfsgeheul.
    »Wir sinken!«, brüllte Max gegen den Lärm an.
    »Haltet euch gut fest, wir müssen …«, rief der Professor seiner Familie zu, doch seine Anweisungen gingen im Tosen der Wassermassen unter.
    Unaufhaltsam ruckelte die Kugel in die Tiefe. Ein schauerliches Knacken hallte im Innern der Tauchglocke wider. Max presste sich die Hände auf die Ohren, doch da wurde er mit Wucht gegen die Wand geworfen und musste sich im Sitzpolster festkrallen, um nicht durch den Raum geschleudert zu werden.
    Max biss die Zähne zusammen. Während er durchgeschüttelt wurde, zermarterte er sich den Kopf darüber, was hier vor sich ging. Wohin führte sie ihre Reise?
    Unvermittelt bremste die Kugel ab und wogte auf einmal nur noch sachte von einer Seite zur anderen.
    »Meine Güte«, beschwerte sich Mrs Fox und zupfte an ihrer Hochsteckfrisur. »Hat diese Höllenfahrt endlich ein Ende?«
    Auch der Professor ließ mittlerweile den Ansatz einer besorgten Miene erkennen.
    Die Tauchglocke schien zwar immer noch zu sinken, um sie herum war es aber totenstill geworden.
    Mr Fox rappelte sich auf. »Ihr bleibt sitzen!«, befahl er seinen Kindern, die drauf und dran waren, ebenfalls aufzuspringen. Er ging zum Bullauge und blickte hinaus.
    Maxwell hielt es kaum auf seinem Platz, aufgeregt blickte er zu seinem Vater hinüber. Auf einmal wurde das Gesicht des Professors von unten angestrahlt, so als wäre die Sonne im Meer versunken und würde nun wieder zum Himmel hinaufwandern.
    Wie war das möglich? Maxwell runzelte die Stirn. Ein derart helles Licht unter Wasser konnte doch eigentlich nur eins bedeuten: Dort draußen erwartete irgendjemand ihre Ankunft … oder irgendetwas? Ihm schauderte.
    »Kommt mal her, das müsst ihr sehen!«
    Das ließen sich Max und Mafalda nicht zweimal sagen. Sie drängten ihren Vater zur Seite und schauten nach draußen.
    »Menschenskinder!«, rief Maxwell und knuffte seine Schwester in die Seite.
    Ihre Tauchglocke drang mit großer Geschwindigkeit in die tiefsten Tiefen des Ozeans vor. Zwei riesige Wale zogen in einiger