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Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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alle befanden. Er musste handeln. Auf der Stelle!
    »Da sind sie!«, schrie er. »Da! Sie kommen auf uns zu! Hilfe!«
    Alle drehten sich zu ihm um und sogar Mafalda und Tom schlugen erschrocken die Augen auf.
    »Sie kommen!«, wiederholte Max. »Die schwarze Armee von Mr Nin!« Er fuchtelte mit den Armen und zeigte in Richtung der großen Glasscheibe, wo außer einer ziemlich langweilig aussehenden Qualle nichts weiter zu erkennen war als grün leuchtendes Meerwasser. »Die Armee von Mr Nin!«, kreischte Max. »Sie wollen uns holen!« Dann brach er reglos zusammen.
    »Das arme Kind«, hörte er Mr Crimer sagen. »Die Terroristen müssen etwas Entsetzliches mit ihm angestellt haben. Wir sollten ihn schnell in den Salon bringen und einen Arzt holen.«
    Max linste unauffällig in den Raum. Sein Vater beugte sich zu ihm und hob ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck auf.
    Maxwell bekam ein furchtbar schlechtes Gewissen, dass er seinen Eltern so einen Schreck eingejagt hatte. Aber als er sah, dass seine Mutter Mafalda auf den Arm nahm und dabei weit weniger alarmiert wirkte, war er sich seiner Sache wieder sicher.
    Mr Crimer gab Kumpel 5000, der immer noch Tom trug, die Anweisung, ihm zu folgen, und führte die Familie Fox aus dem Raum. Er betätigte einen Schalter in der Wand und vor ihnen erschienen die Umrisse einer Tür. Sie öffnete sich mit einem Zischen und wurde erneut unsichtbar, nachdem sie sich geschlossen hatte.
    Mr Crimer lotste sie durch mehrere Gänge, die hell erleuchtet waren, ohne dass man eine Lichtquelle erkennen konnte. Dann glitt erneut eine der geisterhaften Türen auf und Max konnte darauf gerade noch die römischen Zahlen I und XI lesen. Sie betraten ein großes Arbeitszimmer mit schönen Mahagonimöbeln und einem angrenzenden Teesalon. Der Raum erinnerte Maxwell an den Afrika-Club in Manhattan, in den sein Onkel John ihn manchmal mitnahm. Onkel John war Großwildjäger und der ungekrönte Safari-König von New York.
    Während Mafalda und Tom in zwei Ohrensessel bugsiert wurden und sich benommen über die Augen rieben, wurde Max auf ein bequemes Sofa gelegt.
    »Holen Sie Dr. Fowler«, sagte Mr Crimer zu Kumpel 5000, der nickte und aus dem Raum rollte.
    Max biss sich vor Ärger auf die Lippen. Er hatte gehofft, dass der Bürgermeister sie für einen Augenblick allein lassen würde.
    »Die Kinder brauchen eine Tasse Tee«, wandte sich Maxwells Mutter an den Bürgermeister.
    »Ich schicke den Diener in die Küche, sobald er wieder da ist«, versicherte Mr Crimer und machte einen Schritt auf Max zu.
    »Die Kinder brauchen jetzt eine Tasse Tee«, beharrte Mrs Fox. »Ich werde sie selbst holen, wenn es Ihnen nicht möglich ist.«
    Mr Crimer zuckte zusammen. Zufrieden stellte Max fest, dass selbst der großspurige Bürgermeister dem Kommandoton von Mrs Florence Fox, geborene Lady Dunvally, nichts entgegenzusetzen hatte.
    »Bemühen Sie sich nicht«, murmelte Mr Crimer. »Ich werde den Tee holen.« Damit verließ er den Raum.
    Sofort setzte sich Max auf – und schaute direkt in die stahlblauen Augen seiner Mutter.
    »Raus mit der Sprache!«, sagte sie. Offenbar hatte sie sofort durchschaut, dass er den Anfall nur vorgetäuscht hatte.
    »Dieser Mr Crimer tut nur so freundlich«, sprudelte Max los. »Er hat zwei Mutantengreifer zu uns geschickt, die uns fangen und foltern sollten, damit wir irgendetwas verraten. Der Bürgermeister spricht mit ihnen durch so ein Gerät, das in seiner Tasche steckt, aber die Mutantengreifer wurden von Mafalda und Beethoven erledigt, nachdem diese Tom und mich mit spitzen Dornen und Zangen bedroht hatten. Und dann sind wir mit Henriette und Beethoven geflohen, aber Henriettes U-Boot ist kaputtgegangen. Vorher war da noch diese furchterregende Gummirüstung. In der steckt jemand drin, der eigentlich ganz normal aussieht. Trotzdem haben wir uns zuerst vor der Gestalt versteckt, und dabei ist ein Brand ausgebrochen, durch den die ganze Bibliothek in Flammen aufgegangen ist. Deswegen mussten wir aus dem Haus fliehen und sind überhaupt erst in dem Kübelwagen von Henriette und Beethoven gelandet.«
    »Die Bibliothek ist in Flammen aufgegangen?« Mr Fox' Gesichtsausdruck wurde noch eine Spur sorgenvoller.
    Max nickte.
    »Ich nehme doch richtig an, dass es sich bei Henriette und Beethoven um einen Gentleman und ein Fräulein aus gutem Hause handelt?« Maxwells Mutter schien nun ebenfalls beunruhigt.
    Max nickte wieder. Er hoffte, dass seine beiden Freunde es irgendwie geschafft

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