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Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Crimer zu tun. Crimer und Hardenberg wollten hier unten gemeinsam ihr Märchenland unter dem Meer aufbauen, aber Mrs Crimer und dieser Kolschok haben etwas ganz anderes im Sinn. Was das ist, wissen wir noch nicht, doch Hardenbergs Erfindung und die Atlantis-Magie sind dafür von großer Wichtigkeit. Hardenberg will da nicht mitspielen und startet einen Feldzug gegen Mrs Crimer und Kolschok. Um ihn zu gewinnen, braucht er jedoch etwas, das er genauso wenig hat wie die anderen. Jede Wette, dass das etwas mit der magischen Seite der Altstain-Energie zu tun hat.«
    »Ihr seid beide wirklich verdammt schnell im Oberstübchen«, sagte Tom und schüttelte beeindruckt den Kopf. »Nur was könnte das sein, was sie suchen?«
    Hinter ihnen ertönte ein Knarren und alle drei wirbelten erschrocken herum. Es war aber nur eine kleine schwarze Katze. Sie schaute die drei Eindringlinge vorwurfsvoll an.
    »Ach, das ist Morle«, sagte Tom. Er bückte sich erleichtert und nahm die Katze auf den Arm. »Na, meine Süße? Du brauchst keine Angst vor uns zu haben, wir tun dir nichts.«
    »Natürlich nicht«, sagte eine höhnische Stimme. »Wer würde denn schon einem armen, kleinen Kätzchen etwas antun?«
    Tom zuckte zusammen und hätte Morle beinahe fallen gelassen.
    »Wer ist da?«, fragte Max und wollte dabei besonders mutig klingen, was ihm allerdings nicht gelang.
    »Darf ich mich vorstellen? Eduard Kolschok ist mein Name.« Ein dürrer Mann in einem schwarzen Anzug und einem Zylinder auf dem Kopf betrat das Zimmer. Sein Gesicht war eingefallen und von tiefen Falten zerfurcht und erinnerte Max an das einer Ratte. Maxwell schüttelte sich vor Ekel. Seiner Schwester schien es nicht anders zu gehen, denn sie sah aus, als hätte ihr gerade jemand ein Sandwich in den Mund gestopft, das mit schimmeligem Schinken belegt war.
    »Ich freue mich sehr, eure Bekanntschaft zu machen«, sagte Mr Kolschok. »Ich war gerade auf dem Weg in mein Büro, als ich drei entzückende Schulkinder dabei beobachtet habe, wie sie vom rechten Weg abkamen und einen Einbruch verübten.«

    »Wir haben keinen Einbruch verübt«, sagte Tom. »Wir wollten meinen Freund Philip abholen und haben die Wohnung in diesem Zustand vorgefunden.«
    »Reizende Ausrede, junger Mann.« Mr Kolschoks dünner Mund verzog sich zu einem boshaften Grinsen. »Und wer von euch hat dann dem armen, kleinen Kätzchen auf den Schwanz getreten?«
    Alle starrten ihn mit offenem Mund an.
    »Was reden Sie denn da für einen Blödsinn?«, fragte Mafalda, die als Erste ihre Sprache wiederfand. »Wir haben dem Kätzchen nichts getan, das sehen Sie doch.«
    Mr Kolschok machte einen so plötzlichen Satz nachvorn, dass Tom und die Fox-Geschwister vor Schreck zusammenzuckten. Der dürre Mann versperrte der verängstigt jaulenden Morle den Weg und trat ihr mit voller Wucht auf den Schwanz. Das Kätzchen jaulte vor Schmerz kläglich auf und fiel augenblicklich in eine Schockstarre.
    »Ich rede niemals Blödsinn«, knurrte Mr Kolschok, der auf einmal nicht mehr allein war. Hinter ihm standen drei Polizeibeamte, die zwar nicht so groß und dick waren wie die Mutanten, aber auch ziemlich robust aussahen.
    »Hier haben wir drei jugendliche Übeltäter auf frischer Tat ertappt«, sagte er zu den Beamten. »Vandalismus, Hausfriedensbruch, Tierquälerei. Vielleicht stecken sie sogar mit den Unruhestiftern unter einer Decke. Führt sie ab!«
    Max, Mafalda und Tom waren von Kolschoks brutalem Vorgehen noch immer so schockiert, dass sie sich ohne Gegenwehr Handschellen anlegen ließen. Dann wurden sie aus der Wohnung geführt, die Treppe hinuntergezerrt und in einen Wagen mit Gitterstäben gestoßen, der sofort losfuhr und erst wieder anhielt, als sie hinter die riesigen Mauern gelangt waren, die den Justizpalast umgaben.
    Immerhin haben wir es geschafft hineinzukommen, dachte Max finster. Wenn auch nicht so wie geplant.

Maxwells Gefängniszelle war höchstens zwei Meter lang und eineinhalb Meter breit und wurde von einer schmutzigen Leuchtröhre erhellt, deren fahles Licht die Trostlosigkeit des Orts eindrucksvoll unterstrich.
    Vor zwei Jahren hatte sich seine Schwester einmal einen Spaß daraus gemacht, ihn in der Speisekammer einzusperren. Zwar nur für kurze Zeit, aber Max hatte trotzdem einen Eindruck davon bekommen, was es hieß, gefangen zu sein. Es konnte nichts Schrecklicheres geben! Außer vielleicht: gefangen zu sein und darauf warten zu müssen, von einem irren Zahnarzt verhört zu werden.
    Hilflos

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