Das Grauen lauert in der Tiefe
Flugzettel, die manchmal auf der Straße verteilt werden. Es ist ganz bestimmt eine neue Süßigkeit! Dürfen wir die kaufen? Bitte, bitte, bitte!«
»Ihr nascht sowieso schon so viel«, unterbrach Mrs Fox den Redeschwall ihrer Tochter.
»Chautauquauwauwau … den Namen habe ich vor zwanzig Jahren schon einmal gehört«, sagte Professor Fox nachdenklich. »Das war an der Universität. Das Wort bezeichnet einen geheimnisvollen Indianerstamm. Einer der Bibliothekare hat einmal davon gesprochen, als er zu viel Whisky getrunken hatte. Er hat auch etwas von einem Schädelhäuptling und einer unterirdischen Tropfsteinhöhle gefaselt, durch die man angeblich zum Mittelpunkt der Erde hinabsteigen kann. Und wie mir jetzt auffällt, ist dieser Bibliothekar kurz danach verschwunden. Er hieß Brommel oder Brummel oder so ähnlich …«
Mrs Fox blickte mit säuerlicher Miene zur Decke, während Maxwell seinem Freund Tom den Ellenbogen in die Seite rammte und ihm aufgeregt zuflüsterte: »So beginnen bei uns meistens die großen Abenteuer!«
Christian Loeffelbein, geboren 1968, hat in Kiel und Berlin Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Anglistik studiert. Nach dem Studium arbeitete er an einem Spielfilmprojekt, das auf mehreren Festivals aufgeführt wurde. Neben dem Verfassen weiterer Drehbücher für Spielfilme und Hörbücher hat er als Journalist für die »Tageszeitung«, die »Hamburger Rundschau«, die »Allegra« und als leitender Redakteur für die Verlagsgruppe Milchstraße gearbeitet. Inzwischen widmet er sich ausschließlich dem Schreiben von Kinderbüchern.
Sebastian Meyer, 1965 in Bremen geboren, lebt und arbeitet in Wiesbaden. Er ist Künstler und Designer und schafft Skulpturen, Figuren, Kostüme und Illustrationen, die ihre besondere Sprache sprechen. Durch seinen Blick hinter die Kulissen entstehen Formen und Wesen von außerordentlicher Skurilität und Wahrhaftigkeit, die er mit großer Liebe zum Detail und mit Präzision fertigt.
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Ein Auszug aus dem Roman "Percy Pumpkin - Mord im Schloss" von Christian Loeffelbein:
Ein altes englisches Schloss, eine verschrobene Adelsfamilie und ein über Jahrzehnte gehütetes Geheimnis ... Ungläubig blickt Percy Pumpkin an der Fassade von Darkmoor Hall empor. In diesem Schloss soll er seine Ferien verbringen? Noch dazu mit kauzigen Verwandten, die er nie zuvor zu Gesicht bekommen hat?
Schon bald nehmen sonderbare Ereignisse ihren Lauf: Die Köchin wird ermordet aufgefunden, ein Monster torkelt bei Mondlicht durch den Schlosspark und Percys Eltern verschwinden spurlos. Irgendwie scheint alles mit dem Rezept von Aunt Annie's Worcestershire-Sauce zu tun zu haben. Der Würzsauce, die der Familie Darkmoor sagenhaften Reichtum beschert hat und deren Zutaten seit Jahrzehnten streng geheim gehalten werden. Wird es Percy gelingen, das Rätsel um Schloss Darkmoor zu lüften?
Die Einladung
Philip traute seinen Augen nicht. Am Ende der steinernen Treppe befand sich tatsächlich ein Kellergewölbe, genau wie Dolores es ihm beschrieben hatte. Sein Herz begann, unangenehm schnell zu schlagen, und die Innenflächen seiner Hände wurden schwitzig, sodass ihm die Taschenlampe zu entgleiten drohte. Bei dem Gedanken, in diesem unheimlichen Gemäuer ohne Licht dazustehen, wurde ihm schwindelig. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und hielt sich an der feuchten Wand fest. Dann taumelte er die letzten Stufen nach unten
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Der Sarkophag stand aufrecht in der Mitte des Raums. Philip schnappte überrascht nach Luft. Dolores hatte die Wahrheit gesagt! Er ärgerte sich, dass er Dr. Fowler Glauben geschenkt und ihm sogar dabei geholfen hatte, seine Cousine ins Irrenhaus einzuweisen
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Der Schein der Taschenlampe warf bizarre Schatten an die Wände, und für einen Augenblick hatte Philip den Eindruck, dass der Deckel des Sarkophags sich langsam öffnete. Er schüttelte den Kopf, um das Hirngespinst zu vertreiben
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Da ließ ihn ein Ächzen und Stöhnen erstarren. Der Deckel des Sarkophags bewegte sich tatsächlich! Philips Kehle war wie zugeschnürt und seine Beine versagten ihm den Dienst. Stocksteif stand er da und sah mit an, wie sich eine knochige Hand aus dem Grab hervorschob … Ein erneuter Schwindelanfall übermannte ihn und er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, erkannte er, dass weder Dolores noch Dr. Fowler recht gehabt hatten: Vor ihm stand kein Sarkophag, sondern eine Eiserne Jungfrau, das schlimmste Foltergerät, das je gebaut
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