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Das große Buch vom Räuber Grapsch

Das große Buch vom Räuber Grapsch

Titel: Das große Buch vom Räuber Grapsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Pausewang
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Putzeimer.

    Immer wieder musste er Schnee in den Kessel schaufeln und neue Scheite ins Feuer werfen, denn es wurde viel heißes Wasser gebraucht: Erst wusch sich Olli, dann wusch sich der Feuerwehrmann, dann kochte er, noch dampfend, einen Tee für sich und Olli und packte aus, was er im Rucksack mitgebracht hatte. Olli bekam große Augen und machte sich über Brot und Wurst und Käse her. „Ich hab nämlich alle Vorräte aufgebraucht", mampfte sie.
    Von all der Anstrengung überkam alle drei der Schlaf. Olli wühlte sich mit dem Kind im Arm ins Laubbett, der Feuerwehrmann ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken, mitten auf ein Wurstbrot, und schlief auf dem Stuhl ein. Er wachte erst wieder auf, als draußen schon die Mittagssonne auf den Schnee schien. Olli und das Kind schliefen noch. Da fuhr er eilig in seinen Anorak, warf sich den leeren Rucksack über den Rücken und rannte los. Auf seiner Stirn klebte eine Scheibe Salami. Die Wollmütze vergaß er auf dem Tisch.

Siebenundzwanzig falsche Grapsche

    Als der Feuerwehrmann in die Stadt zurückkam, zog gerade der Rosenmontagszug durch die Straßen. Alle Juckener waren auf den Beinen, um zu gaffen und „Helau!" zu rufen. Auch die Leute aus Juckendorf und Juck am See strömten nach Juclcenau. Es gab ein großes Gedränge. Der Feuerwehrmann hatte Mühe, bis zur Gefängnisluke durchzukommen. Aber Grapsch hatte bereits zwischen all den vielen Beinen die Feuerwehrmannbeine erkannt und heulte ihm vor Freude entgegen.
    „Ich hab schon die ganze Zeit auf dich gewartet", rief er und rüttelte am Gitter. „Wie geht's ihr? Lebt sie noch?"
    „Natürlich lebt sie noch", sagte der Feuerwehrmann und kauerte sich vor die Luke. „Die ist zäh, Ihre Frau Gemahlin. Meine Hochachtung. "
    „Ach Olli, meine Olli", schluchzte Tassilo und wischte sich Nase und Augen mit dem Bart trocken. „Wenn ich nur zu ihr könnte!"
    „Sie müssen jetzt zu ihr", flüsterte der Feuerwehrmann. „Sie braucht sie sehr. Jetzt ganz besonders. Sie müssen unbedingt so rasch wie möglich hin! Die Gelegenheit ist heute besonders günstig. In dem Getümmel wird man Sie so schnell nicht finden. Und alle Polizisten sind unterwegs, außer dem einen, der vor Ihrer Zellentür steht. Ein ziemlich magerer Bursche. Mit dem werden Sie schnell fertig."
    „Aber die Zellentür ist verschlossen und verriegelt", seufzte Grapsch. „Ich hab nicht genug Kraft, sie aufzurammen. Ich krieg ja nichts als Wasser und Brot. Wo soll da die Kraft herkommen?"
    „Das lässt sich ändern", sagte der Feuerwehrmann und lief hinüber auf den Rummelplatz, wo er einem Krapfenverkäufer zwölf große Krapfen abkaufte. Und schon nahte mit Tschingderassabum der Rosenmontagszug. Der Feuerwehrmann stolperte quer durch die Blaskapelle, die den Zug anführte. Ein Krapfen fiel in den Trichter einer Posaune. Aber elf Krapfen waren auch genug, um dem Räuber Kräfte zu geben. Der Feuerwehrmann drückte einen nach dem anderen zusammen und schob ihn durch die Gitterstäbe. Grapsch verschlang jeden mit einem einzigen Haps. Dann nahm er Anlauf und warf sich gegen die Zellentür, die mit fürchterlichem Getöse aus den Angeln sprang und auf den Boden krachte. Aber die Musik auf der Straße war noch lauter.
    „Ihre Frau Gemahlin hat eine Überraschung für Sie!", rief der Feuerwehrmann Grapsch noch zu.
    Aber der war schon unterwegs, schleuderte den erschrockenen Polizisten beiseite, stürmte die Kellertreppe hinauf und warf sich ins Getümmel. Bis der Polizist im Keller wieder auf die Beine kam und die Nachricht vom Ausbruch des Räubers weitergeben konnte, hatte der Räuber den Rosenmontagszug durchquert. Wohl wurde Großalarm gegeben, und alle Polizisten schwärmten nach ihm aus. Aber Grapsch hatte sich bereits unter die hunderte von Grapschen gemischt. Wer hätte ihn da noch herausfinden können? Die Polizisten verhafteten siebenundzwanzig Grapsche und sperrten sie in den Keller, der noch nach dem echten Grapsch stank. Aber sie stellten betroffen fest, dass keiner von ihnen der war, den sie suchten. Und so musste sich der Polizeihauptmann Sieghelm Stolzenrück bei jedem der siebenundzwanzig braven Juckener Bürger persönlich entschuldigen.

Wieder glücklich zusammengeklebt oder: Drei Stühle sind jetzt voll

    Grapsch aber war längst auf dem Weg zum Wald. Unterwegs kam er an einem weiß gekleideten Fräulein vorüber, das Zuckerwatte verkaufte. Er grapschte sich so eine köstliche, schaumige, rosafarbene Wolke, stopfte sie sich ins Hemd, riss

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