Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Nicht wenige Aktien, die in der Theorie hervorragende Signale abliefern, sind in der Praxis nämlich unzumutbar. Dazu sehen wir uns in Kürze ein Beispiel an.
Intraday die Hände gebunden
Für Trader, die ohnehin den ganzen Tag vor den Kursen sitzen, kann es eine psychische Belastung sein, intraday die Füße stillhalten zu müssen. Da meinen viele, nach Bad News unbedingt ihre Longpositionen glattstellen zu müssen, nur um sich dann abends über wieder höhere Kurse zu ärgern. Diszipliniert am Tradingplan festzuhalten ist nun mal das A und O, wenn man ein erfolgreicher Trader werden möchte.
Träge Lernkurve
Feierabendtrader müssen definitiv mehr Geduld aufbringen, was das Feedback durch den Markt angeht. So pi mal Daumen benötige ich mindestens 50 Trades, um Rückschlüsse daraus ziehen zu können in Form von Optimierungen. Diese 50 oder besser noch 100 sind im Daytrading locker innerhalb eines Monats möglich. Für Swingtrader können da aber gleich ein paar Monate vergehen. Ohne sorgfältiges Backtesting würde ich dabei jedenfalls graue Haare bekommen, simulierte Portfolios helfen hierbei enorm. Man schickt ja als Fußballtrainer auch keine zufälligen Spieler auf den Platz, sondern jene elf, die sich im Training positiv hervorgetan haben.
Natürlich ist es wichtig, sich dieser Nachteile bewusst zu sein. Und sich entsprechend darauf einzustellen. Aber die Vorteile überwiegen zum Glück.
Vorteile von Feierabendtrading
Sorgfältige Entscheidungsbasis
Es ist einfach verdammt angenehm, im Gegensatz zum Daytrading keine stressigen Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen zu müssen. Unter Stress macht jeder Mensch Fehler. Ohne Hektik und Zeitdruck sich in Ruhe die attraktivsten Signale zu suchen, sich für die optimale Stückzahl zu entscheiden und bequem die Ordermasken auszufüllen, das ist Tradingluxus pur. Wir haben auch im Forum www.candletalk.de oft Diskussionen wie »So viele schöne Shortsignale heute, für welche entscheidet ihr euch denn?«. Als Daytrader sieht man oft gar nicht, dass sich in anderen Werten schönere Setups ergeben, und handelt oft fragwürdige Signale. Wir hingegen entscheiden uns einfach für die ein bis zwei sympathischsten Signale und ignorieren die Mittelklasse.
Zeitaufwand
Das ganze Prozedere erfolgt bei wesentlich geringerem Zeitaufwand. Wo Daytrader zehn Stunden und mehr vor oft mehreren Monitoren verbringen, braucht der Swingtrader mit Tagescharts nur einige Minuten am Tag. Eine ungemein effiziente Angelegenheit, sicher mit dem höchsten Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Man kann so entweder praktisch nebenbei traden oder Swingtrading als Beimischung betreiben. Ich persönlich etwa bin untertags manchmal im FDAX unterwegs, nach Börsenschluss suche ich mir dann die attraktivsten Aktienkandidaten raus.
Nebenberufliches Trading
Swingtrading außerhalb der Handelszeiten schließt eben auch all jene Interessierten nicht aus, die untertags einer anderen Beschäftigung nachgehen müssen. Oder schlicht und einfach keine Lust auf Daytrading haben oder sich gerade erst einarbeiten in das Thema Trading.
Die Vorteile überwiegen hoffentlich nicht nur in meinen Augen. Wenn man nicht auf die Aktien mit hohen Spreads hereinfällt, denn gerade in der turbulenten Eröffnungsphase werden die meisten Orders ausgeführt. Und damit kommen wir zum zweiten theoretischen Abschnitt, der Wahl der richtigen Underlyings.
Die Wahl der Underlyings
Wie Sie schon gemerkt haben, liegt mein Fokus für Swingtrading auf den Aktien. Das hat mehrere Gründe, wie da wären
• große Auswahl, das heißt, man findet eigentlich jeden Tag mindestens ein attraktives Signal,
• ruhigerer Kursverlauf als Devisen oder beispielsweise der DAX im Tageschart
Bestimmte Basiswerte wie Gold oder der S&P 500 eignen sich zwar ebenfalls hervorragend für Swingtrading auf Sicht von drei bis fünf Tagen. Aber alleine aufgrund der Vielzahl von Signalen ist der Aktienmarkt unser Zielgebiet. In Webinaren tauchte oft auch die Frage nach anderen Zeitfenstern auf. In der Tat eignet sich besonders auch der Wochenchart gut für schöne, langfristige Swings. Kürzere Zeitfenster wiederum werden dann zunehmend erratischer, alles unter dem 60-Minuten-Chart verlangt auch nach anderen Exit-Methoden als jenen, die ich noch zeigen werde.
Liquidität
Was Liquidität angeht, kann ich ein Lied davon singen, dass man die Finger von wenig gehandelten Nebenwerten lassen sollte. Wenn man denn nicht wirklich langfristig und mit
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