Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Leidenschaft wurde natürlich geweckt durch das Erkennen der Möglichkeiten. Die Tatsache, dass eine Investition zu einem bestimmten Zeitpunkt, wenn sie in der richtigen Richtung erfolgt, teilweise sehr schnell prozentual hohe Gewinne möglich macht, ist natürlich sehr interessant. Darüber hinaus macht den Reiz vor allem aus, dass die Möglichkeiten an den Märkten nahezu unbegrenzt sind und es nur darum geht, einige vielversprechende zu finden. Jeden Tag entwickeln sich die Märkte weiter, verändern sich und bieten dadurch natürlich auch jeden Tag neue interessante Ansatzpunkte, um zu handeln. Der Reiz ist es nicht, möglichst vorherzusagen, was als Nächstes passiert, sondern den Markt umfassend nach genau den Situationen zu durchsuchen, die aus der eigenen Erfahrung heraus eine absehbare Entwicklung andeuten, um dann zu verfolgen, wie sich diese tatsächlich durchsetzt. Daraus lassen sich dann letztlich komplexere Strategien entwickeln, sodass es möglich wird, das Depot von einer niedrigen Gewinnerwartung mit geringeren Risiken bis zu einer hohen Gewinnerwartung mit hohen Risiken durchzustrukturieren.
Hattest oder hast du Vorbilder ?
Vorbilder hatte ich beim Traden eigentlich nicht. Natürlich habe ich vor allem am Anfang beziehungsweise als es mit dem Traden etwas schwerer wurde, viel gelesen und versucht, mich an dem einen oder anderen zu orientieren, dies hat sich dann aber doch als vergleichsweise schwer dargestellt. Der Grund ist, dass es ganz einfach schwer ist, Strategien zu kopieren oder sie genauso wie jemand anders durchzuhandeln. Jeder ist anders, hat eine andere Risikoneigung, mehr oder weniger Geduld, was letztlich jede Strategie dann wieder individuell verändert. Leichte unbewusste Anpassungen einer erfolgreichen Strategie können diese dann schon wenig erfolgreich werden lassen, sodass ich bald erkannt habe, dass man dauerhaft allein durch muss. Zwar habe ich versucht, mich an dem einen oder anderen Handelsansatz eine Zeit lang zu orientieren, musste dann aber feststellen, dass man entweder exakt nachhandeln oder sich individuell an den Märkten bewegen sollte.
Kannst du dich noch an deinen ersten Trade erinnern?
Welcher Trade der erste war, weiß ich nicht mehr. Es war aber wahrscheinlich irgendeine Internetaktie beziehungsweise gleich mehrere. Diese liefen damals ohnehin fast alle, da konnte man nicht allzu viel falsch machen. Deshalb war es auch ein Gefühl, als würde das Geld nur so auf der Straße herumliegen. Dennoch war es auch damals kein Investieren, sondern Trading mit definierten Ausstiegspunkten, was sich in der darauffolgenden Zeit als sehr günstig dargestellt hat.
Was hat sich bei dir im Trading über die Jahre geändert?
Von den Anfängen meines Tradings ist über die Jahre nicht mehr viel geblieben. Gelernt habe ich vor allem, dass es für mich am einfachsten ist, das Trading auch möglichst einfach zu handhaben. In den ersten Jahren habe ich auch viele Indikatoren oder andere Ein-und Ausstiegssignale miteinbezogen und teilweise komplexere Regelwerke zusammengestellt. Letztlich zeigt sich aber, dass bei zunehmender Anzahl an Signalen und Regeln auch deren Aussagekraft insgesamt erheblich abnimmt. Es bieten sich in jeder Situation Argumente für und gegen eine bestimmte Richtung, sodass es aus meiner Sicht sinnvoll ist, sich auf einige wenige klare Handelsansätze zu konzentrieren. So lässt sich dann auch eine gewisse Routine entwickeln, wenn es darum geht, die eigenen Trades schneller zu erkennen. Eine Routine ist es auch geworden, beispielsweise die Einzelaktien wichtiger Leitindizes nahezu täglich einmal durchlaufen zu lassen. Dies hilft, aus dem sich bietenden Eindruck der Einzeltitel auch die Einschätzung zum Gesamtmarkt zu verbessern.
Welche Tipps kannst du aus deinen Erfahrungen für Einsteiger und erfahrene Anleger weitergeben? Welche Erkenntnis willst du mit allen teilen?
Zunächst einmal die Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren. Der Markt kann nur steigen oder fallen. Was er tatsächlich tut, weiß man erst hinterher. Es ist daher nicht sinnvoll, möglichst genau prognostizieren zu wollen, was als Nächstes passiert, oder sich in einen Wettbewerb um das genaueste Kursziel zu begeben. Ein genau ermitteltes Kursziel bedeutet nicht unbedingt eine positive Tradebilanz. Vielmehr ist es aus meiner Sicht sinnvoll, sich auf einige wenige Situationen am Markt zu konzentrieren, welche aus der eigenen Erfahrung heraus eine
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