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Das große Heinz Erhardt Buch

Das große Heinz Erhardt Buch

Titel: Das große Heinz Erhardt Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Erhardt
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Linkerton in »Butterfly«
gefallen hätt?
Ich sagte ihm:
legitim!
Worauf er mich nicht nur entsetzt,
nein, auch sogar etwas verletzt
berichtigte, daß »legitim«
so gar nicht passe hier und heute,
weil es ja rechtmäßig bedeute!
Ich antwortete, daß ich ihm
sehr dankbar sei für seine Lehre -
doch hier der Umlaut zu betonen wäre: rechtmäßig!

    Viele Verse …
    Viele Verse schrieb und schreib ich,
denn die Muse, die mich küßte, will es;
doch die Verse sind viel unbekannter
als die Verse des Achilles!
Über diese gibt es Bücher -
wer kennt nicht die dicken Folianten?
Meine Verse aber kennen
nur der Mond - und du - und dann zwei alte Tanten!

Die Kunst des Trinkens
    Solange es uns Menschen gibt,
sind auch Getränke sehr beliebt -
ich meine hier natürlich nur
die alkoholischer Natur!
    Den ‘Wein, den hab ich übersprungen,
der wurde schon zu oft besungen -
und auch der Sekt! (Man reicht ihn Gästen
zum An- und Aufstoßen bei Festen.)
    Wie selten aber steht vom Bier
etwas geschrieben, außer hier:
»Es schäumt das Glas mit edler Gerste,
und stets bekömmlich ist das erste!«
    Doch gibt es außerdem Getränke,
den’n ich besondre Liebe schenke,
ich schätze fast seit der Geburt se:
das ist der Klare oder Kurze!
    Wie wärmen sie an kalten Tagen
schön eisgekühlt den kalten Magen!!!
Wie spornen sie - als Geistgetränke -
den Geist an, daß er wieder denke!!!
    Jedoch wie geistlos - sei’n wir offen! -
wird diese Köstlichkeit gesoffen!
Drum will ich, eh Sie einen heben,
hier schnell noch einen Ratschlag geben:
    Man trinke Schnaps stets nur zum Essen!!!
Das Bier dazu soll man vergessen!!!
Und ob in Kneipe oder Haus:
Man lasse immer einen aus!!!
    Wenn man das ganz genau so tut,
dann fährt man stets - auch Auto! - gut.
Fast eine Fastenkur
    Alte Brötchen. Saure Weine.
Ein Salatblatt. Guß auf Beine.
Hunger nagt im Magen-Sektor.
Und er knurrt. Wie draußen Hektor.
    Will nicht mehr gesund und schlank sein!
Will dann lieber dick und krank sein!
    Kehrt zurück, ihr großen fetten
Schnitzel oder Schweinskotletten
und auch ihr, ihr Leibbeschwerden!
    Bin es satt, nie satt zu werden!
    Zum 2 5. August 1967
    (Einführung des Farbfernsehens)
    Das Fernsehprogramm, von dem Ersten bis Dritten,
das hatte, ich sage es nur beklommen,
an einer langwierigen Krankheit gelitten -
drum hat man es in Behandlung genommen.
    Seitdem ist das Fernsehen unbestritten
gesundet. Er hat sogar Farbe bekommen …
    Fräulein Mabel *
    (Der Verfasser bittet, diesen Namen, wie so vieles heute, englisch auszusprechen, also Mebel. Diese Bitte bezieht sich natürlich auch auf die entsprechenden Reimwörter. Danke!)
    Alle Frauen, die
mit tausend Reizen ausgestattet,
durch das Weichbild unsrer Stadt lustwandeln, die
habe ich nicht lieb, denn
die sind nicht mein Typ, ich
brauche etwas andres fürs Gemüt. Zum Beispiel:
Fräulein Mabel, die,
durch wenig Schönheit ausgezeichnet,
still und unbemerkt durchs Leben schreitet, ist
mir nicht einerlei, und
weil sie mir stets treu, drum
widme ich ihr dieses schöne Lied!
    Kennen Sie denn schon das Fräulein Mabel?
Würden Sie sie sehn, würd’s Ihnen abel!
Beine hat sie dünn so wie ein Säbel -
meine süße kleine Freundin, Fräulein Mabel.
Kennen Sie denn schon das Fräulein Mabel?
Ausgeschnitten geht sie bis zum Nabel,
deshalb hab ich auch für sie ein Faible -
für die süße kleine Freundin, Fräulein Mabel.
Manche gibt es, die mir heute
dieses stille Glück nicht gönnen
nur deshalb, weil diese Leute
sowas nicht verstehen können!
Kennen Sie denn schon das Fräulein Mabel?
Sie bewohnt gleich nebenan ‘ne mabel-
ierte kleine Wohnung unterm Gabel -
meine süße kleine Freundin, Fräulein Mabel.
    *   Dieses Chanson hatte der Verfasser zu Beginn seiner kabarettistischen Tätigkeit ungefähr 3137 mal am Klavier vorgetragen. Er bittet alle Geschädigten, die seinerzeit Zeugen dieses Vortrages wurden, aber heute noch leben, nachträglich um Verzeihung.
Frau Wirtin
    Frau Wirtin hatte einen Tänza,
den kriegte, ach, die Influenza
in ihre bösen Fänge.
Nun lag mit vierzig er im Bett -
na, das war ein Gedränge …!
    Schüttelreime
    Im Juli gibt es heiße Nächte,
dann fängt man in der Neiße Hechte.
*
Er würgte eine Klapperschlang,
bis ihre Klapper schlapper klang.
*
Ich kann nichts dafür, daß der Mond schon scheint,
und daß nicht der Mond seinen Mondschein schont,
und daß Frau Adele im Wohnheim weint,
weil sie nicht wie früher in Weinheim wohnt.
*
Nur Wasser trinkt der Vierbeiner,
der Mensch, der findet

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