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Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition)

Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition)

Titel: Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Winnemuth
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Bisschen spinnert, aber hinreißend. Große Träume und so. Mal sehen, wie lange sie es hier aushalten wird.
    Aber dann packte sie ihre Gitarre aus (sie heißt Martin) und spielte mir ein Lied vor. Das ist normalerweise der Moment, in dem ich innerlich zusammenschrumpele. Ich weiß immer nie so genau, wohin ich gucken soll, wenn jemand etwas für mich singt. Aber in diesem Moment habe ich einfach nur zugehört. Sie sang:
    What if I’m a witness
    Of miracle’s existence
    What if I’m already close to you
    But you still feel the distance.
    Atemberaubend. Voll auf die Zwölf. Gänsehaut.
    Und dann kam auch noch die Kellnerin an den Tisch (wir saßen, es war spät geworden, im längst leeren Little Village in Honolulus Chinatown. Sensationeller Pecan Spinach Salad übrigens, falls Du mal in der Gegend bist). Ob Lucie vielleicht noch mal spielen könnte, die Köchin hätte da was von fern in der Küche gehört und würde das jetzt gern noch mal…
    Da wusste ich: Dieser Frau wird immer nur Gutes widerfahren. Es geht gar nicht anders.
    Und noch so einer: Dieter Runge, ein Freund unseres alten Stern -Kollegen Hollow Skai.

    Es gibt Menschen, die immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein scheinen, und Dieter ist so einer. Ende der Siebziger war er von Hannover über Paris nach London geraten, von dort mit einem 99 - Dollar-One-Way-Ticket nach New York geflogen, hat eine Punkband gegründet und die Nächte im CBGB verbracht.
    Mein Gott, das CBGB 1978! Blondie, Talking Heads, Ramones, Patti Smith… Es muss unglaublich gewesen sein. Anfang der Neunziger ist er dann als Windsurflehrer nach Hawaii gegangen, hat hier Kunst studiert und lebt jetzt als Musiker, Maler, Yoga- und Tai-Chi-Lehrer direkt an der lieblichen Bucht von Kaneohe in einem Poolhaus mit Guaven- und Mangobaum im Garten. Und als ob das Leben nicht schon ungerecht genug wäre, sieht er auch noch zehn, fünfzehn Jahre jünger aus als die 62, die er ist.
    Als ich ihn neulich besuchte, stellte er sich in Surfershorts an den Herd seiner Outdoor-Küche und kochte uns ein ayurvedisches Mittagessen, ein durch und durch freundlicher, mit sich selbst in Einklang lebender Mann. Natürlich war nicht immer alles golden, wir haben auch über die beschissenen Phasen geredet, ohne die es selbst im Paradies nie geht. Ich weiß das nur zu gut, wie anstrengend es oft ist und wie einsam das auch macht, den spannenderen Weg zu nehmen.
    Später würde ihn eine chinesisch-japanische Yogafreundin besuchen, die ein paar Tage bleibt und ihm beim Bedrucken von T-Shirts hilft, damit spielt er gerade ein bisschen herum. Ich zog vergnügt mit einem schon leicht löchrigen grauen Shirt ab, auf das er Anything is possible gedruckt hat.
    Natürlich ein Klischee– aber wenn’s doch wahr ist?
    Begegnungen mit Leuten wie Lucie und Dieter– also solchen, die immer wieder im richtigen Moment mutig waren und dafür meist belohnt wurden; solchen, die immer neugierig ihrem Herzen gefolgt sind– gehören für mich zu den besten Momenten beim Reisen. Eigentlich sind sie der Grund, überhaupt loszufahren.
    Aber weißt Du, was noch viel besser ist? Solche Leute zusammenzubringen. Bevor ich nächste Woche weiterfliege, machen wir ein Abschiedsessen in Dieters Garten.

    Ich habe das bislang in fast jeder Stadt geschafft: am Ende all die Leute an einen Tisch zu setzen, die ich im jeweiligen Monat kennengelernt habe. Wenn ich schon nur so kurz durch deren Leben rausche, kann ich zumindest hie und da Katalysator spielen. Vielleicht entsteht ja was daraus, und ich habe zumindest eine kleine Spur hinterlassen.
    Okay, gelegentlich habe ich mich dann doch aufgerafft: Ich wollte mir unbedingt zwei Häuser angucken, ein sehr öffentliches und ein sehr verstecktes. In Honolulu steht der einzige Königspalast der USA (das wäre eigentlich mal eine wunderbare 12 5 000 - Euro-Frage für Wer wird Millionär? ). Der Iolani Palace– von einer Größe, die in Europa knapp für einen mittleren Koksbaron reichen würde– wurde 1879 vom letzten König Kalakaua gebaut. Zu diesem Zeitpunkt regierte er über 3 9 000Untertanen. Als Captain Cook die Inseln gut 100Jahre zuvor » entdeckt« hatte (denn sie waren ja schon immer da), lebten auf Hawaii zwischen 40 0 000 und einer Million Polynesier. Die Engländer und nach ihnen die Amerikaner schleppten Masern, Grippe, Geschlechtskrankheiten ein und damit das Todesurteil für die Inselbewohner. Selbst gegen einfache Erkältungen hatten sie keine Abwehrkräfte, sie starben

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