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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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hindurch ritt, liefen ihm die Kinder nach und die Alten lachten ihn aus und riefen: „Was will der auf seinem schnapperigen krummen Gaul,“ aber Hans ließ sich nicht irre machen und dachte, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Als er jenseits des Dorfes an den gläsernen Berg kam, da schüttelte sich der Schimmel dreimal. Augenblicklich hörte sein Hinken auf und Hans war ganz überschmuckt; er hatte eine goldne Rüstung an, einen goldnen Helm auf dem Haupte und an seiner Seite hing ein mächtiges Schlachtschwert. „Ach was bin ich für ein schöner Bursche geworden, so gefalle ich mir!“ rief Hans, der sich in dem gläsernen Berge abgespiegelt sah. Da sprach der Schimmel: „Jetzt halte dich fest im Sattel, Hans, und lass dich durch nichts irre machen, hau aber droben brav zu.“ „Schimmelchen, du kennst den Hans noch nicht,“ sprach Hans, „sonst wüsstest du, dass der zuschlagen kann.“ Da erhob sich der Schimmel und sprengte in mächtigen Sätzen den gläsernen Berg hinan, dass die Funken und die Splitter davon stoben. Droben lief er mit Hans auf einen großen Platz, wo allerlei Waffenspiel gehalten wurde und waren da wohl tausend Ritter versammelt. Da kamen ihrer viele, um mit Hans einen Straus zu bestehen, aber er Teilte solche Hiebe aus, dass es seinen Gegnern bald Angst wurde und sie sich gefangen gaben. Als der König ihn aber bewillkommen wollte, wandte er plötzlich seinen Schimmel und weg war er. Als er drunten ankam war es Nacht, so dass Hans in seiner goldnen Rüstung in das Schloss zurückreiten konnte, ohne dass ihn Jemand bemerkte.
    Am andern Morgen ging er in den Stall, um nach den Pferden zu sehen, da rief es wiederum: „Hans, Hans.“ „Was hättest du gern, mein Schimmelchen?“ fragte Hans, aber der Schimmel sprach: „Ich habe dir nicht gerufen, sondern der Braune.“ Hans ging zum Braunen und fragte: „Was hättest du gern mein Bräunchen?“ „Sattle mich, Hans und reite auf den gläsernen Berg, aber lass dich droben nicht festhalten, es wird dein Glück sein,“ antwortete der Braune. „Festhalten sagst du? frage das Schimmelchen, ob Hans sich festhalten lässt,“ sagte Hans, nahm Sattel und Zaum, machte den Braunen zurecht und sprang drauf. Als er hinausritt hinkte das Bräunchen, dass es ein Jammer war und das ganze Dorf den Hans auslachte, aber der saß wie ein Kaiser so ernst auf seinem lahmen Gaul und lachte sie erst recht aus, denn er dachte: „wüsstet ihr, was ich weiß!“ Jenseits des Dorfes am gläsernen Berge schüttelte sich das Bräunchen dreimal, da kannte der Hans sein Bräunchen und sich selber nicht mehr, so sehr glänzte er in seiner Rüstung von rotem Gold und seinem Helm mit prächtigen Federn drauf. „Nun halte dich fest im Sattel Hans und haue droben brav zu,“ sprach der Braune und Hans erwiederte: „Es ist schon gut, ich weiß das alles schon; nur vorwärts.“ Da setzte der Braune seine Hufe ein und sprengte den gläsernen Berg hinan, dass es nicht anders schien, als er flöge hinauf; Hans saß aber im Sattel, wie der beste Reitersmann, so fest und so stolz. Droben lief der Braune wieder auf den Platz, wo das Turnier auch dießmal stattfand. Als Hans hereinritt, wandten sich des Königs und aller Zuschauer Augen auf ihn, denn ein so schöner Ritter war noch nie gesehen worden. Jetzt zog Hans sein Schwert und schwang es und rief: „Ihr Herrn, ihr Herren, wer will, ich habe große Fechtlust, als heran, als heran!“ Da sprengten sie einer nach dem andern auf Hans los und fochten mit ihm, aber keiner konnte gegen ihn ankommen; wem er mit seinem Schwert zu nahe kam, der hatte soviel, dass er nicht mehr begehrte. Plötzlich wurden die Trompeten geblasen zum Zeichen, dass das Turnier zu Ende sei. Da stand der König auf um Hans zu begrüßen, aber der wandte seinen Braunen und fort war er. Drunten ritt er unbemerkt wieder in das RiesenSchloss und schlief prächtig auf die Strapatze.
    Am folgenden Morgen als er im Stall nach den Pferden sah, rief es abermals: „Hans, Hans.“ „Was willst du, mein Bräunchen?“ fragte Hans, aber der Braune sprach: „Ich habe dir nicht gerufen, sondern der Rappe.“ Hans ging zum Rappen und fragte: „Was hättest du gern, mein Räppchen?“ „Sattle mich Hans und reite auf den gläsernen Berg, aber lass dich droben nicht festhalten, es wird dein Glück sein.“ „Mit dem Festhalten hat's keine Not“ sprach Hans, sattelte und zäumte den Rappen und ritt fort. Draus fing der Rappe wieder an zu hinken, ach das war

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