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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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der König dazu kam und der Jüngling ihm die drei goldnen Federn überreichte, da wurde sein Herz weich und er gab die Beiden zusammen. Der Jüngling baute von seinem Gelde nun ein großes Schloss, darin wohnte er in Lust und Freude mit seiner Gemahlin. Nach des Königs Tode setzte er sich die Krone auf das Haupt und regierte, wie ein frommer König soll in der Furcht des Herrn.
     

Die Mandelkörbchen
    Ein Bauer hatte drei Söhne, die mussten tüchtig arbeiten und ihrem Vater Geld verdienen helfen. Eines Tages schickte er sie in den Wald zum Roden, aber anstatt zu arbeiten, spielten die zwei ältern mit Glickern. Als es gegen Mittag ging, wollten sie schnell noch ein wenig nachholen, doch da brach dem einen die Hacke und dem andern die Axt. Da standen sie nun und lamentirten, denn sie wussten wohl, dass es Schläge geben werde, wenn sie nach Hause kämen. Als sie so weinten, kam ein Greis daher, der fragte: „Ihr Buben, was fehlt euch?“ Da klagten sie ihm ihr Leid und er sprach: „Ihr könnt drei Wünsche tun, die sollen euch alsobald erfüllt werden, aber gebt Acht und seit nicht zu rasch, damit ihr euch das rechte wünscht.“ „Ich wünsche mir eine neue Hacke,“ rief der Aelteste sogleich und da lag die Hacke vor ihm. „Ich wünsche mir eine schöne Frau,“ sprach der Zweite und da kam sie schon daher. „Ich wünsche mir ein Schloss mit einem Garten, worin ein Mandelbaum steht; wer von dessen Früchten isst, der muss sofort gesund werden,“ sprach der Dritte, welcher der Jüngste war, und da stand das Schloss schon da. Jetzt zog die ganze Familie zu dem Jüngsten, der Vater und die zwei Aeltesten. 
    Als sie so eine Zeitlang in dem schönen Schloss gewohnt hatten, wurde des Königs Tochter krank und kein Arzt konnte sie wieder gesund machen. Da ließ der König ausrufen, wer die Prinzessin vom Tode errette, der solle sie zur Gemahlin haben. Als das der Bauer hörte, dachte er gleich an den Mandelbaum, brach ein Körbchen voll frischer Mandeln ab und gab es seinem ältesten Sohn, dass der es in das Schloss des Königs trage. Der nahm es und ging der Stadt zu. Unterwegs begegnete ihm ein graues Männchen, das frug ihn: „Was hast du in deinem Körbchen?“ „Nichts,“ sagte der Junge und das Männchen sprach: „Ist es nichts, dann bleibt es nichts.“ Der Junge lachte und ging weiter und kam in das Schloss zum König und gab ihm das Körbchen, das mit einem reinen, weißen Tüchlein verdeckt war. „Mein Vater lässt grüßen und hier wären die Mandeln um die Königstochter damit gesund zu machen“ sprach er und der König war über die Maßen froh und deckte das Tüchlein auf – aber das Körbchen war leer. Da wurde der König blitzböse, warf den Jungen vor die Thür und ließ ihm von seinem Kammerdiener fünfundzwanzig überzählen. Damit konnte er nach Hause gehn, als er aber heimkam, da gab ihm sein Vater noch einmal fünfundzwanzig, so dass er im Ganzen fünfzig hatte und die Mandeln und das Männchen und den König in Grund und Boden hinein verwünschte. Das war auch ein schlechter Botenlohn.
    Am andern Morgen sprach der zweite Sohn, er wolle es schon besser machen, und der Vater füllte ihm das Körbchen mit Mandeln und er zog ab. Nicht weit von der Stadt kam das graue Männchen auch zu ihm und frug: „Was hast du in deinem Körbchen?“ „Nichts!“ sagte der Junge unwirsch, und das Männchen sprach: „Gut, dann sollst du auch nichts haben.“ Der Junge spottete dem Männchen nach und lachte und ging in die Stadt zum König und bot ihm das Körbchen mit dem weißen Tüchelchen verdeckt, indem er sagte: „Einen schönen Gruß vom Vater an den Herrn König und hier wären die Mandeln um die Jungfer Prinzessin gesund zu machen.“ „lass einmal sehn,“ sagte der König und hob das Tüchlein auf – und das Körbchen war leer. „Was?“ rief der König, „willst du mich auch zum Narren halten? wart, du sollst lernen, was frische Mandeln sind!“ Und er ließ den Kammerdiener kommen und der gab dem Jungen fünfzig Mandeln um die Ohren, aber die waren so bitter, dass sie ihm das Wasser in die Augen trieben. „Wie schmeckten die?“ frug der König. „Schlecht!“ rief der Junge und lief nach Haus, und da kriegte er von seinem Vater noch fünfzig dazu. Das machte zusammen hundert und war ihm mehr als zuviel.
    Der Jüngste war zwar nicht so schön von Angesicht, wie seine zwei Brüder, doch er hatte ein Herz, das war um so viel schöner. Der sprach am andern Morgen, er wolle es auch

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