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Das grosse Muminbuch

Das grosse Muminbuch

Titel: Das grosse Muminbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tove Jansson
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Und sie gingen hinein, um weiterzuschlafen, während sie auf den Frühling warteten. 

Die Mumintal-Karte

     

Mumins Inselabenteuer 

Die Familie in der Glaskugel
    An irgendeinem Nachmittag Ende August wanderte Muminvater in seinem Garten umher und fühlte sich überflüssig. Er wusste nichts mit sich anzufangen. Alles, was er hätte tun können, war entweder schon getan, oder aber ein anderer war damit beschäftigt.
    Der Vater schlich planlos in seinem Garten umher und sein Schwanz raschelte melancholisch auf dem trockenen Boden. Hier im Tal lag brütende Hitze, alles war unbewegt, still und etwas staubig. Es war der Monat der großen Waldbrände und der großen Vorsicht.
    Er hatte seine Familie gewarnt. Immer wieder hatte der Vater ihr erklärt, wie vorsichtig man im August sein müsse. Er hatte das bren­nende Tal beschrieben, das Tosen, die glühenden Stämme, das Feuer, das unter dem Moos entlangkriecht. Glänzende Säulen aus Feuer, die sich in den Nachthimmel werfen. Feuerwogen, die das Tal über­schwemmen und weiterbrausen bis hinab ans Meer ...
    Und die sich zischend ins Meer werfen, schloß der Vater mit düsterer Befriedigung. Alles ist schwarz, alles ist verbrannt. Jedes kleine Wesen trägt eine große Verantwortung, auch der kleinste Mock, alle, die an Streichhölzer herankommen ...
    Die Familie unterbrach ihre Beschäftigung und sagte ja, ja natürlich. Jaja. Dann machten sie weiter.
    Sie hatten immer etwas zu tun. Jeder für sich, ununterbrochen und emsig beschäftigten sie sich mit den kleinen Dingen, aus denen ihre Welt bestand. Diese Welt war genau eingezeichnet und Privateigen­tum. Es gab nichts hinzuzufügen. Wie eine Landkarte, auf der alles ent­deckt ist und bewohnt und wo es keine weißen Flecken mehr gibt. Und sie sagten zu einander, immer spricht der Vater im August von Waldbränden.
    Der Vater ging auf die Veranda hinauf. Die Pfoten blieben wie ge­wöhnlich am Bodenfirnis kleben: den ganzen Weg, die Treppe hinauf und bis an den Korbstuhl kleine Knipslaute. Auch der Schwanz blieb kleben, es fühlte sich an, als ob daran jemand zöge.
    Der Vater setzte sich hin und schloß die Augen. Dieser Fußboden müsste frisch gelackt werden. Es lag natürlich an der Hitze. Aber ein guter Firnis weicht nicht auf, bloß weil es heiß ist. Vielleicht hatte er eine falsche Sorte bekommen. Es war sehr lange her, dass er die Veranda gebaut hatte, und sie musste unbedingt frisch gelackt werden. Aber erst müsste man den Boden mit Sandpapier bearbeiten, eine Heidenarbeit, eine Arbeit, die nachher niemand bewundert. Es ist etwas Besonderes mit einem frischen weißen Fußboden, den man mit einem breiten Pinsel anstreicht, mit glänzendem Firnis. Die Familie muss hinten­herum gehen und hat sich fernzuhalten. Bis ich sie hineinlasse und sage: bitte schön, eure neue Veranda ... Es ist zu heiß. Ich möchte segeln gehen. Einfach lossegeln, weit weg, so weit wie möglich ...
    Der Vater fühlte, wie die Müdigkeit in die Pfoten kroch, er schüttelte sich und zündete seine Pfeife an. Das Streichhölzchen brannte im Aschenbecher weiter. Er beobachtete es interessiert. Gerade bevor es ausging, riss der Vater etwas Zeitungspapier ab, das er über das Feuer legte. Es war ein nettes kleines Feuerchen, in der Sonne beinahe nicht zu sehen, aber es brannte ganz hübsch. Er bewachte es sorgfältig.
    Jetzt geht es wieder aus, sagte die Kleine My. Du musst mehr darauf­legen. Sie saß auf dem Geländer im Schatten des Verandapfostens.
    Hast du schon wieder etwas zu melden, sagte der Vater und schüt­telte den Aschenbecher, bis das Feuer ausging. Ich studiere die Technik des Feuers, das ist wichtig.
    My lachte und wandte den Blick nicht von ihm. Da zog er den Hut über die Augen und versteckte sich im Schlaf.
    Vater, sagte Mumintroll, wach auf. Wir haben einen Waldbrand ge­löscht.
    Jetzt saßen beide Pfoten im Bodenfirnis fest. Der Vater riss sie los. Er verspürte ein starkes Unlustgefühl. Was meinst du, sagte er.
    Ein richtiger kleiner Waldbrand, erzählte Mumintroll. Gleich hin­ter den Tabakbeeten. Es brannte im Moos, und Mutter meinte, es könnte ein Funken aus dem Schornstein sein.
    Der Vater fuhr aus dem Korbstuhl auf, innerhalb einer Sekunde ver­wandelte er sich in einen äußerst tatkräftigen Vater. Sein Hut rollte die Treppe hinab.
    Es ist gelöscht, schrie ihm Mumintroll nach. Wir haben es sofort ge­löscht. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben.
    Der Vater blieb ruckartig stehen, und die Hitze

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