Das grosse Muminbuch
geheimnisvoll. Die Welt ist voll von großen, merkwürdigen Dingen für den, der darauf vorbereitet ist. Vielleicht war es die größte und weißeste Möwe, die mir den Schlüssel überreichte ...
Hah, sagte die Kleine My, mit Seidenschleifen und Orchester, was! ?
Der Vater ging die Treppe hinauf und steckte den Schlüssel ins Schloss. Langsam und quietschend öffnete sich die riesige Tür, dahinter war es schwarz. Die Kleine My schoss wie der Blitz hinauf, doch der Vater schnappte sie am Haarschopf. Nein, meine Liebe, sagte er. Dieses Mal bin ich derjenige weicher! Ich bin jetzt Leuchtturmwärter, und ich bin es, der die Inspektion zuerst vornimmt. Er verschwand im Dunkeln mit My hinter sich.
Die Mutter trat langsam näher und schaute hinein. Der Leuchtturm war ausgehöhlt wie ein morscher Baumstamm, und eine große wacklige Wendeltreppe füllte ihn vom Fußboden bis zur Spitze. Die Treppe kletterte mit Mühe hinauf, sie kletterte rund um die Wände, in immer kleineren Spiralen, knackend und knarrend unter den Schritten des Muminvaters. Dort oben war er kaum noch zu sehen. Ein paar Öffnungen in der dicken Mauer ließen ein bisschen Tageslicht hinein. In jeder Öffnung zeichnete sich der Schatten eines großen, unbeweglichen Vogels ab. Die Vögel sahen ihn an.
Vergiss nicht, es ist bewölkt, flüsterte Mumintroll. Du weißt doch, dass alles ein wenig düster aussieht, wenn die Sonne nicht scheint.
Natürlich, sagte die Mutter.
Sie stieg über die Schwelle und blieb stehen. Drinnen war es feucht und sehr kalt. Zwischen den Wasserpfützen lag die Erde, schwarz und nass Bis an die Treppe waren ein paar Planken gelegt. Die Mutter zögerte.
Hör mal, sagte der Troll. Ich habe etwas für dich.
Die Mutter bekam das silberne Hufeisen, das sie lange betrachtete.
Wie hübsch, sagte sie. Was für ein Geschenk. Nein, dass es so kleine Pferde gibt...
Komm herein, Mutter, rief Mumintroll fröhlich. Komm, jetzt laufen wir bis in die Spitze des Turmes.
Dort oben stand der Vater in der Tür und hatte einen fremden Hut auf, mit einer weichen schlappenden Krempe und einem verbeulten Kopf.
Wie findet ihr ihn? sagte er. Ich habe ihn an einem Nagel hinter der Tür gefunden. Er muss dem Leuchtturmwärter gehören. Kommt herein, kommt herein. Hier ist es genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.
Es war ein großer runder Raum mit einer niedrigen Decke und mit vier Fenstern. In der Mitte standen ein ungestrichener Tisch und ein paar leere Kisten. Hinten am Herd ein schmales Bett und eine kleine Kommode. Eine Eisenleiter führte zu einer Luke in der Decke. Dort oben ist das Blinkfeuer, erklärte der Vater. Heute Abend werde ich es anzünden. Ist das nicht schön mit weißen Wänden?! Groß und frei und leer. Und wenn man durch das Fenster schaut, sieht es genauso aus - groß und frei und leer.
Er blickte die Mutter an, die zu lachen anfing und sagte, du hast wirklich recht, hier ist es bemerkenswert leer und frei.
Irgendjemand hat hier seine Wut ausgelassen, bemerkte die Kleine My.
Der Boden war voller Glasscherben und darüber auf der weißen Wand war ein großer gelber Ölfleck, der hinuntergekleckert und in einer Pfütze steif geworden war.
Wer mag die Lampe kaputtgeworfen haben, sagte die Mutter erstaunt und hob das Lampengehäuse aus Messing auf, das unter den Tisch gerollt war. Da saß er ja hier im Finsteren ...
Sie strich mit der Pfote über den Tisch, die Fläche war hundertfach, vielleicht tausendfach zerritzt, kleine Rillen, immer sechs in einer Reihe - die siebente war quer darüber gezogen. Sieben? Das könnte eine Woche bedeuten. Jede Menge Wochen, alle gleich. Außer einer. Die hatte nur fünf Rillen.
Die Mutter ging weiter, rührte an Tassen und Kochtöpfen, las auf den leeren Kisten: Rosinen aus Malaga, schottischer Whisky, gewöhnliches finnisches Knäckebrot - hob die Decke auf und sah, dass die Laken noch dalagen. Die Kommode öffnete sie nicht.
Die anderen folgten ihr gespannt. Schließlich sagte der Vater: na ?
Er war sehr einsam, sagte die Mutter.
Ja, aber wie findest du es?
Ich finde es sehr gemütlich, sagte die Mutter. Es ist ein Raum, in dem man zusammen wohnen kann.
Das ist es ja, meinte der Vater heftig. Jetzt gehe ich an den Strand und werde Planken sammeln, und dann baue ich für jeden ein Bett. Ich werde einen Weg bauen und einen Bootssteg, oh, hier gibt es viel zu tun ... Aber erst holen wir das Gepäck herauf, es kann sein, dass es Regen gibt. Nein, nein, du nicht. Du sollst
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