Das grosse Muminbuch
herauf, sagte der Vater und nahm den Hut vom Nagel.
Auf dem Berg draußen war es beinah dunkel. Der Vater stand still und schaute über das Meer. Er dachte, jetzt zündet sie dort oben die Sturmlaterne an. Sie schraubt die Flamme auf groß, sie steht einen Augenblick und passt auf, wie immer. Wir haben einen ganzen Kanister Petroleum ...
Alle Vögel waren schlafen gegangen Die kleinen Felsinseln im Westen hoben sich schwarz gegen den Himmel ab, dort wo die Sonne untergegangen war; auf einer von ihnen war ein Seezeichen - oder vielleicht ein Grabhügel. Der Vater hob das eine Bett hoch, stand plötzlich stocksteif und lauschte.
Von weit her kam ein schwaches, klagendes Heulen, ein eigentümlich einsamer Laut. Der Vater hatte nie einen ähnlichen gehört. Vom Wasser kam er mit unheimlicher Verlassenheit auf ihn zu, es wurde ihm zugetragen. Einen Augenblick lang meinte der Vater, der Berg erbebe unter den Pfoten. Dann war es wieder still.
Er dachte, das muss ein Vogel gewesen sein. Welch merkwürdige Laute sie haben können. Er nahm das Bett auf den Rücken, es war ein gutes und stabiles Bett. Es war völlig in Ordnung. Doch das Bett des Leuchtturmwärters dort oben im Turm, das war sein Bett, niemand anders durfte darin schlafen.
Der Vater träumte, er liefe eine unendliche Treppe hinauf. Die Finsternis, die ihn umgab, war voll von flatternden Flügeln, schweigende, fliehende Vögel, die Treppe knackte und gab unter jedem Schritt nach. Die Treppe stöhnte laut, es war dringend, furchtbar dringend.
Er musste hinauf und das Leuchtfeuer anzünden, bevor es zu spät war, es war unerhört wichtig, dass er es ansteckte. Die Treppe wurde immer schmäler, nun klang es nach Eisen unter seinen Pfoten, er war oben bei der Lampe, die auf ihn wartete, in ihrem runden Herz aus Glas. Der Traum wurde langsam. Der Vater suchte und tastete an den Wänden entlang, er suchte nach Streichhölzern. Große bauchige Scheiben aus farbigem Glas versperrten ihm den Weg, sie spiegelten das Meer von draußen, das rote Glas machte die Wellen rot wie Feuer, und durch das grüne Glas wurde das Meer ein Smaragd, ein kaltes und entferntes Meer, das es vielleicht irgendwo auf dem Mond gab oder auch überhaupt nicht. Jetzt war es sehr dringend, aber alles ging immer langsamer und langsamer für ihn. Er stolperte über die Gasbehälter, die über den Fußboden rollten, immer mehr kamen angerollt, wie Wellen, und nun waren wieder die Vögel da und schlugen mit den Schwingen gegen das Glas, alles hinderte ihn daran, das Leuchtfeuer anzuzünden. Der Vater schrie auf vor Entsetzen, nun zersprang das farbige Glas um ihn herum in tausend glitzernde Scherben, und das Meer erhob sich über das Dach des Leuchtturms und er fiel, immer tiefer und tiefer hinab, und erwachte, mit der Decke um den Kopf auf dem Fußboden.
Was ist los, fragte die Muminmutter.
Der Raum war still und blau mit seinen vier Fenstern, in denen sich die Nacht abzeichnete.
Ich habe geträumt, sagte der Vater. Es war grauenhaft.
Die Mutter stand auf und legte ein paar trockene Äste auf die Glut. Es loderte auf, und warmes gelbes Licht flatterte in die Dunkelheit hinaus.
Ich mache dir ein Butterbrot, sagte sie. Dies ist schließlich ein ganz fremdes Zimmer.
Der Vater saß auf dem Bettrand und aß sein Butterbrot, während der Schreck verschwand.
Ich glaube nicht, dass es das Zimmer ist, sagte er. Es ist dieses Bett, von dem Bett kommen die schrecklichen Träume. Ich werde ein neues bauen.
Das glaube ich auch, sagte die Mutter. Hast du gemerkt, hier fehlt etwas. Man hört den Wald nicht mehr.
Der Vater lauschte. Sie hörten das Meer um die Insel murmeln und erinnerten sich daran, wie sie nachts zu Hause die Bäume flüstern gehört hatten.
Eigentlich klingt das ganz hübsch, sagte die Mutter und zog die Decke über die Ohren. Anders. Nun träumst du sicher nichts Schreckliches mehr?
Kaum, antwortete der Vater. Ein Butterbrot in der Nacht, das hilft immer!
Westwind
Mumintroll und My lagen auf dem Bauch und sonnten sich. Sie schauten dabei in das Gestrüppwäldchen. Es war niedrig und schien ein einziger Wirrwarr, kleine böse Zweige und noch kleinere Zwergbirken, die ihr ganzes Leben lang gegen die Sturmwinde kämpfen mussten Nun krochen sie hier dicht zusammen, um einander zu schützen, die Spitzen hatten aufgehört zu wachsen, während die Zweige sich am Boden festklammerten, wo sie nur konnten.
Dass die immer wieder so böse werden können, sagte die Kleine
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