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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Jungen lachten.
    »Lacht, soviel ihr möchtet, aber behaltet es im Kopf. Wenn ihr euch in der Schule verlauft, was durchaus möglich ist, geht nicht hin und macht Türen auf. Manche von ihnen führen nach draußen.« Mehr Gelächter. »Sagt nur jemandem, daß Dap eure Mama ist, und sie werden mich rufen. Oder sagt ihnen eure Farbe, und sie werden einen Lichterweg für euch anschalten, der nach Hause führt. Wenn ihr ein Problem habt, kommt und sprecht mit mir darüber. Denkt daran, ich bin die einzige Person hier, die dafür bezahlt wird, nett zu euch zu sein. Aber nicht zu nett. Keine Unverschämtheiten mir gegenüber, oder ich poliere euch die Fresse. Okay?«
    Sie lachten wieder. Dap hatte einen Raum voller Freunde. Verängstigte Kinder sind so leicht zu gewinnen.
    »Wo ist unten, kann mir das irgend jemand sagen?«
    Sie sagten es ihm.
    »Okay, das ist richtig. Aber diese Richtung ist zugleich die nach draußen. Das Schiff dreht sich, und das ist es, was das Gefühl erzeugt, das sei unten. Tatsächlich krümmt sich der Boden in diese Richtung. Geht lange genug geradeaus, und ihr kommt wieder dort an, von wo ihr losgegangen seid. Aber probiert das lieber nicht aus. Dort sind nämlich die Lehrerquartiere, und dort sind die größeren Kinder. Und die größeren Kinder mögen es nicht, wenn Startis hereingeplatzt kommen. Ihr könntet herumgestoßen werden. Tatsächlich werdet ihr herumgestoßen werden. Und wenn ihr das werdet, dann kommt nicht weinend zu mir. Kapiert? Das hier ist die Kampfschule, kein Kindergarten.«
    »Was sollen wir denn dann machen?« fragte ein Junge, ein ziemlich kleiner Schwarzer, der eine obere Koje nahe Enders hatte.
    »Wenn ihr nicht gerne herumgestoßen werdet, denkt selbst darüber nach, was ihr dagegen tun könnt. Aber ich warne euch - Mord ist strikt gegen die Regeln. Ebenso jede absichtliche Verletzung. Wie ich hörte, hat es einen versuchten Mord auf dem Weg hierher gegeben. Einen gebrochenen Arm. Wenn so etwas noch einmal passiert, geht der Betreffende auf Eis. Ist das klar?«
    »Was ist ›auf Eis gehen‹?« fragte der Junge mit dem Arm in der aufblasbaren Schiene.
    »Auf Eis. Hinaus in die Kälte gesetzt. Zurück zur Erde geschickt. Fertig mit der Kampfschule.«
    Niemand blickte Ender an.
    »Also, Jungs, wenn irgendwelche von euch daran denken, Unruhe zu stiften, macht es wenigstens geschickt, okay?«
    Dap ging. Sie blickten Ender immer noch nicht an.
    Ender spürte, wie die Angst in seinem Bauch zunahm. Der Junge, dessen Arm er gebrochen hatte - Ender verspürte kein Mitleid für ihn. Er war ein Stilson. Und wie Stilson sammelte er schon eine Bande um sich. Eine kleine Gruppe von Kindern, mehrere von den größeren. Sie lachten am entgegengesetzten Ende des Raumes, und ab und zu drehten sie sich um, um Ender einen Blick zuzuwerfen.
    Von ganzem Herzen wünschte sich Ender, nach Hause zurückzukehren. Was hatte irgend etwas von dem hier damit zu tun, die Welt zu retten? Jetzt war kein Monitor da. Es hieß wieder Ender gegen die Bande, nur waren sie direkt in seinem Zimmer. Wieder Peter, aber ohne Valentine.
    Die Angst blieb das ganze Abendessen über, als keiner sich im Speisesaal zu ihm setzte. Die anderen Jungen unterhielten sich über alles mögliche - die große Anzeigetafel an einer Wand, das Essen, die größeren Kinder. Ender in seiner Isolation konnte nur zuschauen.
    Die Anzeigetafeln waren Mannschaftsranglisten. Gewinn- und Verlust-Tabellen, mit den aktuellen Punktergebnissen. Ein paar der größeren Jungen hatten offenbar Wetten auf die anstehenden Spiele abgeschlossen. Zwei Mannschaften, Heuschrecke und Natter, hatten kein neues Punktergebnis - dieses Kästchen blitzte. Ender schloß daraus, daß sie gerade im Augenblick spielen mußten.
    Er bemerkte, daß die älteren Jungen in Gruppen unterteilt waren, entsprechend den Uniformen, die sie trugen. Ein paar mit unterschiedlichen Uniformen unterhielten sich miteinander, aber im allgemeinen hatten die Gruppen alle ihre eigenen Gebiete. Startis - ihre eigene Gruppe und die zwei oder drei nächstälteren Gruppen - hatten alle schlichte blaue Uniformen. Aber die großen Kinder, diejenigen, die Mannschaften angehörten, die trugen sehr viel farbenprächtigere Kleidung. Ender versuchte zu erraten, welche zu welchem Namen gehörten. Skorpion und Spinne waren leicht. Ebenso Flamme und Flut.
    Ein größerer Junge kam und setzte sich neben ihn. Nicht nur ein Stückchen größer - er sah aus wie zwölf oder dreizehn. Begann wohl schon

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