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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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bässchen därän läsen wäll äch. Äch häb so länge nächt gäläsen.«
    »Lesen?«, fragte Wuschel erstaunt.
    »Lesen?«, wunderte sich auch Wischel, »kannst du denn lesen?«
    »Nätörlich känn äch läsen«, krächzte der Mamoffel, »älle Mämoffels können läsen ond äch, där ällerlätzte Mämoffel, känn och läsen. Könnt ähr ätwa nächt läsen?«
    »Nein, leider nicht«, sagte Wischel.
    Das hätte sie lieber nicht sagen sollen. Wuschel gab ihr auch sofort einen Tritt gegen das Schienbein. Aber es war schon zu spät.
    Der Mamoffel fing laut an zu lachen. Er lachte laut und scheußlich und konnte kaum wieder aufhören.
    »Hähähä, hähähä, hähähä! Dä Wäwoschels häben än Zoberboch ond kännen nächt läsen! Hähähä, hähähä, hähähä.«
    »Sei still, du scheußlicher Mamoffel!«, rief Wuschel und stampfte mit dem Fuß auf, »sei sofort still!«
    Der Mamoffel hörte auf zu lachen.
    »Schößlächer Mämoffel?«, krächzte er, »wärom sägst du schößlächer Mämoffel zu mär? Äch bän kän schößlächer Mämoffel. Äch bän än ärmer änsämer, värlässener Mämoffel, der nämänden hät, nämänden äm gänzen Bärg, nämänden of där gänzen Wält. Huohuohuo!«
    Wirklich, jetzt schluchzte er. Er schluchzte laut und krächzend. Es hörte sich scheußlich an, aber trotzdem tat er Wischel leid.
    »Wuschel hat es doch nicht so gemeint«, sagte sie, »sei still, weine nicht.«
    Der Mamoffel schluckte und schnaufte noch ein paar Mal. Aber in Wirklichkeit weinte er gar nicht. Er tat nur so, weil er die Wawuschelkinder mitleidig und freundlich stimmen wollte. Denn der letzte Mamoffel war genauso schlimm, wie alle Mamoffels gewesen waren, und er hatte einen Plan.
    »Lässt mäch nor«, krächzte er und schluckte noch ein paar Mal weinerlich, »gäht nor wäter. Äch wär so länge allän, so äntsätzläch länge. Ond non moss äch äben wäder allän bläben. Nämänd bäsocht mäch ond äch känn och nämänden bäsochen. Oder erlobt ähr vällächt, däss äch öch änmäl bäsoche?«
    »Armer Mamoffel«, sagte Wischel, die es auch entsetzlich gefunden hätte, immer allein zu sein, »besuch uns ruhig mal.«
    Wuschel gab ihr sofort wieder einen Stoß gegen das Schienbein, weil sie etwas so Dummes gesagt hatte. Einen Mamoffel einladen! Das fehlte noch!
    Aber es war zu spät. Der Mamoffel krächzte laut auf vor Freude und patschte die Zottelhände gegeneinander.
    »Wärkläch? Därf äch öch bäsochen? Därf äch gläch mätkommen?«
    »Nein«, sagte Wuschel schnell, »wir haben zu tun. Wir müssen herausbekommen, wo es bumst. Dabei können wir niemanden gebrauchen.«
    »Dänn sägt mär, wo ähr wohnt, ond äch komme später.«
    »Draußen am Berg vor unserem Eingang liegt das Tabakfeld vom Wawuschelonkel«, sagte Wischel, und als Wuschel sie wieder gegen das Schienbein trat, trat sie zurück. Warum sollte der arme, einsame Mamoffel sie nicht besuchen? Ein einziger Mamoffel gegen so viele Wawuschels, der konnte gewiss kein Unheil anrichten. Außerdem war noch der Drache da und vor dem Drachen hatte der Mamoffel Angst.
    Wuschel sah Wischel ärgerlich an.
    »Wir müssen jetzt gehen. Komm, Wischel.«
    »Got, got«, krächzte der Mamoffel, »gäht nor. Ärgendwänn bäsoche äch öch bästämmt.«
    »Und ich?«, fauchte der Drache. »Soll ich wirklich hierbleiben bei diesem Zotteltier?«
    Der Mamoffel krächzte ihn wütend an und der Drache blies ihm als Antwort eine mittelgroße Flamme in den Pelz. Sie konnten sich gegenseitig nicht ausstehen.
    Aber der Gang war für den Drachen nun einmal zu schmal. Er musste zurückbleiben.
    Wuschel und Wischel versprachen ihm, dass sie ihn so bald wie möglich mit dem Zauberspruch holen wollten. Dann krochen sie wieder allein weiter, immer tiefer in den dunklen Berg hinein.
    Bumbumbum, machte es, bumbumbum.
    Es klang laut und nahe. Bald mussten sie dort sein.

6.   Kapitel
In der Menschenhöhle
    Plötzlich wurde es hell, viel heller, als es jemals daheim in der Wawuschelwohnung gewesen war. Wuschel und Wischel standen wieder in einer Höhle. Sie kniffen die Augen zu, so sehr blendete sie das Licht. Es kam von großen Sonnen, die überall an den Wänden hingen.
    Jedenfalls meinten die Wawuschelkinder, dass es Sonnen seien. Denn weil sie die Wawuschelwohnung mit ihren grünen Haaren beleuchteten, brauchten sie keine Lampen und kannten sie deshalb auch nicht.
    Wuschel und Wischel drückten sich in eine Felsspalte hinein und versuchten herauszubekommen,

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