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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Augen sah und in die vielen offenen Mundhöhlen blickte, von denen jede beinahe so groß wie die Wawuschelstube war, da riss er aus. Er bekam es so sehr mit der Angst zu tun, dass er sich umdrehte, flink wie eine Maus durch all die Beine hindurchschlüpfte und sich in einer Felsspalte verkroch. Dort hockte er und war sehr böse auf sich.
    Immer hatte er die arme Wischel ausgelacht, weil sie ein Angsthase war. Und nun hatte er selbst Reißaus genommen, anstatt tapfer zu sein und die Menschen um Hilfe zu bitten. Er, der Wuschel, er hatte sich benommen wie ein Angsthase und dafür hätte er sich am liebsten selbst eins hinter die Löffel gegeben.
    Aber wie böse Wuschel auch auf sich war, es nützte alles nichts. Er brachte es beim besten Willen nicht fertig, noch einmal zu den Menschen zu gehen. Sie sahen zu gefährlich aus. Wahrscheinlich würden sie ihn auffressen mit ihren riesigen Mündern oder sonst etwas Schreckliches tun.
    Und so saß der mutige Wuschel bibbernd vor Angst in seiner Felsspalte und wartete, bis die Menschen wieder an der Arbeit waren. Dann schlich er sich vorsichtig an der Wand entlang aus der großen Höhle hinaus. Er ging in derselben Richtung, in der die Menschen vorher gegangen waren. Nach einer Weile sah er Licht und dann stand er im Freien.

7.   Kapitel
Gelbe Zöpfe und Apfelgelee
    Ja, wo steckte Wischel?
    Sie steckte irgendwo, wo Wuschel sie beim besten Willen nicht finden konnte.
    In einer Aktentasche!
    Die Aktentasche gehörte einem Ingenieur, der in der Tunnelhöhle etwas prüfen und vermessen sollte. Ein ziemlich vergesslicher Mann offenbar   – denn als die Sprengung bevorstand und alle den Tunnel verlassen mussten, hatte er die Tasche liegen lassen.
    In diese Tasche war Wischel hineingeschleudert worden, als die Erde bei der Sprengung gehopst hatte.
    Wischel war ein weites Stück durch die Luft geflogen, viel weiter als Wuschel, denn sie war kleiner und leichter als er. Sie hatte es auch längst nicht so gut überstanden. Ihr Kopf war zwar ebenfalls sitzen geblieben, nebst der Nase und den Ohren. Aber sie hatte die Besinnung verloren. Für eine ganze Weile war sie nicht mehr da, jedenfalls nicht mit ihren Gedanken. Sie war tief in ein Schlafland hineingefallen, in das kein Licht und kein Ton dringen kann. Deshalb hörte sie nicht, wie Wuschel nach ihr rief. Sie merkte auch nicht, wie es wieder hell wurde in der Höhle und die Arbeit wieder anfing. Ja, siemerkte nicht einmal, wie der Mann, der die Tasche liegen gelassen hatte, sie wieder abholte und mit seiner Tasche auch Wischel nach Hause trug.
    Dort erst wurde sie wach.
    Zuerst dachte sie, dass sie daheim in ihrem Bett läge. Sie wollte sich schnell noch einmal in die Decke kuscheln   – da kitzelte sie irgendetwas an der Nase. Es war ein Blatt Papier, aber das wusste Wischel nicht. Sie machte die Augen auf und sah nirgendwo eine Decke oder ein Kopfkissen. Auch keinen Wuschel sah sie, keine Wawuschelmutter   – überhaupt keinen Wawuschel!
    Wo um alles in der Welt war sie hingeraten?
    »Die Zazischels   …«, dachte Wischel, »der Mamoffel   …! Die Menschen   … Wuschel   … Eisenbahn   …«
    In diesem Augenblick wurde es hell. Ein paar fürchterlich große Augen in einem fürchterlich großen Gesicht starrten zu ihr herein und eine laute Stimme rief:
    »Also, seit wann benutzt du denn meine Aktentasche als Puppenbett? Los, los! Hol deine komische Puppe da heraus!«
    Ein Mensch! Ein Menschenmann!
    Wischel suchte etwas, wo sie sich hätte verkriechen können, aber sie fand nichts. Zum Glück verschwand das große Gesicht. Stattdessen erschien eines, das bei Weitem nicht so gewaltig und furchterregend aussah. Es sah sogar ganz freundlich aus, mit gelben Zöpfen an den Seiten.
    »Wenn man Zöpfe hat«, dachte Wischel und griff nach ihrem grünen Zopf, »ist man ein Mädchen.«
    Dies Wesen mit den gelben Zöpfen war sicher ein Menschenmädchen! Wischel nahm sich zusammen. Sie schluckte dreimal, und weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, sagte sie erst einmal:
    »Guten Tag.«
    Das Menschenmädchen machte ein komisches Gesicht. Es sah beinahe aus, als fürchte es sich vor Wischel.
    Wischel bekam sofort etwas mehr Mut.
    »Guten Tag«, sagte sie noch einmal, »ich bin Wischel. Du tust mir doch nichts?«
    Das Menschenmädchen sah Wischel immer noch mit so ängstlichem Gesicht an, dass Wischel wieder eine Portion Mut dazubekam und schnell sagte: »Ich tue dir auch nichts.«
    Da fing das Menschenmädchen plötzlich an

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