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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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was es mit dieser hellen Höhle auf sich hatte. Wo waren sie hingeraten? Erst die Zazischels, dann der Mamoffel   … wer mochte wohl in dieser Höhle wohnen?
    »Die Wawuschelgroßmutter hat nur von den Zazischels und den Mamoffels erzählt«, meinte Wuschel, »ganz bestimmt von keinem anderen.«
    Aber Wischel verstand nichts von dem, was er sagte. Es war viel zu laut rundherum.
    Eines war sicher: Sie hatten die Höhle entdeckt, aus der das Bumsen kam. Nur dass es hier kein Bumsen mehr war, sondern ein gewaltiges Dröhnen.
    »Vielleicht ist es die Höhle, in der die Gewitter gemacht werden«, schrie Wischel in Wuschels Ohr hinein, »gibt es so etwas?«
    »Weiß ich nicht«, schrie Wuschel zurück, »aber Gewitter sind längst nicht so laut.«
    Die Wawuschelkinder machten die Augen auf und versuchten, in das helle Licht zu blinzeln. Allmählich gewöhnten sie sich daran und jetzt sahen sie, dass die Höhle nicht leer war. Es wimmelte darin von Gestalten, großen Gestalten, die sich überall zu schaffen machten. Manche standen an der Felswand und schlugen mit dröhnenden Dingern dagegen. Andere rannten schreiend und fuchtelnd umher und wieder andere luden Steine und Geröll in merkwürdige Wagen, die auf Schienen liefen. Leer kamen sie in die Höhle hineingefahren, voll rollten sie wieder hinaus.
    »Du, Wischel«, schrie Wuschel seiner Schwester ins Ohr, »das sind ja Menschen!«
    Wischel nickte. Ja, keine Frage, das waren Menschen. Wie Menschen aussahen, wussten die Wuschelkinder genau. Sie hatten sie manchmal im Wald und auf dem Berg beobachtet und sich immer schnell versteckt, wenn sie in ihre Nähe gekommen waren. Menschen waren schlimm, mindestens ebenso schlimm wie Zazischels und Mamoffels. Wo sie hintraten, ging alles kaputt. Das Tabakfeld vom Wawuschelonkel zum Beispiel oder die Beeren, die Wuschel und Wischel im Moos aufhäuften, um sie später abzuholen. Wahrscheinlich würden die Menschen auch auf einen Wawuschel treten, wenn er ihnen zufälligunter die Füße geriet. Menschen waren schlimm und nun waren sie mitten unter den Menschen!
    »Die Wagen, die dort fahren, sehen aus wie eine Eisenbahn«, schrie Wuschel, »nur viel kleiner.«
    Wischel nickte wieder. Eine Eisenbahn war auch etwas Schreckliches. Nicht weit von der Wawuschelwohnung entfernt liefen Eisenbahnschienen durch den Wald. Manchmal passierte es, dass Wuschel und Wischel in die Nähe der Gleise gerieten und ein Zug vorbeibrauste. Dann krochen sie, so schnell es nur ging, in ein Gebüsch und klammerten sich fest. Denn die Wawuschelgroßmutter hatte ihnen erzählt, dass ihre Base vom Eisenbahnwind fortgeweht worden war. Hui, war sie davongeflogen, einfach in die Luft hinein, und niemand hatte sie jemals wieder zu Gesicht bekommen.
    »Diese Eisenbahn hier fährt aber gar nicht schnell«, schrie Wuschel, »sie macht keinen Wind. Wir brauchen keine Angst zu haben.«
    Aber sie hatten natürlich trotzdem Angst.
    Sie hatten auch allen Grund, sich zu fürchten, viel mehr, als sie ahnten.
    Denn sie waren in eine Baustelle hineingeraten. Ein Tunnel sollte hier gebaut werden, ein Eisenbahntunnel, mitten durch den Berg hindurch. Die große Höhle war ein Teil des Tunnels, den die Männer schon in den Berg gesprengt hatten. Jetzt waren sie dabei, mit Pressluftbohrern neue Löcher in den Fels zu bohren, in die wieder Sprengstoff für die nächste Sprengung hineingepackt wurde. Denn immer weiter sollte der Tunnel durch denBerg gesprengt werden, immer weiter. Und die Wagen, die die Wawuschelkinder für Eisenbahnzüge hielten, waren Kipploren, mit denen all die vielen Steine abtransportiert wurden, die bei den Sprengungen herunterfielen.
    Aber das alles wussten die Wawuschelkinder nicht. Sie standen nur da und wunderten sich und überlegten, wie sie hier wohl wieder herauskommen könnten.
    Das heißt, eigentlich wollte nur Wischel möglichst schnell wieder hinaus. Wuschel dagegen fand es schon gleich nach dem ersten Schrecken sehr spannend und interessant in dieser Menschenhöhle. Was ihn betraf, so wollte er gern noch ein bisschen zugucken. Wischel konnte an seinem Jackenärmel zerren und zupfen, so viel sie wollte, er war nicht von der Stelle zu bewegen.
    »Nun zerr doch nicht so!«, murrte er. »Guck dir lieber die kleine Eisenbahn an. Sie sieht wirklich kein bisschen gefährlich aus. Ob man da wohl mitfahren kann?«
    Möglich, dass Wuschel auch noch auf einen Kipplorenzug gesprungen wäre. Zutrauen könnte man es ihm und Wischel ließ seinen Ärmel

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