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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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vorsichtshalber nicht mehr los.
    Aber es kam ohnehin nicht dazu.
    Der Kipplorenzug fuhr ab und es rollte kein neuer mehr heran. Auch die Menschen verließen die Höhle, einer nach dem anderen.
    Auf einmal war es still, ganz still. Und dann ging das Licht aus.
    Wenn Wuschel und Wischel gewusst hätten, dass jetzt gleich eine Sprengung kommen würde, wären auch sie gerannt, was sie nur rennen konnten. Aber so standen sie weiter da und wunderten sich. Wischel zog Wuschel am Ärmel, weil sie fortgehen wollte, und Wuschel sagte, sie solle ihn endlich in Ruhe lassen. Denn Wuschel fand es immer noch sehr interessant.

    Bis es plötzlich losdonnerte.
    Krachabumsakracharumsakrachabumsakrachchchchch! Und noch einmal.
    Und noch einmal.
    Es war, als ob die Höhle zusammenfiele. Steine flogen durch die Luft, rundherum prasselte und krachte es, der ganze Berg wackelte.
    Das alles ging schneller, als die Wawuschelkinder denken konnten. Sonst hätten sie vielleicht gedacht: »Aha, so ist das! Darum ist unser Herd in die Luft gesprungen!«
    Aber vor Schreck und Entsetzen hatten sie alle Gedanken verloren. Zum Glück standen sie in einer kleinen Felsspalte und die Steine und Felsbrocken flogen haarscharf an ihren Nasen vorbei. Doch zum Schluss, als sie meinten, dass alles nun vorüber sei, gab es noch einmal einen gewaltigen Bums. Dabei machte die Erde einen Hopser, einen winzig kleinen nur. Aber er genügte, um die Wawuschelkinder aus ihrer Felsspalte herauszuschleudern. Es war, als hätte ihnen jemand einen Schubs in den Rücken gegeben, jemand, der zehnmal so viel Kraft wie sie selber hatte.
    Danach war es wieder still in der Höhle wie zuvor.
    Wuschel war auf einem Steinhaufen gelandet. Eine ganze Weile blieb er dort liegen, ohne sich zu rühren. Er glaubte, sein Kopf sei abgesprungen. Aber schließlich merkte er, dass er ihn hin- und herbewegen konnte. Saß er etwa doch noch fest auf dem Hals?
    Vorsichtig betastete Wuschel seinen Kopf und merkte, dass nichts abgebrochen war, weder die Nase noch das Kinn noch die Ohren. Sogar ein Stückchen mehr war hinzugekommen: eine riesige Beule mitten auf der Stirn, die ziemlich wehtat. So weh, dass Wuschel am liebsten liegen geblieben wäre.
    Aber das ging nicht. Erstens drückten ihn die harten Steine und zweitens war diese Menschenhöhle das Schrecklichste, das ihm je begegnet war.
    »Nur fort von hier«, dachte Wuschel und rappelte sich hoch, »nur fort und wieder nach Hause. Wenn nur Wischel nichts passiert ist.«
    »Wischel!«, rief er. »Wischel, wo bist du?«
    Keine Antwort.
    »Wischel! Wischel! Wiiischel!«, rief Wuschel wieder und wieder.
    Aber Wischel meldete sich nicht.
    Wuschel suchte den Boden rundherum ab und die Spalten in der Wand.
    »Wischel! Wiiischel!«
    Keine Wischel weit und breit. Wischel war verschwunden.
    Wuschel bekam Bauchschmerzen vor Sorge. Was sollte er tun? Ohne Wischel nach Hause gehen? Unmöglich. Er dachte daran, wie die Wawuschelmutter weinen würde und dass niemand in der Wawuschelwohnung mehr lustig sein könnte ohne Wischel. An den Haselstecken im Schrank dachte er nicht. Der Haselstecken war ihm egal. Er wollte nur Wischel wiederhaben.
    Was sollte er tun?
    Jetzt gingen die Lichter in der Höhle wieder an. Von fern hallten Stimmen.
    Die Menschen kamen zurück.
    »Die Menschen müssen mir helfen«, dachte Wuschel.
    Er hatte entsetzliche Angst vor den Menschen, weil sie so groß waren und so laut sprachen. Aber trotzdem, er musste es wagen.
    Er schlüpfte dicht an einen von den Menschen heran und versuchte, ihm ins Gesicht zu blicken. Aber alles, was er sah, war ein Bein, ein langes Bein, das kein Ende nahm.
    »Hallo!«, rief Wuschel und zupfte den Menschen am Hosenbein, »hallo!«
    Der Mensch schlenkerte mit dem Bein, als wolle er eine Fliege wegjagen.
    »Hallo!«, schrie Wuschel, so laut er schreien konnte, und riss mit aller Kraft an dem Hosenbein.
    Jetzt beugte sich der Mensch zu ihm herunter. Er starrte Wuschel an. Dabei machte er ein Gesicht, als habe er noch nie einen Wawuschel gesehen, und genauso war es. Die meisten Menschen haben noch nie einen Wawuschel gesehen und dieser hier auch nicht. Kein Wunder, dass seine Augen vor Verwunderung so groß wie die Teller wurden, von denen die Wawuschels aßen. Auch sein Mund klappte auf. »Oh!«, machte er und blieb weit offen vor Staunen.
    Inzwischen hatten auch die anderen Menschen Wuschel entdeckt. Alle beugten sich mit aufgerissenen Augen und Mündern zu ihm herunter.
    Als Wuschel all die riesengroßen

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