Das große Yogabuch

sich noch einmal kurz in diesen Raum hinein. | Dann werden Sie sich der Gesamtheit Ihres Körpers bewusst und dehnen sich ausgiebig und wohlig durch.
Die Räume des Körpers erfahren
    Ähnlich wie die Konzentration auf den Stirnraum oder den Ursprungspunkt, kennt der Yoga auch die Konzentration auf den gesamten Körperraum, auf den Raum oberhalb des Kopfes und auf den Raum, der den Körper umgibt. Wenn wir aufmerksam in diese Räume hineinspüren, wird deutlich, dass sich jeder von ihnen anders anfühlt. Ihre Schwingung ist unterschiedlich: mal gröber, mal feiner. Die Atmosphäre dieser Räume verändert sich ständig gemäß unserer eigenen Befindlichkeit und der der Menschen um uns herum oder der Stimmung des Ortes, an dem wir uns befinden.
    Wir alle verfügen über feine und genaue Antennen für unser Gegenüber und unsere Umwelt. Diese Antennen werden nun nach innen gelenkt, um sich über die eigene Befindlichkeit klar zu werden und um die verschiedenen Räume in ihrer Stimmung auszugleichen und zu harmonisieren.
    Zwar ist es das eigentliche Ziel dieser Übungen, die inneren Räume zu erfahren und dadurch lebendig werden zu lassen, aber das Hineinspüren und Sich-Hineinversenken in diese Räume fördert auch die Konzentrationsfähigkeit.
    Finden Sie ein inneres Bild, das Ihnen hilft, Ihren Geist zu entspannen. Vielleicht mag er sich in einem Liegestuhl zu--rücklehnen oder in einer Hängematte schaukeln. Vielleicht liegt er gerne auf einer Wiese und schaut in den Himmel oder sitzt am Meer und schaut auf die Wellen … Jedes Bild, das Ihnen hilft, ist recht.
    Konzentratives Verweilen in den Körperräumen
    Kommen Sie in eine aufrechte Sitzhaltung Ihrer Wahl ( > ). | Ziehen Sie Ihre Wahrnehmung von der Außenwelt zurück, und lauschen Sie in Ihren Körper hinein. | Entspannen Sie während mehrerer Atemzüge mit jedem Ausatmen Ihren ganzen Körperraum von innen heraus.
    Konzentrieren Sie sich auf Ihren Bauchraum. Wie fühlt er sich an? Welche Gefühle und Empfindungen steigen in Ihnen auf? Wie tief und kraftvoll ist Ihr Atem? | Entspannen Sie Ihren Bauchraum mehrmals mit dem Ausatmen.
    Konzentrieren Sie sich auf Ihren Brustraum. Wie fühlt er sich an? Welche Gefühle und Empfindungen tauchen auf? Wie tief und kraftvoll ist Ihr Atem? Fühlt sich der Brustraum anders an als der Bauchraum? | Entspannen Sie Brust- und Herzraum mehrmals mit dem Ausatmen.
    Konzentrieren Sie sich auf Ihren Stirnraum. Wie fühlt sich dieser Raum an? Welche Gefühle und Empfindungen steigen in Ihnen auf? Wie sanft und fein ist jetzt Ihr Atem? Inwiefern fühlt sich der Stirnraum anders an als der Bauch- und Brustraum? | Entspannen Sie Ihren Stirnraum mehrmals mit dem Ausatmen.
    Kehren Sie schließlich zurück in die Wahrnehmung Ihres gesamten Körperraums. | Atmen Sie tief durch, bewegen Sie sich langsam wieder, und dehnen Sie sich wohlig durch.
    Aus der Fülle des Herzens
    Ein Raum, der den Yogis von jeher im wahrsten Sinne des Wortes ganz besonders am Herzen liegt, ist der Herzraum. Sie sehen die Möglichkeit, durch die Befriedung des eigenen Herzraums eine friedliche Atmosphäre um sich herum zu schaffen, in der es einem selbst und den Mitmenschen gut geht. Ziel ist hier, die Kraft des Herzens zu entwickeln und zu lernen, »mit den Augen des Herzens zu sehen«. Es geht um liebevolle Selbstbetrachtung und um die liebevolle Betrachtung jedes Menschen und jedes Wesens. Die folgende Übung wird Ihnen helfen, wenn Sie verzagt sind und Ihnen »eng ums Herz« wird. Sie wandelt Ärger, Wut und Hass in friedlichere Gefühle um, die Ihnen erlauben, die Menschen oder Dinge wieder mit Verständnis zu betrachten und Ihr Verhalten abzuwägen.

    Kommen Sie in eine Sitzhaltung Ihrer Wahl. | Ziehen Sie sich mit der Wahrnehmung in Ihren Körperraum zurück. Entspannen Sie über mehrere Atemzüge mit jedem Ausatmen Ihren Körperraum von innen heraus.
    Konzentrieren Sie sich dann auf Ihren Herzraum. Entwickeln Sie dort ein Gefühl von Wohlwollen und Sympathie. Verbinden Sie sich mit inneren Bildern oder mit Gefühlen, die Ihnen helfen, dass Ihnen »warm ums Herz« wird. | Lassen Sie daraus nach und nach ein Gefühl von Fülle entstehen: Fülle von Sympathie und Wohlwollen. | Richten Sie diese Gefühle nun zuerst auf sich selbst: Betrachten Sie sich liebevoll und voller Wohlwollen. | Teilen Sie dann diese Fülle mit der Welt, indem Sie sie in alle Richtungen verströmen:
    Sammeln Sie sich mit jedem Einatmen in Ihrem Herzraum. Verbinden Sie sich mit der Kraft