Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das große Yogabuch

Das große Yogabuch

Titel: Das große Yogabuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Trökes
Vom Netzwerk:
»die sich ohne Lohn anstrengen« (4, 79).

Yoga und Ernährung
    Wenn wir uns intensiv in die Körperarbeit begeben, vor allem aber wenn wir regelmäßig Atemübungen (Pranayama) ma--chen, braucht unser Körper Unterstützung durch die Nahrung.
    Entgegen gängigen Vorstellungen hat der Yoga keine festen Ernährungsvorschriften. Da er ursprünglich sehr eng mit der altindischen Heilkunst Ayurveda verbunden war, lehnt er sich an dessen Konzepte an. Der Ayurveda berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren: den Konstitutionstyp, den Gesundheitszustand, zurückliegende Erkrankungen, das Lebensalter, die Klimazone, in der man lebt, die Jahreszeit und den Lebensstil. Damit wird klar, dass es keine allgemeinen Richtlinien geben kann. Vielmehr geht es darum, seine eigene »Diät« zu finden, mit Unterstützung eines erfahrenen Ayurvedaberaters (Buchtipps > ).
    Trotzdem können wir einige grundsätzliche Empfehlungen in den Grundlagentexten finden.
    Wenn wir unsere Yogamatte ausrollen oder uns zur Meditation niederlassen, sollten wir mindestens zwei Stunden vorher keine größere Mahlzeit zu uns genommen haben. Am besten übt es sich nüchtern, nach meiner Erfahrung auch ohne größere Flüssigkeitsmengen im Bauch. Dafür schmeckt es nach dem Üben umso besser, und meist ist man dann auch hungrig wie ein Wolf!
    Ungünstige Nahrung
    Da das Üben uns sehr stark energetisieren kann, ist es sinnvoll, wenn wir Nahrungs- und Genussmittel meiden, die uns noch zusätzlich aufputschen wie etwa scharfe Gewürze, Kaffee und Tee. Die Texte empfehlen außerdem, Zwiebeln und Knoblauch zu meiden, da deren Bestandteile und ätherische Öle bei vielen Menschen so intensiv auf den Kreislauf einwirken, dass sich nicht mehr genau unterscheiden lässt, wie die Übung und wie die Nahrung gewirkt hat. Nur weniges gilt als wirklich ungesund: Nahrungsmittel, die zu viel Säure, Salz oder Pfeffer enthalten, und solche, die nicht mehr frisch oder verdorben sind.
    Pro und contra Fleisch
    Interessanterweise findet sich kein ausdrückliches Verbot, Fleisch zu essen. Fleischgenuss und Yoga schließen sich gerade im Tantrismus nicht grundsätzlich aus. Der Grundlagentext Hatha-Yoga-Pradipika (HYP) jedoch sagt, dass Fleisch und Fisch als Nahrung für Yogis unpassend seien. Diese Einschätzung kann verschiedene Gründe haben: Fleisch liegt schwerer als Gemüse im Magen und fordert viel mehr Energie für die Verdauung. Es verschiebt den Säure-Basen-Haushalt des Körpers zum Sauren hin. Nicht zuletzt kommen ethische Fragen ins Spiel, zumindest die, ob wir wirklich den Wahnsinn der »Fleischproduktion« unterstützen wollen. Deshalb sollten wir zumindest auf kontrollierte Aufzucht achten, und wir sollten Fleisch in Maßen und in Dankbarkeit gegenüber dem Wesen essen, das uns sein Leben zur Verfügung stellt.
    Nicht jeder kann ganz auf Fleisch verzichten: Das gilt für Menschen, die Darmprobleme haben, wie auch für jene, die zum Beispiel nach längeren Erkrankungen wieder Kraft aufbauen müssen. Frauen, deren Menstruationsblutung mit einem hohen Blut- und damit Eisenverlust einhergeht, wird ebenfalls empfohlen, Fleisch zu essen.

    Im Quellentext »Hatha-Yoga-Pradipika« heißt es, dass eine dem Yoga angemessene Ernährung wohlschmeckend und leicht verdaulich sein soll. Da wir durch unsere Übungspraxis unseren Körper besser und feiner verstehen lernen, werden wir merken, dass uns zum Beispiel Früchte oft viel besser bekommen und mehr Energie schenken als die oft so geliebten Süßigkeiten.
    Nährendes und Süßes
    Als geeignet benennt der Text Getreide, Milch, frische und geklärte Butter (das indische Ghee), braunen Zucker, Honig, Ingwer und diverse Gemüse (außer Fenchel und Hülsenfrüchten). Gerne lesen wir: »Nährendes und Süßes, gemischt mit zerlassener Butter und Milch; dies fördert die Körpersäfte und ist für Yogis angenehm« (HYP I,63). Bezogen auf unseren Lebensraum wird uns damit eine laktovegetarische Ernährung empfohlen, die das Bedürfnis nach Süßem berücksichtigt.
    Wenn wir intensiv die Atemtechniken des Yoga (Pranayama) üben, sollen wir zu Beginn vermehrt Milch und Butter essen, denn diese Übungen bewirken erst einmal einigen Aufruhr im Nervensystem und regen sehr stark an. Milch und Butter helfen dann, den Organismus wieder abzukühlen und zu beruhigen. Nach einer Weile gewöhnt sich der Körper an das Üben, und man kann zu einer weniger kalorienreichen Ernährung zurückkehren.
    Ausgewogen und maßvoll
    Wenn wir uns mit Yoga

Weitere Kostenlose Bücher