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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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schlechter Traum? Und sein Zimmer im Palast, der Kerker, die Zelle im Polizeigefängnis, das Zimmer mit den Geranien am Fenster … und natürlich die verwandelte Hütte. Recht behaglich. Er nickte zufrieden. In letzter Zeit wachte er öfters in fremder Umgebung auf.
    Während er duschte, versuchte er die Eindrücke des Vortages zu sortieren, obwohl Traum und Wirklichkeit nicht leicht auseinanderzuhalten waren. Zum Beispiel der Besuch im Palast – war er wirklich dort gewesen? Er warf einen Blick auf seine zerschundenen Hände. Das hatte er also nicht geträumt. Nicodaeus hatte ihn hereingelegt, dieses Stinktier – es sei denn, es gehörte zum guten Ton, sofort in den Vorhängen herumzustochern, wenn man einen Raum durchsuchte.
    Und Adoranne war entführt worden. Das war eine wichtige Tatsache. Er würde sofort etwas dagegen unternehmen müssen, aber das machte ihm weiter keine Sorgen. Irgendwie würde er Adoranne zurückbringen, ihr seinen nächtlichen Besuch erklären und … Nun, dann hing alles von der weiteren Entwicklung ab. Aber jetzt zur Sache!
    Lafayette entdeckte im Kleiderschrank einen neuen Anzug aus Kord, zu dem kniehohe Stiefel, ein Degen und eine gefütterte Windjacke gehörten. Er zog sich an, frühstückte in aller Ruhe und trat dann auf die Gasse hinaus. Der Regen hatte inzwischen aufgehört, aber O'Leary blieb unter dem Vordach stehen und runzelte nachdenklich die Stirn. Wohin sollte er sich wenden? Wo hielt dieser Lod sich gewöhnlich auf? In der Wüste im Westen? Er brauchte genauere Auskünfte – aber er konnte nicht einfach den nächsten Passanten anhalten, ohne wieder eine Verfolgungsjagd zu entfesseln.
    Schwere Schritte näherten sich. O'Leary wollte sich verstecken … Zu spät! Ein riesiger Kerl in einem grauen Schafspelz bog um die Ecke und blieb vor ihm stehen. Unter dem breiten Hut spähten mißtrauische Augen hervor; dann lächelte der Neuankömmling plötzlich.
    »Ah, mein Freund, der Straßenräuber!« sagte er. »Wie schön, daß wir uns wieder einmal treffen. Ich wollte mich noch bei dir bedanken, weil du neulich die Polente hereingelegt hast. Ich weiß nicht, wie du die Sache gedreht hast, aber jedenfalls wollten sie ausnahmsweise nichts von mir wissen.«
    »Oh, das ist ja der Rote Stier«, meinte Lafayette vorsichtig. »Bitte, gern geschehen. Na, ich muß jetzt weiter.«
    »Ich hab' gehört, daß du die Prinzessin mitgenommen hast. Stimmt das wirklich?«
    »Was, du auch? Ich habe nichts damit zu tun! Wahrscheinlich ist dieser Lod daran schuld. Kannst du mir zufällig sagen, wo sein Hauptquartier liegt?«
    »Mit mir kannst du ganz offen reden, Kamerad. Ich habe gute Verbindungen; wir arbeiten zusammen und teilen den Gewinn.«
    »Unsinn! Dieser Lod muß …«
    »Schon kapiert. Du willst ihm die Prinzessin verkaufen. Was soll er für sie bezahlen?«
    »Hör zu, du Dämlack!« O'Leary hielt ihm die Faust unter die Nase. »Ich habe nichts mit der Entführung zu tun! Ich will die Prinzessin nicht verkaufen! Und ich habe kein Interesse an seltsamen Geschäften!«
    Der Rote Stier setzte einen Zeigefinger auf Lafayettes Brust. »Aha, geizig, was? Schön, hör zu, Freundchen – wie kommst du überhaupt dazu, hier in der Stadt zu arbeiten? Du bleibst auf der Landstraße und läßt mir die Stadt, verstanden? Und ich mische jetzt bei der Entführung mit, verstanden? Und…«
    »Ich habe nichts mit der Entführung zu tun!« erklärte O'Leary ihm verzweifelt.
    Der Rote Stier ließ sich nicht beirren. »Wir teilen ehrlich – oder ich schlage dir den Schädel ein und lasse mir die Belohnung auszahlen.«
    O'Leary schob seinen Zeigefinger beiseite. »Ich will endlich wissen, wo Lod sich versteckthält, du Schwachkopf, anstatt hier…«
    Eine riesige Hand riß ihn am Kragen hoch. »Wen nennst du hier Schwachkopf? Ich bin mindestens so schlau wie du!«
    »Richtig«, antwortete Lafayette gepreßt, »denn ich bin ein Idiot, weil ich hier schwatze, anstatt an die Arbeit zu gehen.« Er traf das Genick des Roten Stieres mit einem Handkantenschlag und ließ einen zweiten an die Kehle folgen, so daß der Riese rückwärts stolperte. Der Rote Stier schüttelte den Kopf, stürzte sich auf O'Leary und bekam einen Tritt in den Magen; als er zusammenklappte, begegnete sein Gesicht Lafayettes Knie. Er richtete sich mühsam wieder auf, hielt sich mit einer Hand den Magen und betastete mit der anderen seine blutende Nase.
    »He, das war nicht fair!« meinte er vorwurfsvoll. »Die beiden anderen Kerle hab' ich

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