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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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hoch. »Das ist der Beweis. Aber lassen wir das Geschwätz. Adoranne ist nicht in Lods Versteck; sie ist nie dort gewesen. Wir müssen uns an Nicodaeus halten. Er will König werden und hatte einen Vertrag mit Lod abgeschlossen, den er aber doch nicht…«
    »Lügen!« rief Alain erregt. »Alles nur Lügen! Aber ich bin nicht so leicht hereinzulegen!«
    »Bitte, überzeugen Sie sich selbst. Sie finden Lod in seiner Folterkammer am Ende eines Tunnels, der durch Küche und Heizungskeller zu erreichen ist. Er hatte fünfzig oder mehr Banditen bei sich, deshalb sehen Sie sich lieber vor. Um seinen Drachen brauchen Sie sich nicht zu kümmern; Dinny hat ihn bereits erlegt.«
    »Halten Sie mich für einen Idioten? Sie sitzen doch auf Lods Drachen und zeigen damit, auf welcher Seite Sie stehen!«
    »Tut mir leid, ich habe es eilig«, antwortete Lafayette nur und gab Dinny die Sporen.
    »Ich rette zunächst die Prinzessin!« rief Graf Alain ihm nach. »Und dann rechne ich mit Ihnen ab, Sir Lafayette!«
    »Meinetwegen«, erwiderte O'Leary und ritt gelassen weiter.
    Als Lafayette sich der Stadt näherte, waren die Tore geschlossen. Schon unterwegs hatte er nur menschenleere Straßen, verlassene Läden und leerstehende Häuser gesehen. Die Nachricht von seiner Ankunft mußte sich wie Lauffeuer verbreitet haben – Dinny mußte allerdings in der Ebene meilenweit zu sehen sein. O'Leary sah über die Mauer und erkannte auch dort nur menschenleere Gassen. Nun, wenn sie ihn nicht einlassen wollten, mußte er sich selbst einen Weg bahnen. Er spornte Dinny an; der Saurier trat etwas zur Seite, holte mit dem kräftigen Schwanz aus und schlug einmal zu. Ein zehn Meter breites Stück der alten Stadtmauer fiel in sich zusammen; eine Staubwolke bezeichnete die Einsturzstelle. Der Dinosaurier stieg vorsichtig über die Trümmer hinweg und bog in die nächste Gasse ein. O'Leary hörte irgendwo Kirchenglocken läuten – vermutlich sollte die Einwohnerschaft auf diese Weise vor seiner Ankunft gewarnt werden. Das blieb das einzige Geräusch; in der Stadt herrschte Grabesstille.
    Die Palasttore waren ebenfalls verriegelt, stellte O'Leary fest, als er durch den Park auf die hohe Mauer zuritt. Zwei Wachen sahen ihm ängstlich entgegen und hantierten nervös mit ihren Musketen. Einer der beiden hob seine Waffe, als Lafayette fünfzig Meter vom Tor entfernt anhielt.
    »Nicht schießen!« rief er. »Ich komme …«
    Ein lauter Knall, dann drang eine schwarze Wolke aus der Mündung des Gewehrs. O'Leary hörte etwas von den Schuppen des Dinosauriers abprallen, der nur gelangweilt den Kopf nach hinten drehte und sich daran machte, den nächsten Baum zu entlauben.
    »Hört zu!« brüllte Lafayette. »Ich bin eben aus Lods Räuberhöhle entkommen und …«
    Der zweite Posten schoß; O'Leary hörte die Kugel an seinem Kopf vorbeizischen.
    »He!« rief er empört. »Das kann gefährlich sein! Warum hört ihr nicht erst zu, bevor ihr in die Gegend knallt?«
    Die beiden Männer warfen ihre Musketen fort und rannten davon.
    »Na, mehr war wohl nicht zu erwarten«, murmelte O'Leary vor sich hin. »Okay, alter Junge, zeig ihnen, was du kannst.« Er spornte Dinny an, der bereitwillig das Tor niedertrampelte, ohne dadurch langsamer zu werden, und ritt den kiesbestreuten Weg entlang. Vor Lafayette ragte der Palast auf – schweigend, düster, bedrohlich; er sah eine Bewegung auf einem der Türme, hob die Hand und winkte.
    »Hallo!« rief er. »Ich bin's – Lafayette O'Leary! Ich…«
    Aus allen Schießscharten, von den Wehrgängen und hinter den Zinnen kamen Pfeile geflogen, beschrieben einen weiten Bogen durch die Luft und fielen geschlossen herab.
    O'Leary duckte sich, schloß die Augen und biß die Zähne zusammen. Ein Pfeil prallte von Dinnys Kopf ab, ein anderer streifte Lafayette an der linken Schulter. Die übrigen landeten irgendwo hinter ihnen im Gras. O'Leary öffnete vorsichtig ein Auge; hinter den Zinnen erschienen Bogenschützen, die neue Pfeile auf die Sehnen legten.
    »Los, weiter!« Lafayette gab seinem Tier die Sporen; Dinny setzte sich in Bewegung, so daß die zweite Salve von seinem Schwanz abprallte. Vor ihnen lag der Haupteingang. Der Dinosaurier polterte die Freitreppe hinauf und hielt auf O'Learys Befehl an.
    »Hat keinen Zweck, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen«, keuchte Lafayette und sprang zu Boden, während Dinny die Blumenkästen zu beiden Seiten des Portals untersuchte. »Du wartest hier, verstanden?«
    O'Leary hob Lods Axt und

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