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Das grüne Haus (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das grüne Haus (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das grüne Haus (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Vargas Llosa
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ihr Ehemann, warum bist du gestorben, Charapita Andrés. Sie setzten sich und warteten darauf, daß er ganz aufwachte, und Fushía, das dauert noch, ich darf diesen Cholo nicht verlieren, er säuft zwar das Zeug, aber er ist mir nützlich, und Lalita, warum hat er es bloß immer mit dem Gesöff, und Fushía, um sich nicht so einsam zu fühlen. Kakerlaken und Käfer wanderten über die Pritsche und über den Leib, und er, warum war er wohl Matero geworden, Patrón, das Leben im Dschungel nichts Rechtes, lieber das Wasser und die Paiches, ich weiß, wie das mit dem Fieber ist, Pantacha, dieses Zittern, du kommst mit mir, ich zahl dir mehr, da: Zigaretten, lad dich zu einem Schluck ein, du bist mein Mann, führ mich dahin, wo’s Zedernholz gibt, Rosenholz, besorg mir Leute, Balsaholz, und er ging mit ihnen, Patrón, wieviel schießt du mir vor, und er wollte ein Haus, eine Frau, Kinder, in Iquitos leben wie die Weißen. Und Fushía plötzlich, Pantachita, was ist am Aguaytía passiert? erzähl, ich bin dein Freund. Und Pantacha öffnete die Augen und schloß sie, sie waren gerötet wie ein Affenhinternund, vor sich hin, ja der Fluß, in dem fließt Blut, Patrón, und Fushía, wessen Blut, Cholo? und er, heißes, zähes, wie Gummiharz, wenn’s aus den Zapfstellen quillt, und auch die Tunnel, die Lagunen in der Gegend, eine einzige Wunde, Patrón, glauben Sie mir’s nur, und Fushía, klar glaub ich dir, Cholo, aber woher denn soviel heißes Blut? und Lalita, laß ihn, Fushía, frag ihn nicht, es tut ihm weh, und Fushía, Klappe, du Nutte, komm, Pantachita, wer hat geblutet, und er, vor sich hin, der Schwindler Bákovic, der Jugoslawe, der sie betrogen hat, schlimmer als der Teufel, Patrón, und Fushía, warum hast du ihn umgebracht, Pantacha? und wie, Cholo, mit was? und er hat sie nicht auszahlen wollen, hier ist nicht genügend Zeder, wir wollen weiter ins Innere und hat die Winchester gepackt und einen Träger hat er auch geschlagen, der hat ihm eine Flasche geklaut. Und Fushía, hast ihn über den Haufen geknallt, Cholo? und er, mit meiner Machete, Patrón, den Arm hatte er nicht mehr gespürt vom Zuschlagen, und er fing an zu strampeln und zu weinen, und Lalita, schau nur, wie er sich anstellt, Fushía, ist fuchsteufelswild geworden, und Fushía, ich hab ihm ein Geheimnis entlockt, jetzt weiß ich, warum er auf der Flucht war, als ihn Aquilino fand. Sie setzten sich wieder neben die Pritsche, warteten, er beruhigte sich und kam schließlich zu sich. Er erhob sich und taumelte, kratzte sich zornig. Patrón, sei nicht bös, und Fushía, die Säftchen bringen dich noch um den Verstand und eines Tages würdeer ihn mit Fußtritten davonjagen, und Pantacha, er hatte doch niemand, sein Leben war traurig, Patrón, Sie haben Ihre Frau, und die Huambisas auch, ja sogar die Tiere, nur er war allein, er sollte nicht böse werden, Patrón, Sie auch nicht, Patrona.
    Sie warteten noch zwei Tage, Aquilino kam nicht, die Huambisas fuhren bis an den Santiago, um sich nach ihm zu erkundigen, und kamen ohne Nachricht zurück. Da suchten sie eine Stelle für das Bassin, und Pantacha auf der anderen Seite vom Anlegesteg, Patrón, da fällt der Hang steiler ab und dadurch rinnt das Wasser der Lupunas hinein, und die Köpfe der Huambisas, ja, ja, und Fushía, gut, dann machen wir’s dort. Die Männer fällten die Bäume, die Frauen entlaubten sie, und als eine Fläche gerodet war, machten die Huambisas Pfähle, spitzten sie zu und trieben sie im Kreis in die Erde. An der Oberfläche war die Erde schwarz, darunter rot, und die Frauen füllten sie in ihre Itípaks und leerten sie in die Lagune, während die Männer das Loch gruben. Dann regnete es, und in wenigen Tagen war das Bassin voll, bereit für die Charapas. Sie brachen im Morgengrauen auf, der Tunnel hatte Hochwasser, die Wurzeln und Lianen kamen auf sie zu, um sie zu kratzen, und auf dem Santiago begann Lalita zu zittern, bekam Fieber. Sie waren zwei Tage unterwegs, Fushía, wie lange noch, und die Huambisas deuteten mit den Fingern voraus. Endlich eine Sandbank, und Fushía, dort behaupten sie, hoffentlich, und sie legten an, versteckten sich zwischenden Bäumen, und Fushía, rühr dich nicht, keinen Muckser, wenn sie dich hören, kommen sie nicht, und Lalita, mir ist übel, ich glaub, ich bin schwanger, Fushía, und er, Mistvieh, halt’s Maul. Die Huambisas hatten sich in reglose Pflanzen verwandelt, zwischen den Zweigen leuchteten ihre Augen hervor, und dann wurde es dunkel,

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