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Das grüne Haus (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Das grüne Haus (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Das grüne Haus (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Vargas Llosa
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Schießdingerchen nicht rausholten und sie umlegten, und sie lachten, Chunga chunguita, mamita , liebe kleine Königin, trällerten die Unbezwingbaren.
    »Was? Trotz der Beleidigungen haben sie miteinander getrunken?« sagte die Selvática erstaunt.
    »Tut’s dir etwa leid, daß sie sich nicht auf der Stelle über den Haufen geschossen haben?« sagte der Bulle. »Diese Weiber, immer wollen sie Blut sehen.«
    »Die Chunga hatte sie eingeladen«, sagte der Arpista. »Da konnten sie ihr doch keinen Korb geben, Mädchen.«
    Die Ellbogen auf die Theke gestützt, ein Herz und eine Seele, tranken sie ihr Bier, und Seminario kniff Lituma in die Backen, er war der letzte richtige Mann in seiner Heimat, Cholito, alle übrigen waren Tunten, Feiglinge, die Kapelle stimmte einen Walzer an und die Menschentraube an der Bar strebte auseinander, die Unbezwingbaren und die Insassinnen machten sich auf dem Tanzboden breit, Seminario hatte dem Sargento das Képi vom Kopf genommen und setzte es sich auf, wie sah er denn damit aus, Chunga? nicht so abscheulich wie dieser Cholo da, was? aber reg dich nur nicht gleich wieder auf.
    »Dick ist er vielleicht ein wenig, aber abscheulich ist er nicht«, sagte die Selvática.
    »Als Junge war er schlank wie der Jüngling«, erinnerte sich der Arpista. »Und ein richtiger Satan, schlimmer noch als seine Vettern.«
    »Sie haben drei Tische nebeneinandergeschoben und sich zusammengesetzt«, sagte der Bulle. »Die Unbezwingbaren, Señor Seminario, sein Freund und die Frauen. Sah aus, als wär alles wieder in Ordnung.«
    »Man hat gemerkt, daß es gezwungen war und nicht lange dauern würde«, sagte der Jüngling.
    »Von wegen gezwungen!« sagte der Bulle. »Quietschfidel waren sie, und Señor Seminario hat sogar die Hymne der Unbezwingbaren gesungen. Hinterher haben sie getanzt und miteinander gescherzt.«
    »Hat Lituma immer noch mit der Sandra getanzt?« sagte die Selvática.
    »Ich weiß gar nicht mehr, warum sie dann wieder zu streiten angefangen haben«, sagte die Chunga.
    »Wegen dem Quatsch mit der Mannhaftigkeit«, sagte der Bulle. »Seminario hat überhaupt nicht mehr damit aufgehört. Es gäb keine richtigen Männer mehr in Piura, und alles nur, um seinen Onkel rauszustreichen.«
    »Red nicht schlecht von Chápiro Seminario, das war ein toller Kerl, Bulle«, sagte der Arpista.
    »In Narihualá hat er drei Diebe mit der bloßen Faust außer Gefecht gesetzt und sie mit einem Strick um ihren Kragen nach Piura geschleift«, sagte Seminario.
    »Mit Freunden hat er gewettet, daß er noch konnte, und ist hierher gekommen und hat die Wette gewonnen«, sagte die Chunga. »Jedenfalls die Amapola hat’s behauptet.«
    »Ich red nicht schlecht von ihm, Maestro«, sagte der Bulle.
    »Aber allmählich ist’s einem doch auf die Nerven gegangen.«
    »Ein Piuraner so groß wie der Admiral Grau«, sagte Seminario. »Ihr braucht nur nach Huancabamba,Ayabaca, Chulucanas zu gehen, da laufen überall Cholas herum, die stolz darauf sind, daß sie mit meinem Onkel Chápiro geschlafen haben. Hat mindestens tausend Bankerte gehabt.«
    »Wird doch kein Mangache gewesen sein?« sagte der Affe.
    »In der Mangachería gibt’s viele solche Kerle.«
    Und Seminario wurde ernst, deine Mutter ist vielleicht eine Mangache, und der Affe: und ob, und er war stolz darauf, und Seminario, außer sich, Chápiro war ein Herr, ging nur hin und wieder in die Mangachería, um Chicha zu trinken und um ein Negermädchen zu vernaschen, und der Affe knallte die Hand auf den Tisch: Jetzt fing er schon wieder mit Beleidigungen an, Señor. Zuerst war alles in bester Ordnung, wie unter Freunden, und dann fing er mit Verleumdungen an, Señor, den Mangaches tat es weh, wenn man schlecht von der Mangachería redete.
    »Ist immer gleich zu Ihnen gekommen, das alte Männchen, Maestro«, sagte der Jüngling. »Und wie liebevoll er Sie umarmt hat. Es war, als träfen sich zwei Brüder.«
    »Wir hatten uns vor langer, langer Zeit kennengelernt«, sagte der Arpista. »Ich hab Chápiro gern gehabt, hat mir entsetzlich leid getan, als er gestorben ist.«
    Seminario stand euphorisch auf: die Chunga sollte den Laden dichtmachen, heute nacht übernähmen sie das Lokal, seine Felder barsten nur so, der Arpistasollte herkommen und von Chápiro erzählen, worauf warteten sie denn? barsten vor Baumwolle, sie sollten dichtmachen, er zahlte.
    »Und die Kunden, die kamen und klopften, die hat der Sargento davongejagt«, sagte der Bulle.
    »Das war falsch, sie

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