Das Gutachten
und es sah so aus, als ob die anderen Leute am
Stand seine Mitarbeiter waren. Also nicht unbedingt Typen, mit denen er abends
noch sein Feierabendbier trinkt.
Und nicht zuletzt hat dein
Ausschnitt ihn ganz eindeutig beeindruckt. Ich denke, er beißt an.«
»Das glaube ich auch, er
war wirklich ganz süß, als ich nach meiner Tasche gegriffen habe.«
Chris lachte auf. »Ganz
süß? Dem wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen, so sehr hingen sie an
deinen Titten.
Wir sollen heute aber
wieder die Hotelnummer direkt versuchen, nicht erst anwärmen und auf eine
Verabredung hoffen. Du musst direkt aufs Ganze gehen. Die Messe endet morgen
Abend und die Gefahr, dass er abreist, ist einfach zu hoch.«
Sandra nickte und blickte
auf die Uhr. »Ok, dann fahr du schon einmal vor und bring alles in Stellung.
Ich werde kurz vor Messeende noch einmal an seinen Stand gehen und fragen, ob
er dich zufällig gesehen hätte. Ich erzähle ihm, dass wir beide zusammen in die
Stadt fahren wollten, doch dann hätten wir uns verloren und so weiter.
Vielleicht haben wir ja Glück.«
»So machen wir es. Ich
werde Dich gegen sechs anrufen und sagen, dass ich einen Freund aus alten Tagen
zufällig wiedergetroffen habe und mit ihm etwas unternehmen möchte.
Idealerweise steht ihr gerade zusammen und du hast einen Vorwand, dir eine
Abendbegleitung zu suchen. Du könntest das Steakhaus vorschlagen, Fleisch mögen
alle Männer. Von da aus sind es nur ein paar Meter bis zum Hotel.«
Chris zwinkerte ihr zu und
flüsterte. »Viel Erfolg und auch etwas Spaß. Gib mir zwischendurch Bescheid,
wie es läuft.«
»Gut. Ich schicke dir eine
Nachricht, wenn ich im Steakhaus bin. Sollte er nicht anbeißen, melde ich mich,
damit du mich abholen kannst.«
»Na, daran wollen wir doch
gar nicht erst denken.«
Ohne weitere
Abschiedsgesten ging Chris in Richtung Ausgang. Sandra setzte sich auf einen
Caféstuhl und blätterte in einem der vielen Prospekte, die sie zur Tarnung
mitgenommen hatte. Sie musste noch eine ganze Weile Geduld haben, wenn ihr Plan
funktionieren sollte. Also bestellte sie sich einen Cappuccino und wartete.
Chris stieg in eines der
zahlreichen Taxis, nannte dem Fahrer seine Adresse und schaute auf die
Armbanduhr. Es war erst kurz vor vier und die Messe ging noch bis 18 Uhr. Wenn
Sandra sich geschickt anstellte, hätte sie für das Abendessen eine Verabredung
mit ihrem neuen Fang. Das würde er um sechs erfahren, dann bliebe immer noch
genügend Zeit, das Hotelzimmer vorzubereiten.
Er tippte auf das
Adressbuch und wählte Steffis Nummer.
»Hi Chris«, flötete sie,
nachdem es nur zweimal geklingelt hatte.
»Hallo Steffi! Sandra ist
noch unterwegs und ich hatte einen verdammt anstrengenden Tag. Da könnte ich
gleich ein wenig Entspannung gebrauchen. Hast du in den nächsten zwei Stunden
schon etwas vor?«
»Bin schon unterwegs.« In
ihrer Stimme war eine spürbare Vorfreude unüberhörbar.
Chris lehnte sich im
Taxisitz zurück und schloss die Lider. Den halben Tag waren sie unterwegs
gewesen und er war kaputt. Doch vor seinem inneren Auge zog er Steffi
genüsslich aus und stellte sich vor, wie sie ihn in wenigen Augenblicken am
ganzen Körper massieren würde.
So bemerkte er den Mann
nicht, der hinter ihm in ein Taxi stieg und ihnen folgte.
Kapitel 14
Jochen Baumanns Firma »jb
sec GmbH« bot ausgereifte Sicherheitslösungen für Netzwerke in kleineren und
mittleren Firmen an. Vielen Branchen reichte der Standard, aber sobald die
Ansprüche etwas höher waren, lieferten er und seine Mitarbeiter
maßgeschneiderte Lösungen.
Er hatte sich über Jahre
einen sehr guten Ruf erarbeitet und aus dem kleinen Ein-Mann-Betrieb war
inzwischen eine GmbH mit über dreißig festen Mitarbeitern und einigen
Freelancern geworden. Auch wenn er gerne damit kokettierte, nur eine kleine
Computerfirma zu haben, ging es ihm finanziell sehr gut.
Selbst die allgemeine
Krise vor wenigen Jahren hatte er gut überstanden, denn sein Know-How war auch
in schlechten Zeiten gefragt. Er hatte zwar ein paar Kunden verloren, dafür
einige größere Neuaufträge generieren können und sogar etwas expandiert.
Gerade im Bereich der
Informationstechnologie wurden individuelle Sicherheitskonzepte umso wichtiger,
je mehr die Welt zusammenwuchs. Und genau darauf hatte Jochen Baumann sich
bereits vor Jahren spezialisiert und so eine lukrative Nische in dem
hartumkämpften Markt gefunden.
Seine Firma trotzte den
allgemeinen Schwankungen, denn »Sicherheit«
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