Das Gutachten
für
eine Arbeit ist, die Einstellungen wieder richtig zu machen.«
Und damit war er schon aus
der Tür.
Die großen Bildschirme
waren alle unterteilt und bis zu neun Kamerabilder flackerten auf einem
einzelnen Monitor. Es war wirklich nicht einfach, sich schnell zu orientieren,
doch zum Glück waren die meisten Messebesucher männlich, daher fielen Frauen
schneller auf.
Es dauerte nicht lange, da
entdeckte Mahlmann tatsächlich eine junge Frau, die der Beschreibung entsprach.
Ein Pfeifen entwischte seinem Mund, doch Kurt saß auf seinem Platz und
betrachtete konzentriert die Monitore. Vorsichtig lugte Mahlmann rüber, aber
Kurt schien nichts mitbekommen zu haben.
Eben hatte Didi ganz
nebenbei die Zoomfunktion benutzt und Mahlmann versuchte sich an den Regler zu
erinnern. Er durfte jetzt nicht unkontrolliert die Steuereinheit bedienen,
konnte aber die Frau nicht gut genug erkennen, um sich sicher zu sein. Außerdem
musste er gleichzeitig die anderen Monitore im Blick haben, wenn sie von einem
Kamerabild ins nächste lief.
Es half alles nichts, er
musste wieder runter, sonst würde er sie womöglich verlieren. Außerdem konnte
er mit Kurt im Raum schlecht seine Kollegen anrufen, um ihnen Hinweise zu
geben. Im Moment war die Frau zusammen mit einem jungen Mann ziemlich in der
Nähe des Treppenhauses. Wenn er sich jetzt beeilte, würde er sie finden.
Er schrie auf: »Was? Schon
so spät? Mein Gott, wie die Zeit vergangen ist. Mein Bruder wartet schon seit
einer Viertelstunde auf mich am Ausgang. Bitte grüß Didi von mir und sag ihm
nochmal ‚Danke für alles‘.«
Von Kurt war nur ein
Murmeln zu hören, was wohl Zustimmung bedeutete. Mahlmann ging schnellen
Schrittes zur Tür und rief noch einmal beim Rausgehen: »Ach ja, und ‚Danke’ für
den Kaffee!«
Er rannte die Treppen
hinab und kramte währenddessen sein Handy aus der Tasche. »Theo? Klaus hier.
Ich glaube, sie ist da. Kommt bitte in Halle 3, an die Nordseite.«
Vor der Tür hielt Mahlmann
einen Moment inne, richtete seine Klamotten, die vom Laufen durcheinander
geraten waren, und zog sich die Krawatte wieder an.
Die Halle selber war zwar
etwas mehr gefüllt als noch am Vormittag, aber er erkannte die beiden sofort,
als er sich umsah. Aus der Nähe bestand kein Zweifel, die junge Blondine, die
etwa 15 Meter von ihm entfernt stand, war die Frau aus dem Video.
Doch der Typ neben ihr
entsprach so gar nicht dem bisher angenommenen Beuteschema. Er war viel zu
jung, vielleicht ein Komplize?
Mahlmann wollte nicht
weitergehen, damit er sie nicht aus den Augen verlor. Er konnte aber auch nicht
einfach stehen bleiben, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Also nahm er wieder
sein Handy und tat geschäftig.
In der Zwischenzeit waren
auch seine Kollegen in Sichtweite, die sich gemeinsam um einen Tisch an der
Kaffeebar stellten. Mahlmanns Handy vibrierte. Das Paar war weit genug weg,
dass sie ihn nicht hören konnten.
»Ja. Theo?«
»Also, Stefan hatte sie
eben auch schon einmal entdeckt, dann aber im Getümmel wieder verloren. Sie
waren auffällig lange in ein Gespräch mit einem Aussteller vertieft, haben sich
dann aber verabschiedet. Eine Observation war zu dem Zeitpunkt leider nicht
mehr möglich, aber wir haben mit dem Gesprächspartner gesprochen.
Er hatte sich im
Nachhinein selber etwas gewundert, weil er gar nicht mehr genau wusste, was die
beiden eigentlich wollten. Sie fragten zwar nach seinen Produkten und ließen
sich einiges erklären, aber letztlich wäre es nur recht oberflächliches
Interesse gewesen.
Aber die junge Frau hätte
schon verdammt gut ausgesehen.«
»Wie seid ihr mit ihm
verblieben?«
»Er weiß Bescheid und war
auch bereit, den Lockvogel für uns zu spielen, wenn die Frau noch einmal auftauchen
würde.«
»Packt der das denn?
Nicht, dass er die ganze Sache vermasselt.«
»Mach dir da mal keine
Sorgen, das war ein sehr kluger Mann. Er ist tatsächlich alleine in der Stadt
und gegen ein bisschen Abwechslung hat er nichts einzuwenden. Wir bleiben hier
noch einen Moment stehen, geh du schon einmal weiter, falls wir die Beobachtung
fortsetzen müssen, geben wir dir Bescheid.«
Mahlmann ließ sein Handy
wieder in die Tasche gleiten und schlenderte in aller Seelenruhe an Sandra und
Chris vorbei.
Kapitel 13
»Das nenne ich doch mal
Glück. Der Typ ist großartig!«
Chris grinste breit und
legte sein Smartphone beiseite, mit dem er gerade einige Recherchen getätigt
hatte.
»Das Alter passt, die
Firma ist auch gut im Geschäft
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