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Das Gutachten

Das Gutachten

Titel: Das Gutachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Cartier
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verschämt.
»Ja, aber ich habe sie noch nicht entdeckt.«
    »Hinter der Theke ist ein
Schild zu einer Tür. Ich habe es beim Reinkommen gesehen.« Er wies mit seiner
Hand in die Richtung, von der sie gekommen waren.
     »Darf ich ihnen schon
etwas zu trinken bestellen?«
    »Oh ja, das ist sehr
freundlich von ihnen.«
    »Als Aperitif vielleicht
ein Gläschen Sekt?«
    »Sehr gerne.« Sandra war
aufgestanden. »Ich bin sofort wieder da.«
    Sie ging zu den Toiletten
und schrieb von dort aus eine SMS an Chris, um ihm von dem erfolgreichen
Verlauf der bisherigen Aktion zu berichten.
    Nachdem der Kellner die
Bestellung aufgenommen hatte, zückte auch Jochen Baumann sein Handy, um Theo
Berg den Namen des Restaurants zu schreiben, in dem sie saßen. Für einen kurzen
Moment überlegte er, ob er scherzhaft nach der Höhe des Spesenbudgets fragen
sollte. Doch da er nicht wusste, wann Sandra wiederkommen würde, tippte er nur
schnell eine kurze Nachricht und ließ sein Telefon wieder verschwinden.
    Als Sandra an den Tisch
zurückkehrte standen bereits zwei Gläser mit eisgekühltem Perlwein auf dem
Tisch und die Speisekarten lagen aufgeklappt vor ihnen.
    Baumann hob das Glas und
wollte gerade etwas sagen, als Sandra ihm zuvor kam: »Auf einen schönen Abend.
Ich heiße übrigens Lydia.«
    »Auf einen schönen Abend.
Mein Name ist Jochen.«
    Die Gläser klirrten ganz
leise beim Anstoßen und Sandra beugte sich über den kleinen Tisch. Der
Bruderschafts-Bussi dauerte ein klein wenig länger als üblich und es sollte
nicht der letzte Kuss an diesem Abend sein.

Kapitel 18
     
    Die Beamten der Sonderkommission
»Video« waren alle bis auf einen wieder im Polizeipräsidium eingetroffen. Sie
saßen im Konferenzraum von Roland Kalthoff, um die Lage zu analysieren und das
weitere Vorgehen zu besprechen.
    Georg Altmüller hielt
weiterhin Stellung in einem kleinen Stehcafé vor der Wohnung von Sandra und
Chris. Zu seiner Unterstützung war eine Zivilstreife gekommen, falls sie eine
erneute Observation des Mannes durchführen mussten.
    Die Recherchen Kalthoffs
nach den Namen »Kaminski« und »Wagner« hatte keinerlei Auffälligkeiten ergeben,
aber zumindest passte das Alter der beiden mit den Verdächtigen überein. Bis er
die Namen anhand eines Fotos verifizieren konnte, würde es jedoch noch eine
Weile dauern.
    Aber die Namen waren jetzt
auch nicht so relevant, schließlich kannten sie die Aufenthaltsorte der beiden
und der Plan mit dem Lockvogel hatte sich ebenfalls sehr vielversprechend
entwickelt.
    »Wir können davon
ausgehen, dass die junge Frau versuchen wird, Jochen Baumann zu verführen und
anschließend zu erpressen. Von einem der Zeugen kennen wir den Namen des
Hotels, das bei ihm benutzt wurde, und ... Bingo! ... dieses Hotel befindet
sich rein zufällig keine 400 Meter von dem Steakhaus entfernt.«
    Kalthoff stand an der Wand
mit einem überdimensionalen Stadtplan und steckte zwei Stecknadeln ein.
    »Jetzt beginnt die
entscheidende Phase. Georg bleibt an dem Mann dran und wir konzentrieren uns
auf das Gebiet zwischen Restaurant und Hotel. Wenn wir mit unseren Vermutungen
richtig liegen, wird sich der zweite Täter in Kürze auf den Weg zum Hotel
machen, da er dort vermutlich einige Vorkehrungen treffen muss.
    Die Observierung des
männlichen Verdächtigen übernimmt das Team um Georg. Stefan und Michael werden
voraus in das Hotel fahren und in der Lobby warten, um bei Bedarf die Überwachung
zu übernehmen. Es ist ein großes, anonymes Haus, das vorwiegend von Messegästen
besucht wird. Da fallen wir nicht weiter auf.
    Dich, Theo, bitte ich in
der Nähe vom Steakhaus zu warten. Es gibt auf der Straße zahlreiche Läden, in
denen man draußen sitzen kann. Du warst dir sicher, dass die Frau dich auf der
Messe nicht bewusst gesehen hat, richtig?«
    Berg nickte bestimmend.
    Kalthoff fuhr fort: »Wenn
du in der Nähe bleibst, kannst du am ehesten die anderen koordinieren. Ich gehe
nach wie vor davon aus, dass die Täter gerissen sind und mit hoher krimineller
Energie handeln. Als ‚gefährlich‘ schätze ich sie allerdings nicht ein. Daher
solltet ihr ohne weitere Einsatzkräfte vor Ort auskommen.«
    Die Kollegen im Zimmer
murmelten zustimmend.
    »Das Wichtigste bei der
Operation ist, dass wir den oder die Mittäter erwischen. Wir müssen die
technische Ausrüstung sicherstellen, mit denen sie ihre Opfer filmen. Im Moment
tut noch keiner der Verdächtigen etwas Ungesetzliches. Wenn sie uns heute durch
die Lappen gehen, kann

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