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Das Gutachten

Das Gutachten

Titel: Das Gutachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Cartier
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vertragen.«
    So schlenderten sie Arm in
Arm die Straße entlang, vorbei an einigen Geschäften und Cafés und vorbei an
Theo Berg, der an einem kleinen Tisch mit einer Zeitung in der Hand saß.
Baumann hatte ihn insgeheim erwartet und stumm von Weitem zugenickt.
    In dem Moment, als sie
seinen Platz passierten fragte er Sandra »Wie heißt dein Hotel, Lydia?«
    »City Inn. Es ist gleich
da drüben.« Sandra wies mit ihrer Hand auf einen großen, modernen Komplex kurz
hinter der nächsten Kreuzung.
    Obwohl Berg den Namen des
Hotels bereits kannte, freute er sich darüber, einen so guten Lockvogel
gefunden zu haben. ‚Den Typen könnte man glatt einstellen‘, dachte er sich, als
er ein paar Münzen auf den Tisch legte und den beiden mit ausreichendem
Sicherheitsabstand folgte.
    Ein kurzer Anruf bei den
wartenden Kollegen signalisierte ihnen, dass die beiden gleich eintreffen
würden.

Kapitel 20
     
    Das ‚City Inn‘ war ein großes,
modernes Hotel mit fast 300 Zimmern und lag verkehrsgünstig am Rande der
Innenstadt. Gerade bei Messebesuchern war es sehr beliebt, da man es gut mit
öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen konnte. Die nüchterne Lobby mit viel
Glas und Marmor war zweckmäßig eingerichtet und lud nicht unbedingt zum
Verweilen ein, außer man wartete gerade auf ein Taxi.
    Die beiden Beamten Herkenrath und
Friedrich hatten einen strategisch guten Platz auf einer Sitzgarnitur gefunden,
von dem aus sie sowohl den Eingang als auch die Rezeption und den Zugang zur
Hotelbar beobachten konnten. Sie blätterten jeweils in einer Zeitung und
tranken Wasser. Kaffee konnten sie für heute nicht mehr sehen, da sie schon auf
der Messe die meiste Zeit mit Kaffeetrinken und Leute beobachten beschäftigt
waren.
    Während sie sich den Tag über eher
gelangweilt hatten, ging nun alles Schlag auf Schlag. Georg Altmüller hatte
telefonisch durchgegeben, dass er auf dem Weg zu ihnen sei. Eine Viertelstunde
später war der junge Mann gekommen, den sie bereits am Mittag in der Messe als
Begleiter der Frau gesehen hatten. Obwohl er keine Brille mehr trug und sich
umgezogen hatte, erkannten sie ihn sofort.
    Chris war unmittelbar zu den Aufzügen
gegangen. Ihm waren die Männer im Foyer nicht aufgefallen, obwohl er mehrfach
auf der Messe an ihnen vorbei gegangen war. Die Anonymität der Menge spielte in
dem Fall den Polizisten in die Hand.
    In Gedanken ging Chris bereits seinen
nächsten Coup durch und er freute sich, dass an dem Abend wahrscheinlich doch
noch ein Geschäft abzuschließen war. Michael Friedrich huschte nach ihm in den
Aufzug, der ansonsten völlig leer war. Chris hatte bereits die Taste für den 5.
Stock gedrückt, was Friedrich schon von außen gesehen hatte.
    »Hallo. Einmal die Fünf. Ah, ich sehe,
ist ja schon gedrückt. Danke.« hatte er mehr zu sich selber als zu Chris beim
Reinkommen gesagt, damit er einen Grund hatte, gleich gemeinsam mit ihm
auszusteigen.
    Er dachte noch daran, dass solche
Geschichten früher einfacher waren. Da hatten alle Hotels klobige
Zimmerschlüssel, die man an der Rezeption abgegeben hat. Jeder Verdächtige
konnte schon unten einem Zimmer zugeordnet werden.
    Heutzutage sorgten die Zimmerkarten
dafür, dass die meisten Gäste nur noch beim Ein- und Auschecken an die
Rezeption mussten, was eine Observation komplizierter machte. In den großen
Hotels erkannten die wenigsten Mitarbeiter ihre Gäste wieder und waren daher
auch keine Hilfe.
    Doch glücklicherweise waren die
Beamten ja dieses Mal unmittelbar an den Typen dran und Friedrich tippte
während der Aufzugfahrt geschäftig in sein Handy. Im 5. Stock stieg er langsam
aus und ließ sich von Chris überholen, der nichts ahnend in sein Zimmer 523
ging.
    Michael Friedrich machte auf dem
Absatz kehrt und fuhr mit dem Aufzug wieder zurück in die Lobby, wo seine
Kollegen auf ihn warteten.
    »Welcher Gast hat das Zimmer 523
gebucht und wer ist in den Zimmern daneben?«
    Der Rezeptionsmitarbeiter schaute kurz
im System nach: »Zimmer 522 und 523 sind beide auf den Namen Lydia Wagner aus
Frankfurt gebucht. Sie haben gestern eingecheckt und die Zimmer bis morgen
reserviert. Außerdem, das ist vielleicht noch interessant für sie, sind die
Zimmer bereits bezahlt. Das ist eher unüblich. Normalerweise wird erst bei
Abreise der Betrag fällig, aber einige Gäste möchten von sich aus schon
bezahlen, wenn sie ankommen.«
    »Können sie im Computer sehen, wie die
Rechnung beglichen wurde? Ich nehme einmal an mit Barzahlung.«
    »Das ist

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