Das Habitat: Roman (German Edition)
hinnehmen müssen. Und doch – so kam es mir nun in den Sinn –, wer wäre besser geeignet, diesem Bund zu neuem Leben zu verhelfen, als wir: Der Sohn eines Verfolgten und die Tochter einer zum Aussterben verurteilten Gruppe – nun, zumindest wenn es nach dem Willen von Leuten wie Donahugh ging jedenfalls. Dann war da noch ein ehemaliger Priesterschüler, der wohl den hellsten Kopf auf seinen Schultern trug, der mir je begegnet war. Und zuletzt auch noch die Tochter einer Bewahrerin.
„Ich wünschte, wir hätten eine Möglichkeit gehabt, die Unterlagen über Donahuhgs Verbrechen an uns zu bringen“, sagte ich zu Malcolm. „Die Welt muss erfahren, was da geschieht. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit innerhalb der Kirche dies wirklich gutheißen würde.“
Malcolm lächelte eigenartig. Dann meinte er nur:
„Sie haben es bereits erfahren. Ich habe den Inhalt der Datei unverschlüsselt über das System weiterverteilt – an so ziemlich jeden Empfänger der Bewahrer und der Kirche. Noch in der selben Nacht dürften sich einige Leute wohl sehr gewundert haben!“
Ich lachte laut auf.
Auf einmal hatte ich ein unglaublich gutes Gefühl. Dies verstärkte sich noch, als Sarina zu mir herüberrutschte und sich wortlos an mich lehnte. Ich spürte ihr Haar an meiner Wange kitzeln.
Eine tiefe Zuversicht machte sich da in mir breit. Eine Zuversicht die sagte, dass alles gut werden würde.
Wir hatten bewiesen, dass wir dem Leben trotzen konnten. Wir hatten uns behauptet. Entgegen aller Widrigkeiten, mit denen wir zu kämpfen gehabt hatten, waren wir standhaft geblieben.
Und wir würden auch weiterhin standhaft bleiben, das wusste ich auf einmal sicher.
Ja, wohin das Leben uns auch werfen würde, wir würden stehen.
ENDE
Impressum
Verantwortlich für den Inhalt, sowie die Covergestaltung ist
Jörg Luzius
Gustav–Mahler–Weg 13
85598 Baldham
Weitere Kostenlose Bücher