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Das Habitat: Roman (German Edition)

Das Habitat: Roman (German Edition)

Titel: Das Habitat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Luzius
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sagte ich.
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Augen schienen noch tiefere Schwermut in sich zu tragen, als ohnehin schon.
    „Ich gehöre nicht zu euch.“
    „Was willst du damit sagen?“, hielt ich ihr entgegen. „Sieh uns doch nur mal an. Einen bunter zusammengewürfelten Haufen wirst du wohl kaum jemals finden. Da, denke ich wohl, passt du ganz gut dazu!“
    Und zum ersten Mal, seit ich sie kannte, schien sich für einen kurzen Moment so etwas wie ein Lächeln auf Eileens Gesicht verirrt zu haben.
    „Liam hat recht.“, sagte plötzlich die sanfte Stimme Sarinas neben mir. Sie hatte bemerkt, was vor sich ging, war zurückgekommen, und hatte sich an meine Seite gestellt.
    Ein Zischen über unseren Köpfen verriet uns, dass das Tor sich wieder zu senken begann.
    „Geht jetzt!“, drängte Eileen.
    Sarina jedoch schüttelte nur energisch mit dem Kopf. Wild flog ihre schwarze Mähne umher. Auch Malcolm war inzwischen wieder heran.
    „Nun gut.“, sagte er, nachdem er die Situation erfasst hatte. „Es ist ohnehin etwas kühl heute Nacht.“
    Eileen sah uns an, als hätten wir alle miteinander den Verstand verloren. Mit einem weiteren besorgten Blick auf das sich herabsenkende Tor nickte sie schließlich.
    Gerade noch rechtzeitig kamen wir ins Freie, bevor die Wand sich völlig geschlossen schloss.
    Sarinas Vater kam angelaufen.
    „Die Seitenstraßen sind frei.“, sagte er. „Wenn wir uns beeilen, können wir noch vor Sonnenaufgang bei deiner Mutter sein.“ Dieser letzte Satz galt Sarina. Diese jedoch senkte nur den Blick.
    „Wir kommen nicht mit.“
    Ihr Vater schien wie vom Schlag gerührt.
    „Was willst du damit sagen?“
    Sarina aber setzte ihm die Lage auseinander, Wir würden direkt zu Isle of Man fahren. Denn wer wusste schon, ob wir je wieder so eine gute Gelegenheit würden finden können, an ein Boot zu kommen. Den Gedanken daran, Jack Brandon – und somit die Gideon Brown – zu erreichen, hatte ich inzwischen aufgegeben. Das wusste er.
    „Sag Mom, dass ich sie liebe. Und dass ich euch, so bald es mir irgendwie möglich ist, ein Lebenszeichen zukommen lasse.
    Die Zeit drängte, das wusste der große Mann. Dennoch währte es noch eine ganze Weile, bis er sich schließlich hatte überzeugen lassen.
    Er sah mir tief in die Augen:
    „Pass gut auf mein kleines Mädchen auf, hörst du!“
    Ich nickte schluckend. Ewig schien sein Blick auf mir zu liegen, doch dann wandte er sich wieder Sarina zu und drückte sie fest an sich. Es erschien, als wolle er sie für immer in seinen starken Armen halten. Schließlich aber ließ er doch von ihr ab. Sarina sah ihm mit Tränen in den Augen hinterher, als er in der Nacht verschwand.
    „Los jetzt!“, sagte Malcolm und huschte voran.
    Ich wollte ihm gerade folgen, da hielt Sarina mich zurück.
    Ich sah sie fragend an. Sie blickte mir einen Augenblick lang stumm entgegen, dann sagte sie:
    „Was du da drin eben getan hast... und überhaupt... also ich meine, nur für den Fall, dass etwas schief gehen sollte – so wollte ich wenigstens das hier vorher noch getan haben.“ Damit nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und ihre Lippen legten sich sanft auf die meinen. Es war kein flüchtiger Kuss, wie der den sie mir damals in Ballynakill gegeben hatte. Dieser hier war tief und intensiv. Und für einen Moment berührten sich unsere Zungen.
     
     
    Es ging nichts schief.
    Malcolm hatte uns sicher zu dem kleinen Boot geführt. Wir hatten ein gutes Stück weit nach Norden zurückgelegt, immer der Küste entlang. Als der neue Tag heraufgezogen war, hatten wir uns eine geeignete Stelle zum Anlegen gesucht, und das Boot so gut es ging unter Laub und Ästen verborgen, bevor wir uns schlafen gelegt hatten. In der darauffolgenden Nacht waren wir ebenso verfahren.
    Schließlich nun, in der dritten Nacht nach unserer Flucht aus der Dreifaltigkeit, hatte Malcolm, nach eingehendem Studium der Karte, beschlossen, nun das offene Meer anzusteuern. Inzwischen hatte er das Boot recht sicher im Griff – und auch wir anderen machten uns nützlich, so gut es eben ging.
    Der Wind blies genau in die richtige Richtung und brachte uns schnell voran.
    Ich saß am Ruder und blickte in die Runde. Die Nacht war hell genug, dass ich unsere eigenartige Gemeinschaft gut in Augenschein nehmen konnte. Ja, wir waren in der Tat ein seltsamer Haufen. Und ich dachte daran, was Marten mir über die Gesellschaft der Suchenden erzählt hatte. Schwere Schläge hatte der Geheimbund der Verschworenen

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