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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Anfang an gedacht, die beiden wären rechtmäßige Eheleute. Wer käme schon auf die Idee zu denken, bei dieser etwas seltsamen Familie könne es sich um Geschwister mit einem heimlichen Kind handeln?
    Aus diesem Grund tauchte auch Adams Name in keiner der Fachkliniken für Porphyria erythropoetica congenita auf. Wahrscheinlich wären Fragen zu seiner Abstammung aufgekommen.
    Daniel kam ein neuer Gedanke.
    „Es hieß, Irina Tepes habe ein Kind bekommen. Hatte sie vielleicht eine Hausgeburt? Gibt es im Dorf oder in der Nähe einen Arzt, der ihr bei der Niederkunft geholfen haben könnte?“
    Alle drei schüttelten synchron den Kopf. „Es gab früher eine Hebamme im Nachbardorf, aber die ist schon vor Jahren gestorben. Ich glaube nicht, dass sie etwas von der Geburt eines Kindes wusste. So etwas hätte schnell die Runde gemacht.“
    „Woher kommen dann die Gerüchte um das Kind?“
    Hermann Lautenschlager zuckte mit den Schultern. „Wie entstehen Gerüchte? Niemand weiß es.“
    „Wissen Sie vielleicht, was Irina und Nikolai beruflich machten?“
    Erneutes Stirnrunzeln. „Ich hörte mal, er studiere Chemie, aber was sie gemacht hat, weiß ich nicht“, meinte Willy Lautenschlager. Die beiden anderen Männer wussten es ebenfalls nicht.
    Daniel winkte der Wirtin und bestellte noch eine Runde Obstler. Dann bezahlte er die Rechung und bedankte sich bei den Einheimischen für ihre Hilfe.
    „Was hat dieser Adam Tepes eigentlich verbrochen?“, fragte Eberhard Traut.
    Daniel steckte seinen Dienstausweis und den Computerausdruck weg.
    „Er ist ein Mörder.“
     
     
    17. Ein versteckter Teich im Mondlicht
     
    Das Haus lag im Schatten der Bäume, die der fahle Mond warf. Daniel hatte das Gefühl von gläsernen Augen beobachtet zu werden, als er an den trüben Fensterscheiben vorbei zur Rückwand des Hauses schlich. Es war jetzt weit nach Mitternacht und die Straße lag still und verlassen da. In den Wohnstuben brannte kein Licht mehr. Ein normaler Wochentag, an dem die Leute früh zu Bett gingen, da am Morgen der nächste Arbeitstag wartete. Fischer konnte es nur recht sein. Die Sache war auch so heikel genug. Jederzeit konnte ein Spätheimkehrer auftauchen und ihn dabei überraschen, wie er in das Haus der Tepes’ einbrach.
    Das hohe Gras raschelte leise unter seinen Füßen, als er sich seinen Weg entlang der Hauswand ertastete. Er wagte nicht, die mitgebrachte Taschenlampe einzuschalten und konnte nur hoffen, dass niemand einen alten Rechen liegen lassen oder ein Loch ausgehoben hatte, von dem er nichts wusste. Das helle Fiepen einer Maus ließ ihn kurz erschrocken innehalten, aber als sich sein Herzschlag nach wenigen Augenblicken beruhigt hatte, huschte er weiter am grauen Stein entlang.
    Hinter dem Haus führte eine düstere Treppe hinab zu einem verschlossenen Kellerraum. Daniel verfehlte im Dunklen die letzte Stufe und rutschte ab. Sein Kopf knallte gegen die verwitterte Haustür und ein dumpfes „Klonk“ erklang durch die Nacht. Stumm fluchend rappelte er sich schnell wieder aus und lauschte. Nichts. Kein Geräusch.
    Hier unten im Schutz der Mauer schaltete er die Taschenlampe ein und betrachtete das verdreckte und verrostete Metallschloss, das die Tür sicherte. Fischer zog einen massiven Schraubenzieher aus der hinteren Hosentasche und begann das Schloss auszuhebeln. Nicht lange und die Tür schwang mit einem seufzenden Ächzen auf. Ermutigt durch sein rasches Eindringen, schloss Daniel die Tür hinter sich und hastete die Treppe ins Erdgeschoss hinauf. Oben angekommen musste er feststellen, dass es auch hier eine verriegelte Tür gab. Fünfzehn Minuten mühte er sich mit dem Schraubenzieher ab, aber das Schloss gab nicht nach. Im Schein der Lampe begutachtete er das massive Holz und kam zu der Erkenntnis, dass er hier seine Zeit verschwendete. Die Tür würde nicht nachgeben.
    Fischer blieb nichts anderes übrig, als wieder hinaus ins Freie zu schlüpfen, um eines der Fenster einzuschlagen. Er zog seine Jacke aus, wickelte sie um seine Faust und durchstieß die Glasscheibe kurz oberhalb des Fenstergriffes. Obwohl das Zersplittern der Scheibe durch die dicke Jacke gedämpft wurde, hatte Daniel das Gefühl, man müsse den Lärm im ganzen Ort hören. Er kauerte sich in den Schatten des Hauses und beobachtete die Umgebung. Alles blieb ruhig. Der Herdweg lag wie zuvor verlassen und ausgestorben da.
    Okay, dachte er. Dann nichts wie rein.
    Er schob seine Hand durch das Loch in der Scheibe und drückte den

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