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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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dreißig, ruhig und ausgeglichen. Er war der Fachmann für Sprengstoffe im Team. Vor ihm stapften Peter Hartmann, Sebastian Weber, Andreas Hardt und Loren Heilig. Fischer kannte diese Männer ganz gut, denn er hatte öfters mit ihnen in der Waffenkammer zu tun gehabt. Die restlichen Mitglieder des Einsatzkommandos waren seinem Wissen nach Tim Merkan und Domenico Lombardo, ein D eutscher italienischer Abstammung. Insgesamt setzte sich das Einsatzkommando aus hochqualifizierten Beamten zusammen, die in früheren Einsätzen bereits bewiesen hatten, dass sie nicht so schnell die Nerven verloren.
    Schließlich hielt Bodrig vor einem etwa einen Meter hohen Loch in der Tunnelwand an und winkte die Männer zu sich.
    „Laut meiner Karte geht es hier in das Höhlensystem“, flüsterte er so leise, dass man ihn selbst mit Helmfunk kaum verstand.
    Daniel kannte die Stelle. Durch dieses Loch waren er, Schneider und Rau vor beinahe zwei Jahren gekrochen. Obwohl es eine Ewigkeit her schien, verkrampfte sich sein Magen. Ein leichtes Schwindelgefühl stellte sich ein. Daniel versuchte es zu ignorieren und sich auf Bodrigs Worte zu konzentrieren, der gerade das weitere Vorgehen besprach, aber das Gefühl vor einer Panikattacke zu stehen, wurde immer stärker. Fischer wandte sich ein wenig von den anderen ab und schob hastig eine Beruhigungstablette in den Mund. Niemand bemerkte, wie er die Sturmhaube anhob und solange nicht der Schein einer Lampe auf ihn fiel, musste er sich keine Sorgen machen, entdeckt zu werden.
    „Los geht’s“, raunte Bodrig. Der Kommandoführer leuchte in das Loch, von dem Daniel wusste, dass es sich als niedriger, natürlicher Gang mehrere Meter weiter in die Tiefe zog. „Einer nach dem anderen. Lombardo, du zuerst. Sicher die andere Seite und gib uns ein Zeichen, wenn alles sauber ist.”
    Lombardo nickte. Er kniete sich auf den Boden, leuchtete ebenfalls in das Loch, um sich einen Eindruck zu machen und ließ sich schließlich ganz zu Boden sinken. Daniel sah, dass er die Ellenbogen anwinkelte, um während des Kriechens seine Maschinenpistole im Anschlag zu halten. Mehrere Scheinwerfer beleuchteten seinen Körper, der langsam in dem Tunnel verschwand. Bodrig hockte sich auf seine Fersen und richtete den Strahler seiner Waffe auf Lombardos Stiefel, die kurz darauf um eine Biegung verschwanden.
    „Wie kommst du voran?“, hörte Daniel Bodrig über den Helmfunk fragen.
    „Kein Problem. Ich kann schon das Ende des Ganges sehen. Bin gleich draußen.“
    „Sei vorsichtig.“
     
     
    Schließlich meldete Lombardo, dass alles sauber war und der Rest des Teams folgte ihm. Als sie aus dem Gang krochen, eröffnete sich ihnen eine Höhle mit niedriger Decke. Sie wirkte, wie einer der zahllosen Luftschutzbunker, die die Nazis im 2. Weltkrieg angelegt hatten, war aber eindeutig natürlichen Ursprungs. Der Raum, den sie sicherten, bot keinerlei Versteck für einen Hinterhalt und so durchquerten sie ihn zügig und folgten einem Gang, der sie tiefer in das Labyrinth unter Lichtenfels’ Erde führte.
    Dreißig Minuten später trafen sie auf die erste Abzweigung. Bodrig studierte die Karte im Licht seiner Lampe und stellte fest, dass der neue Weg in einer Sackgasse enden würde. Trotzdem musste er gesichert werden. Er befahl Weber und Heilig zu sich und schickte sie in den Gang hinein, während er selbst mit dem übrigen Team weiterging.
    Bodrig erreichte das Ende des Hauptganges als Erster. Er kniete sich auf den Boden und hob die geballte Faust als Zeichen für die anderen anzuhalten und in Position zu gehen. Von hier führten mehrere Tunnel weiter, die sich später wieder zum ursprünglichen Gang zusammenfinden würden. Nach und nach sandte der Kommandoführer Zweierteams in die Tunnel. Er selbst folgte mit zwei Mann der Abzweigung, die sich scharf rechts und nach oben wand.
    Über Helmfunk blieben sie alle in Kontakt.
     
     
    Sebastian Weber folgte dem Gang, die Waffe schussbereit. Der Laser seines Gewehres blieb ruhig und wackelte in keine Richtung. Heilig bewunderte Webers Ruhe, der auch in Gefahrensituationen stets so wirkte, als ginge ihn alles nichts an. Er selbst fühlte sich alles andere als wohl. Die niedrige Felsendecke zwang ihn den Kopf einzuziehen und die unbequeme, gebückte Haltung verstärkte seine Unruhe noch. Er schaltete den Helmfunk aus.
    „He, Sebastian“, rief er leise nach vorn.
    „Was ist los?“
    „Warte mal, ich will dich etwas fragen?“
    „Jetzt? Spinnst du?“
    Heilig ging nicht

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