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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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darauf ein, sondern stellte sich neben den wartenden Weber.
    „Dieser Einsatz macht mir Angst. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“
    Weber grinste. „Schiss, richtig?“
    „Klar. Hast du keine Angst?“
    „Geht so. Ändert auch nichts. Da müssen wir durch.“
    „Aber ich habe ein so verflucht komisches Gefühl.“
    „Hör auf damit. Je mehr du es betonst, umso schlimmer wird es. Denk an etwas anderes.“
    „Hier unten? An was denn?“
    „Denk an Sex. Sex ist immer gut.“
    „Weber, dein Gemüt möchte ich haben. Ein Tag würde mir schon reichen.“
    „Na, dann ist die Sache geklärt. Du denkst ans Bumsen und ich passe auf, dass du im Dunklen nicht über deinen Schwanz stolperst.“
     
     
    Daniel kroch auf Händen und Knien hinter Merkan durch einen Gang, der nicht mehr als eine felsige Röhre war. Das Atmen fiel ihm schwer, da sich seine Lunge immer wieder verkrampfte und ihn keuchen ließ. Fischer wusste, es war die blanke Angst, die ihm zusetzte, aber hier unten in der Dunkelheit, gab es keine Möglichkeit innezuhalten und sich zu beruhigen.
    Und dann war da seine ständige Furcht vor den Ratten. Bisher hatten sie nur vereinzelte leise Pfiffe gehört, aber keine einzige Ratte gesehen, doch Daniel spürte, dass sie da waren.
    „Hey, was ist los?“, raunte Merkan vor ihm. „Du ächzt und stöhnst, als hätte deine letzte Stunde geschlagen.“
    Fischer dachte, dass es das Beste war, so nah wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben und sagte: „Ich habe Schiss, Mann. Platzangst, aber es geht schon.“
    „Mir geht es ähnlich. Verdammt unheimlich, hier durch die Gegend zu kriechen.“
    Bodrig meldete sich über Helmfunk. „Ich finde es toll, wie nett ihr miteinander plaudert. Richtig nett. Aber entweder ihr haltet jetzt die Schnauze oder ich komme zu euch und trete euch in eure gottverdammten Ärsche. Keppler?“
    „Ja, antwortete Fischer.
    „Dass Du Platzangst hast, fällt dir erst hier unten ein?“
    „Hab mich noch nie zuvor durch so ein enges Loch quetschen müssen.“
    „Es ist wirklich beschissen eng hier drin“, stimmte ihm Merkan zu. „Wäre ich vor diesem Einsatz nicht noch auf dem Klo gewesen, würde ich jetzt schon feststecken.“
    Leises Gelächter kam von den anderen Teammitgliedern.
    „Habe den Hauptgang wieder erreicht. Niemand da.“
    „Alles klar. Was siehst du?“
    „Dreimal darfst du raten? Einen Scheißtunnel, der zur nächsten Scheißhöhle führt.“
    Wir sind auch gleich da“, gab Bodrig zurück. „Der Rest von euch Mädels sollte sich mal ein bisschen beeilen.“
     
     
    Die nächste Höhle, auf die sie stießen, unterschied sich kaum von der vorangegangen. Allerdings verengte sie sich am Ende dermaßen, dass sie nur einzeln durch den Spalt kriechen konnten. Laut Karte zog sich der Spalt etwa sieben Meter durch den massiven Fels, bevor er den Zugang zur nächsten Höhle freigab. Wieder wurde Lombardo als Kleinster vorgeschickt. Wenn ein Gang oder ein Tunnel für ihn zu eng war, dann brauchten es die größeren Beamten erst gar nicht versuchen.
    Lombardo legte sich flach auf den Boden und robbte durch den Überhang aus Stein, der ein kleines Dach über dem Felsspalt bildete.
    Bodrig verlangte ständigen Funkkontakt und so meldete sich sein Späher alle zwanzig Sekunden, bis er schließlich leise fluchte.
    „Was ist? Steckst du fest?“, fragte der Kommandoführer.
    „Nein, von dem Gequatsche habe ich einen trockenen Mund bekommen.“
    „Ich gebe dir nachher einen aus. Von mir aus, sogar deinen geliebten Rotwein, aber jetzt mach bitte voran, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Lombardo lachte leise im Helmfunk, dann verstummte seine Stimme abrupt.
    „Was ist? Siehst du etwas?“, fragte Bodrig.
    Stille. Dann sagte Lombardo zwei Wörter, die allen Männern im Team durch die Glieder fuhren: „Heilige Scheiße.“
     
     
    Alle hielten die Luft an. Jeder hatte am Klang von Lombardos Stimme gehört, dass etwas nicht in Ordnung war. Ganz und gar nicht in Ordnung.
    „Was zum Teufel ist los?“, wollte Bodrig wissen. „Ist alles sauber? Können wir kommen?“
    „Ich kann es euch nicht erklären. Ihr müsst es selbst sehen.“ Lombardo schien sich wieder ein wenig beruhigt zu haben. „Hier ist niemand oder besser gesagt, fast niemand. Kommt.“
    Einer nach dem anderen krochen sie durch den Gang und jeder grübelte über Lombardos letzte Worte nach. Fast niemand? Was sollte das heißen? Entweder da war jemand oder nicht. Es gab kein ‚fast’ in ihrem

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