Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das halbe Haus: Roman (German Edition)

Das halbe Haus: Roman (German Edition)

Titel: Das halbe Haus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Cynybulk
Vom Netzwerk:
machen! DDR-Bürger! Fordert die komplette Durchsetzung und Einhaltung der KSZE-Schlußakte auch in der DDR.“ Nach diesem Entwurf klebten teils PFEIFFER, teils ich die Gummistempeltypen auf ein Holzbrettchen. Mit dieser Matrize fertigten wir mehrere Probestempelungen an. Das von Herrn PFEIFFER mitgebrachte weiße, unlinierte Schreibmaschinenpapier war bereits auf das Format A6 zurechtgeschnitten. Aus der Tatsache, daß PFEIFFER etwa 250   Blatt im Format A4 hatte, nehme ich an, daß wir insgesamt etwa 800 bis 1000 Blatt im Format A6 hatten, die ich am Vormittag des 09.03.1983 in meiner Wohnung und PFEIFFER am 10.03.83 verarbeiteten. Am Vormittag des 10.03.1983 brachte ich den Teil der von mir hergestellten Schriften, die Matrize, das Stempelkissen und die Stempelfarbe in einem Plastebeutel verpackt in den Uhrenladen, in dem PFEIFFER, Rüdiger tätig ist, und übergab ihm diesen Beutel. Den Teil des von ihm zurechtgeschnittenen Papiers, den er zu mir gebracht hatte, hatte ich bestempelt. Nach der Übergabe des Materials, das ich mit meinem PKW vom Typ „Škoda MB 1000“ zu PFEIFFER, Rüdiger transportiert hatte, fuhr ich nach Hause. Unter mir nicht konkret bekannten Umständen fertigte PFEIFFER bis zu unserem Zusammentreffen am Abend des 12.03.1983 weitere derartige Schriften an. Bei der Übergabe des Materials an PFEIFFER am Vormittag des 10.03.1983 vereinbarten wir, uns am 12.03.83 in seiner Wohnung zu treffen und gegen 20.00   Uhr in die Leipziger Innenstadt zu fahren und dort die von uns gefertigten Schriften anzukleben bzw. auszulegen. Wir vereinbarten, daß jeder Leim mitbringt. Entsprechend dieser Vereinbarung fuhr ich am Abend des 12.03.1983 zu PFEIFFER, Rüdiger.
    Frage: Wo befinden sich die zur Herstellung der Schriften verwandten Materialien?
    Antwort: Die Stempelmatrize und das Stempelkissen befinden sich bei Herrn PFEIFFER. Wo er diese konkret aufbewahrte, weiß ich nicht. Inwieweit noch Papier und Stempelfarbe da sind, weiß ich nicht.
    Frage: Sagen Sie zu den konkreten Umständen der Durchführung der Aktion aus!
    Antwort: Ich fuhr am Abend des 12.03.1983 mit meinem PKW „Škoda“ zur Wohnung des Herrn PFEIFFER nach 7030 Leipzig, Helenenstr. 12. Wir schafften 1 oder 2 Pakete in Zeitungspapier gewickelter Schriften in meinen PKW. Ich fuhr den PKW entsprechend gemeinsamen Festlegungen während der Fahrt zuerst zum Bahnhof Stötteritz. Dort stellte ich den PKW kurz nach 20.00 Uhr in einer mir nicht konkreter erinnerlichen Nebenstraße ab. Zu Fuß begaben wir uns zum Bahnhof Stötteritz, wo wir in einem Durchgang etwa 4   Schriften anklebten, weiter zur LVB-Haltestelle, wo wir ebenfalls ca. 4   Schriften anklebten, und zur Telefonzelle an der Haltestelle, in die wir mehrere Schriften legten. Zum Ankleben dieser, wie auch der anderen Schriften, hatte ich eine neue Tube handelsüblichen Leim, dessen Bezeichnung mir nicht mehr erinnerlich ist, und PFEIFFER, Rüdiger drei Tuben „Kittifix“ genommen. Beim Ankleben unserer Schriften gingen wir stets gleich vor. Ich hatte die Tube Leim, mit der ich an der entsprechenden Klebestelle Leim aufbrachte, während PFEIFFER, Rüdiger in seiner Handgelenktasche die Schriften transportierte und an den entsprechend mit Klebstoff versehenen Stellen aufdrückte.
    Vom Bahnhof Stötteritz fuhren wir mit dem PKW zur Russischen Gedächtniskirche, wo ich wiederum meinen PKW parkte. Von dort begaben wir uns zur Leninstraße, in südlicher Richtung durch den Wilhelm-Külz-Park weiter zum S-Bahn-Haltepunkt Messegelände, entlang der Richard-Lehmann-Straße, der Zwickauer Straße und der Semmelweisstraße zurück zum PKW. Dabei klebten wir etwa an 20 unterschiedlichen Stellen, hauptsächlich in der Richard-Lehmann-Straße und am S-Bahn-Haltepunkt Messegelände, an Elektromasten, Litfaßsäulen, an Taxi- und LVB-Haltestellen, an die Gebäude der Technischen Messe, die Orthopädische Klinik und die Russische Gedächtniskirche insgesamt etwa 40 bis 45   Schriften.
    Von dort fuhren wir mit dem PKW weiter zum Bayrischen Bahnhof, wo ich den PKW in der Emilienstraße parkte. Wir begaben uns zu Fuß in den Bayrischen Bahnhof, wo wir in der Vorhalle etwa 4   Schriften auf die bereits geschilderte Weise anklebten.
    Nachdem wir uns zum PKW zurückbegeben hatten, fuhren wir zum Martin-Luther-Ring, weiter über Dittrich-Ring und Dr.-Kurt-Fischer-Straße zur Nordstraße, wo ich den PKW abstellte. Wir begaben uns zu Fuß über Erich-Weinert-Platz und Rudolf-Breitscheid-Straße zum

Weitere Kostenlose Bücher