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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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Monseigneur, und ich kenne auch alle die Opfer, die Sie bringen mußten, um sich diese Summe zu verschaffen. Ich hörte sogar sagen, Sie haben dieses Geld um seinen doppelten Werth gekauft.«
    »Oh! das ist wahr.«
    »Doch ...«
    »Doch?« rief der unglückliche Prinz.
    »Doch ich, ich wäre seit zehn Jahren zwanzigmal beinahe vor Hunger oder in Verlegenheit neben diesem Papier gestorben, das für mich eine halbe Million darstellte, und dennoch habe ich, um Sie nicht zu beunruhigen, gewartet. Ich glaube daher, daß wir so ungefähr quitt sind, Monseigneur.«
    »Quitt, mein Herr!« rief der Prinz, »oh! sagen Sie nicht, wir seien quitt, da Ihnen der Vortheil bleibt, mir so großmüthig eine Summe von dieser Bedeutung geliehen zu haben; quitt! oh! nein, nein! ich bin und bleibe ewig Ihr Schuldner. Nur frage ich Sie, Herr Graf, warum Sie, der Sie seit zehn Jahren diese Summe von mir zurückverlangen konnten, geschwiegen haben? Seit zehn Jahren hätte ich zwanzigmal Gelegenheit gehabt, Ihnen dieses Geld zurückzugeben, ohne daß es mir schwer gefallen wäre.«
    »Während heute?« ... fragte Cagliostro.
    »Oh! heute verberge ich Ihnen nicht, daß diese Wiedererstattung, die Sie fordern, denn nicht wahr, Sie fordern sie...«
    »Leider, Monseigneur.«
    »Mir gewaltig schwer fällt.«
    Cagliostro machte mit dem Kopf und den Schultern eine kleine Bewegung, welche bedeutete: Was wollen Sie, Monseigneur? es ist einmal so und kann nicht anders sein.
    »Aber Sie, der Sie Alles errathen!« rief der Prinz, »Sie, der Sie im Grunde der Herzen wie im Grunde der Schränke, was zuweilen noch viel schlimmer ist, zu lesen vermögen, Sie brauchen ohne Zweifel nicht erst zu erfahren, warum mir so viel an diesem Gelde liegt, und was der geheimnißvolle und heilige Gebrauch ist, zu dem ich es bestimme?«
    »Sie irren sich, Monseigneur.« erwiderte Cagliostro mit einem eisigen Ton, »nein, ich habe keine Ahnung, und meine Geheimnisse haben mir Betrübnis;, Täuschungen und Jammer genug zugezogen, daß ich mich durchaus nicht um die Geheimnisse Anderer bekümmere, wenn sie mich nicht interessiren. Es interessirte mich, zu wissen, ob Sie Geld hatten oder ob Sie keines hatten, insofern ich von Ihnen zu fordern befugt war. Als ich aber einmal wußte, daß Sie hatten, lag mir wenig daran, zu erfahren, wozu Sie es bestimmten. Ueberdieß, Monseigneur, wenn ich in diesem Augenblick die Ursache Ihrer Verlegenheit wüßte, würde sie mir vielleicht gewichtig genug und so achtenswerth erscheinen, daß ich die Schwäche hätte, noch zuzuwarten, was mir unter den gegenwärtigen Umständen, ich wiederhole es Ihnen, den größten Nachtheil brächte. Ich ziehe es daher vor, nichts zu wissen.«
    »Oh! mein Herr!« rief der Cardinal, dessen Stolz und Empfindlichkeit diese letzten Worte wieder erweckt hatten, »glauben Sie wenigstens nicht, ich wolle Ihr Mitleid in Beziehung auf meine persönlichen Verlegenheiten erregen; Sie haben Ihre Interessen, sie sind vertreten und garantirt durch diesen Schein, dieser Schein ist von meiner Hand unterzeichnet, das ist genug. Sie sollen Ihre fünfmal hunderttausend Livres bekommen.«
    Cagliostro verbeugte sich.
    »Ich weiß wohl.« sprach der Cardinal, verzehrt von dem Schmerz in einer Minute so viel mühsam aufgehäuftes Geld zu verlieren, »ich weiß, daß dieses Papier nur eine Anerkennung der Schuld ist und keine Verfallzeit für die Bezahlung bestimmt.«
    »Eure Eminenz wolle mich entschuldigen,« erwiderte der Graf, »ich berufe mich auf den Buchstaben des Scheins und sehe hier geschrieben:
    »»Ich bescheinige, von Herrn Joseph Balsamo die Summe von 500,000 Livres empfangen zu haben, die ich ihm auf seine erste Forderung zurückbezahlen werde.
    »Unterz.
Louis von Rohan

    Der Cardinal schauerte an allen seinen Gliedern; er hatte nicht nur die Schuld, sondern auch die Worte, in denen sie bescheinigt war, vergessen.
    »Sie sehen, Monseigneur, daß ich nicht das Unmögliche verlange,« fuhr Balsamo fort. »Sie können nicht, gut. Nur bedaure ich, daß Eure Eminenz zu vergessen scheint, daß die Summe aus freien Stücken von Joseph Balsamo in einer bedeutungsvollen Stunde gegeben worden ist, und dieß wem? Herrn von Rohan, den er nicht kannte. Das ist, wie mir scheint, das Benehmen eines vornehmen Mannes, das Herr von Rohan, in jeder Hinsicht ein so vornehmer Mann, bei der Wiedererstattung hätte nachahmen können. Noch Sie dachten, das müßte nicht so geschehen, sprechen wir also nicht mehr davon; ich nehme meinen

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