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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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mir geweissagt hast.«

    »Nun! was,« versetzte die Alte mit bissigem Ton, »ja oder nein, ist sie die Oesterreicherin?«
    »Das ist ein Wort, welches wir Journalisten in Umlauf bringen, mit dem man aber nicht verschwenderisch umgehen darf.«
    Abermaliges Läuten.
    »Sieh nach, Aldegonde, ich glaube nicht, daß dieß ist, um Nummern zu kaufen.«
    »Warum glauben Sie das?« fragte die Alte hinabsteigend.
    »Ich weiß es nicht; mir scheint, ich sehe einen Menschen von unheilverkündendem Gesicht am Gitter.«
    Aldegonde stieg fortwährend hinab, um zu öffnen.
    Herr Reteau schaute mit einer Aufmerksamkeit, die man begreifen wird, nachdem wir den Menschen und seine Officin geschildert haben.
    Aldegonde öffnete in der That einem einfach gekleideten Mann, der sich erkundigte, ob man den Redacteur der Zeitung zu Hause finde.
    »Was haben Sie ihm zu sagen?« fragte Aldegonde etwas mißtrauisch.
    Und sie machte die Thüre kaum ein wenig auf, bereit, sie beim ersten Anschein von Gefahr wieder zuzuschlagen.
    Der Mann ließ Thaler in seiner Tasche klingen.
    Dieser Metallton erweiterte das Herz der Alten.
    »Ich komme,« sagte er, »um die tausend Exemplare der heutigen Zeitung zu bezahlen, die man im Namen des Herrn Grafen von Cagliostro geholt hat.«
    »Ah! wenn es so ist, treten Sie ein.«
    Der Mann ging durch das Gitter; doch er hatte es noch nicht wieder geschlossen, als hinter ihm ein anderer Besuch, ein großer junger Mann von schönem Aussehen, dieses Gitter mit den Worten: »Verzeihen Sie, mein Herr!« zurückhielt.
    Und ohne anders um Erlaubniß zu bitten, schlüpfte er hinter dem vom Grafen von Cagliostro abgesandten Bezahler herein.

    Ganz nur mit dem Gewinn beschäftigt, bezaubert durch den Klang der Thaler, kam Aldegonde zu ihrem Gebieter.
    »Ah!« sagte sie, »Alles geht gut. Hier sind die fünfhundert Livres von dem Herrn mit den tausend Exemplaren.«
    »Empfangen wir sie auf eine noble Weise,« sprach Reteau, Larive in seiner neuesten Schöpfung parodirend.
    Und er drapirte sich mit einem ziemlich schönen Schlafrock, den er der Freigebigkeit oder vielmehr der Angst von Madame Dugazon zu verdanken hatte, welcher er seit ihrem Abenteuer mit dem Kunstreiter Astley viele Geschenke aller Art entlockte.
    Der Bezahler des Grafen von Cagliostro erschien, legte ein Säckchen mit Sechs-Livres-Thalern auf den Tisch und zählte davon bis hundert, die er in zwölf Haufen setzte.
    Reteau zählte sehr genau nach und schaute, ob die Stücke nicht beschnitten waren. Als er die Rechnung richtig fand, dankte er, gab eine Quittung und entließ mit einem freundlichen Lächeln den Zahler, bei dem er sich boshafter Weise nach dem Befinden des Herrn Grafen von Cagliostro erkundigte.
    Der Mann mit den Thalern dankte wie für ein ganz natürliches Compliment und zog sich zurück.
    »Sagen Sie dem Herrn Grafen, ich erwarte ihn bei seinem ersten Wunsche,« sagte Reteau, »und fügen Sie bei, er möge ruhig sein, ich wisse ein Geheimniß zu bewahren.«
    »Es ist unnöthig,« erwiderte der Zahler, »der Herr Graf von Cagliostro ist unabhängig, er glaubt nicht an den Magnetismus; er will, daß man über Herrn Mesmer spotte, und verbreitet das Abenteuer mit der Kufe zu seinem kleinen Vergnügen.«
    »Gut!« murmelte eine Stimme auf der Thürschwelle, »wir werden bemüht sein, daß man auch auf Kosten des Herrn von Cagliostro lacht.«
    Und Herr Reteau sah in seinem Zimmer eine Person erscheinen, die ihm noch viel finsterer als die erste vorkam.
    Es war, wie gesagt, ein kräftiger junger Mann, doch, Reteau theilte keines Wegs die Ansicht, die wir über sein gutes Aussehen ausgesprochen haben.
    Er hatte in der That die linke Hand auf dem Knopf eines Degens und die rechte Hand auf dem Knopf eines Stockes.
    »Was steht zu Ihren Diensten, mein Herr?« fragte Reteau mit einem gewissen Zittern, das ihn bei jeder etwas schwierigen Gelegenheit befiel.
    Daraus geht hervor, daß Reteau, da die schwierigen Gelegenheiten nicht selten waren, oft zitterte.
    »Sind Sie Herr Reteau?« fragte der Unbekannte.
    »Ich bin es.«
    »Der sich de Billette nennt?«
    »Ich bin es, mein Herr.«
    »Zeitungsschreiber?«
    »Das bin ich immer.«
    »Verfasser dieses Artikels?« sagte kalt der Unbekannte, indem er aus seiner Tasche eine noch frische Nummer der Zeitung des Tages zog.
    »Ich bin in Wirklichkeit nicht der Verfasser, sondern der Veröffentlicher.«
    »Sehr gut; das kommt genau auf dasselbe heraus, denn wenn Sie nicht den Muth besaßen, den Artikel zu schreiben,

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