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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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andern Fall,« fügte Böhmer bei.
    »Ah! ah!«
    »Mein Herr, das ist ganz zarter Natur, und die Ehre des portugiesischen Namens ist ein zu mächtiges Gefühl, als daß Seine Excellenz meinen Gedanken nicht begreifen sollte.«
    »Welche Umschweife! Zur Sache!«
    »Hören Sie. Das Halsband ist Ihrer Majestät der Königin von Frankreich angeboten worden.«
    »Die es ausgeschlagen hat. Weiter?«
    »Wir können das Halsband nicht für immer aus Frankreich weggehen lassen, ohne die Königin davon zu benachrichtigen; und die Ehrfurcht, die Loyalität sogar fordern, daß wir Ihrer Majestät der Königin den Vorzug geben.«
    »Das ist richtig,« sprach Don Manoel mit Würde. »Ich wollte, ein portugiesischer Kaufmann würde ebenso sprechen, wie Herr Böhmer.«
    »Ich bin sehr glücklich und sehr stolz, daß Seine Excellenz mir beizustimmen die Gnade hat. Folgendes sind also die zwei vorhergesehenen Fälle: Ratifikation der Bedingungen durch Bossange, zweite und definitive abschlägige Antwort Ihrer Majestät der Königin von Frankreich. Hiezu bitte ich Sie um drei Tage.«
    »Von unserer Seite,« sagte Beausire, »hunderttausend Livres baar Geld, drei Tratten von fünfmal hunderttausend Livres in Ihre Hände gelegt, das Diamantkästchen dem Herrn Kanzler der Gesandtschaft oder mir übergeben, die wir geneigt sind, Sie nach Lissabon zu den Herren Nunez Balboa und Gebrüder zu begleiten. Vollständige Zahlung in drei Monaten. Reisekosten frei.
    »Ja, Ew. Excellenz, ja, mein Herr,« sprach Böhmer sich verbeugend.
    »Oh!« sagte Don Manoel, der nur Portugiesisch sprach.
    »Was denn?« versetzte Böhmer, nun ebenfalls unruhig.
    »Als Nadelgeld,« sprach der Gesandte, »einen Ring von tausend Bistolen für meinen Secretär, einen für meinen Kanzler, Ihren Reisegefährten, Herr Juwelier.«
    »Das ist nur zu billig, gnädiger Herr,« murmelte Böhmer »ich hatte diese Ausgabe schon in meinem Geiste gemacht.«
    Don Manoel entließ den Juwelier mit der Geberde eines vornehmen Herrn.
    Die zwei Verbündeten blieben allein.
    »Wollen Sie mir erklären,« sagte Don Manoel mit einer gewissen Heftigkeit zu Beausire, »erklären Sie mir, was für einen Teufelsgedanken Sie gehabt haben, daß die Diamanten nicht hier ausgeliefert werden sollen? Eine Reise nach Portugal, sind Sie verrückt? Konnte man nicht den Juwelieren die hunderttausend Livres geben und ihre Diamanten dagegen nehmen?«
    »Sie nehmen Ihre Gesandtenrolle zu sehr im Ernst,« erwiderte Beausire. »Sie sind noch nicht ganz Herr von Suza für Herrn Böhmer.«
    »Würde er unterhandelt haben, wenn er Verdacht gehabt hätte?«
    »So lange es Ihnen beliebt. Es ist möglich, er hätte nicht unterhandelt; aber jeder Mensch, der fünfzehnmal hunderttausend Livres besitzt, glaubt sich über allen Königen und allen Gesandten der Welt. Jeder Mensch, der fünfzehnmal hunderttausend Livres gegen Papierstücke tauscht, will wissen, ob diese Papiere etwas werth sind.«
    »Sie gehen also nach Portugal, Sie, der Sie gar nicht Portugiesisch verstehen? Ich sage Ihnen, Sie sind verrückt.«
    »Keines Wegs. Sie werden selbst dahin gehen.«
    »Oh! nein!« rief Don Manoel, »ich, nach Portugal zurückkehren, ich habe zu vortreffliche Gründe! Nein, nein.«
    »Ich erkläre Ihnen, daß Böhmer seine Diamanten nie gegen Papiere gegeben hätte.«
    »Papiere mit der Unterschrift eines Suza!«
    »Ich sagte ja, er hält sich für Suza!« rief Beausire, in die Hände klatschend.
    »Ich will lieber sagen hören, das Geschäft sei verfehlt.«
    »Entfernt nicht. Kommen Sie hierher, Herr Commandeur,« sprach Beausire zu dem Kammerdiener, der auf der Schwelle erschien. »Nicht wahr, Sie wissen, um was es sich handelt?«
    »Ja.«
    »Sie behorchten mich?«
    »Gewiß.«
    »Sehr gut. Sind Sie der Ansicht, ich habe eine Dummheit begangen?«
    »Ich bin der Ansicht, daß Sie hunderttausendmal Recht haben.«
    »Sagen Sie, warum?«
    »Herr Böhmer hätte nie aufgehört, das Hotel der Gesandtschaft und den Gesandten zu überwachen.«
    »Nun?« fragte Don Manoel.
    »Mit seinem Geld in der Hand, seinem Etui an der Seite wird Herr Böhmer keinen Verdacht haben und ruhig nach Portugal abreisen.«
    »Wir werden nicht so weit gehen, Herr Gesandter,« sagte der Kammerdiener, »nicht wahr, Herr Chevalier von Beausire?«
    »Oh! das ist ein Junge von Geist!« rief der Liebhaber Oliva's.
    »Erklären Sie Ihren Plan,« sprach Don Manoel ziemlich kalt.
    »Fünfzig Meilen von Paris,« sagte Beausire, zeigt dieser Junge von Geist, mit

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