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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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hinzu.
    Und Alles ging vorbei.
    »Abermals dieser Cardinal! immer er!« murmelte Jeanne. »Er ist freigesprochen, er ist freigesprochen!«
    Und sie sprach diese Worte mit solcher Entmuthigung und zugleich Sicherheit, daß der Concierge und seine Frau, um keinen Sturm wie am vorhergehenden Tag mehr zu veranlassen, gleichzeitig ihr zuriefen:
    »Ei! Madame, warum sollte denn dieser arme Mann nicht losgesprochen und in Freiheit gesetzt werden?«
    Jeanne fühlte den Schlag, sie fühlte besonders die Veränderung ihrer Wirthe, und sagte, da sie nichts von ihrer Sympathie verlieren wollte:
    »Oh! Sie verstehen mich nicht. Ach! halten Sie mich für so neidisch oder für so boshaft, daß ich meinem Unglücksgefährten das Schlimme wünsche? mein Gott! er werde freigesprochen, der Herr Cardinal; oh ja, er werde freigesprochen. Aber endlich möchte ich doch erfahren ... Glauben Sie mir, meine Freunde, es ist die Ungeduld, die mich so macht.«
    Hubert und seine Frau schauten einander an, als wollten sie die Tragweite dessen, was sie zu sagen im Begriffe waren, ermessen.
    Ein fahler Blitz, der unwillkürlich aus den Augen Jeanne's hervorsprang, hielt sie zurück, als sie eben den Entschluß faßten.
    »Sie sagen mir nichts?« rief sie, ihren Fehler wahrnehmend.
    »Wir wissen nichts,« erwiderten sie leise.
    In diesem Augenblick rief ein Befehl Hubert aus seiner Wohnung. Die Concierage, welche mit Jeanne allein blieb, suchte sie zu zerstreuen; es war vergebens, alle Sinne der Gefangenen, ihr ganzer Verstand waren außen durch die Geräusche, durch die Athemzüge in Anspruch genommen, die sie mit einer durch das Fieber verzehnfachten Empfänglichkeit auffaßte.
    Plötzlich entstand ein gewaltiger Lärm, eine mächtige Bewegung auf dem Platz. Die Menge strömte bis auf die Brücke, bis auf den Quai zurück, und dieß mit so starken, so oft wiederholten Schreien, daß Jeanne auf ihrem Beobachtungsposten darüber bebte.
    Diese Schreie hörten nicht auf: sie waren an einen offenen Wagen gerichtet, dessen Pferde, weniger durch die Hand des Kutschers als durch die Menge zurückgehalten, kaum im Schritte gingen.
    Die Menge bedrängte, umschloß sie und trug am Ende Pferde, Wagen und zwei Personen, welche darin saßen, auf ihren Schultern und Armen.
    In den großen Strahlen der Sonne, unter einem Blumenregen, unter einem Gewölbe von Blätterwerk, das tausend Hände über ihren Köpfen bewegten, erkannte die Gräfin diese zwei Männer, welche die begeisterte Menge berauschten.
    Bleich über seinen Triumph, erschrocken über seine Volksthümlichkeit, blieb der Eine ernst, betäubt, zitternd. Frauen stiegen bis auf die Felgen seiner Räder, rissen seine Hände an sich, um sie mit Küssen zu verzehren, und machten sich mit heftigen Stößen die Spitzen seiner Manchetten streitig, die sie mit den frischesten und seltensten Blumen bezahlt hatten.
    Andere noch Glücklichere waren mit den Lakaien hinten auf den Wagen gestiegen; sie entfernten unmerklich die Hindernisse, die ihrer Liebe im Weg waren, nahmen den Kopf des vergötterten Mannes, drückten einen ehrfurchtsvollen und zugleich sinnlichen Kuß darauf und machten dann neuen Glücklichen Platz. Dieser angebetete Mann war der Cardinal von Rohan.
    Frisch, freudig, funkelnd, erhielt der Zweite einen minder lebhaften, aber verhältnißmäßig eben so schmeichelhaften Empfang. Man belohnte ihn mit Freudenschreien und Vivats; die Frauen theilten sich in den Cardinal, die Männer riefen: »Es lebe Cagliostro!«
    Diese Trunkenheit brauchte eine halbe Stunde, um über den Pont-au-Change zu gelangen, und Jeanne bemerkte die Triumphatoren bis zum Gipfelpunkt derselben. Sie verlor nicht den kleinsten Umstand.
    Diese Kundgebung des öffentlichen Enthusiasmus für die Opfer der Königin, denn so nannte man sie, gewährte Jeanne einen Augenblick der Freude.
    Doch plötzlich sagte sie:
    »Wie! sie sind schon frei; schon sind für sie die Förmlichkeiten erfüllt, und ich, ich weiß nichts; warum sagt man mir nichts?«
    Ein Schauer erfaßte sie.
    Sie hatte neben sich Frau Hubert gefühlt, welche, stillschweigend, aufmerksam auf Alles was vorging, doch begriffen haben mußte und dennoch keine Erklärung gab.
    Jeanne wollte eine unerläßlich gewordene Erklärung hervorrufen, als ein neuer Lärm ihre Aufmerksamkeit gegen den Pont-au-Change zog.
    Ein Fiaker, umgeben von Leuten, fuhr ebenfalls den Abhang der Brücke hinauf.
    In diesem Fiaker erkannte Jeanne, lächelnd und ihr Kind dem Volke zeigend, Oliva,

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