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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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argwöhnisch.«
    »Niemand mißfällt mir.«
    »Ich glaubte, Sie ständen schlecht ... mit einem Cavalier ... mit Herrn von Charny ... den Sie im Duell verwundet haben ...« sagte die Königin, sich stufenweise belebend. »Und da es einfach ist, daß man die Leute flieht, die man nicht liebt, so werden Sie, sobald Sie die Rückkehr des Herrn von Charny bemerkten, den Hof zu verlassen gewünscht haben.«
    Philipp antwortete nicht.
    Die Königin, die sich in Beziehung auf diesen so redlichen, so wackern Mann täuschte, glaubte es mit einem gewöhnlichen Eifersüchtigen zu thun zu haben. Sie setzte ihm ohne Schonung zu.
    »Sie wissen erst seit heute, daß Herr von Charny zurückgekommen ist,« fuhr sie fort. »Ich sage, seit heute! und heute verlangen Sie Ihren Abschied von mir?«
    Philipp wurde mehr bleifarbig, als bleich. So angegriffen, so mit Füßen getreten, erhob er sich grausam.
    »Madame,« sagte er, »es ist wahr, ich weiß die Rückkehr des Herrn von Charny erst seit heute; nur ist es länger, als Eure Majestät denkt, denn ich habe Herrn von Charny gegen zwei Uhr Morgens an der Parkthüre getroffen, welche mit den Apollo-Bädern in Verbindung steht.«
    Die Königin erbleichte ebenfalls, und nachdem sie mit einer Bewunderung, gemischt mit Schrecken, die vollkommene Höflichkeit betrachtet hatte, die der Edelmann in seinem Zorne behielt, murmelte sie mit erloschener Stimme:
    »Gut, mein Herr, gehen Sie, ich halte Sie nicht zurück.«
    Philipp verbeugte sich zum letzten Mal und ging mit langsamem Schritte weg.
    Die Königin fiel, wie vom Blitze getroffen, in einen Lehnstuhl und rief:
    »Frankreich, du Land der edlen Herzen!«
     

LXX.
Die Eifersucht des Cardinals.
    Indessen hatte der Cardinal drei Nächte aufeinander folgen sehen, die sehr verschieden von denen waren, welche seine Einbildungskraft ihm unaufhörlich von Neuem vorführte.
    Keine Nachricht von irgend Jemand, keine Hoffnung auf einen Besuch. Diese Todesstille nach der Aufregung der Leidenschaft war die Dunkelheit eines Kellers nach dem heitern Sonnenlicht.
    Der Cardinal schmeichelte sich Anfangs mit der Hoffnung, seine Geliebte, ein Weib, bevor sie Königin war, wolle erproben, welcher Natur die Liebe sei, die man ihr bezeigte, und ob sie nach der Prüfung, wie vor derselben gefalle. Ein ganz männliches Gefühl, dessen Materialismus eine zweischneidige Waffe wurde, die den Cardinal sehr schmerzlich verwundete, wenn sie sich gegen ihn kehrte.
    Als er nichts kommen sah und nichts hörte als das Stillschweigen, wie Herr Delille sagt, da fürchtete der Unglückliche in der That, diese Prüfung sei für ihn selbst ungünstig gewesen. Hievon rührte eine Angst, eine Bangigkeit her, von der man sich keinen Begriff machen kann, wenn man nicht an den allgemeinen Nervenschmerzen gelitten hat, die jede nach dem Gehirn ausmündende Fiber zu einer Feuerschlange machen, die sich durch ihren eigenen Willen krümmt oder abspannt.
    Dieses Mißbehagen wurde dem Cardinal unerträglich; er schickte zehnmal an einem halben Tage in die Wohnung der Frau von La Mothe, zehnmal nach Versailles.
    Der zehnte Eilbote brachte ihm endlich Jeanne, welche dort Charny und die Königin bewachte und sich innerlich zu dieser Ungeduld des Cardinals, der sie bald den günstigen Erfolg ihres Unternehmens zu verdanken haben sollte, Glück wünschte.
    Sobald der Cardinal sie erblickte, brach er los.
    »Wie!« rief er, »Sie leben mit dieser Ruhe! Wie! Sie wissen, daß ich auf der Folter bin, und Sie, die Sie sich meine Freundin nennen, lassen diese Folter bis zum Tode gehen!«
    »Ei, Monseigneur,« erwiderte Jeanne, »Geduld, wenn's beliebt. Was ich in Versailles fern von Ihnen that, ist viel nützlicher, als was Sie hier in Ihrer Sehnsucht nach mir thaten.«
    »Man ist nicht in diesem Grade grausam,« sagte Seine Eminenz, besänftigt durch die Hoffnung, Nachrichten zu erhalten. »Sprechen Sie, was sagt man, was thut man dort?«
    »Die Abwesenheit ist ein schmerzliches Uebel, mag man nun in Paris oder in Versailles daran leiden.«
    »Das entzückt mich, und ich danke Ihnen dafür; aber ...«
    »Aber?«
    »Beweise!«
    »Oh! guter Gott,« rief Jeanne, »was sagen Sie da, Monseigneur! Beweise! ... Sind Sie bei Troste, Monseigneur, daß Sie von einer Frau Beweise für ihre Fehler verlangen?«
    »Ich verlange keine Urkunde für einen Proceß, Gräfin; ich verlange ein Liebespfand.«
    »Mir scheint,« erwiderte sie, nachdem sie Seine Eminenz auf eine gewisse Weise angeschaut hatte, »Sie

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