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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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ihn so mystificiren wollten, daß er an eine Laune der Königin für ihn glauben sollte.«
    »Ach! ja,« seufzte Oliva,
    »Ich erinnere Sie nicht an die zwei ersten Promenaden, die wir bei Nacht im Garten von Versailles in Gesellschaft dieses armen Jungen machten.«
    Oliva seufzte abermals.
    »In diesen zwei Nächten spielten Sie Ihre kleine Rolle so gut, daß unser Verliebter die Sache im Ernste nahm.«
    »Das war vielleicht schlimm,« sagte Oliva leise; »denn in der That, wir täuschten ihn, und er verdient es nicht; es ist ein reizender Cavalier.«
    »Nicht wahr?«
    »Oh! ja.«
    »Doch! warten Sie, hierin liegt das Schlimme nicht. Daß Sie ihm eine Rose geschenkt haben, daß Sie sich Majestät nennen ließen ... daß Sie ihm Ihre Hand zum Küssen gaben, das sind muthwillige Streiche ... Aber ... meine kleine Oliva, es scheint, das ist noch nicht Alles.«
    Oliva erröthete so sehr, daß Jeanne ohne die tiefe Nacht es hätte bemerken müssen. Als gescheidtes Weib schaute sie allerdings den Weg und nicht ihre Gefährtin an.
    »Wie ...« stammelte Nicole, »in welcher Hinsicht ... ist das noch nicht Alles?«
    »Es fand eine dritte Zusammenkunft statt,« erwiderte Jeanne.
    »Ja,« sagte Oliva zögernd; »Sie wissen es, da Sie dabei waren.«
    »Verzeihen Sie, liebe Freundin, ich war, wie immer, in der Entfernung und lauerte, oder gab mir den Anschein, als lauerte ich, um Ihrer Rolle mehr Wahrheit zu verleihen. Ich habe also weder gehört, noch gesehen, was in jener Grotte vorgegangen ist. Ich weiß nur das, was Sie mir davon erzählt haben. Sie erzählten mir aber, als Sie zurückkamen, Sie seien spazieren gegangen, Sie haben geplaudert, und die Rosen und die Handküsse haben ihr Spiel fortgesetzt. Ich, meine Kleine, glaube Alles, was man mir sagt.«
    »Nun denn! ... aber ...« machte Oliva zitternd.
    »Nun denn! meine Liebenswürdigste, es scheint, unser Narr sagt mehr, als ihm die vorgebliche Königin bewilligt hat.«
    »Was?«
    »Berauscht, betäubt, verwirrt, rühmte er sich, wie es scheint, von der Königin einen unverwerflichen Beweis getheilter Liebe erhalten zu haben. Dieser arme Teufel ist entschieden ein Narr.«
    »Mein Gott! mein Gott!« murmelte Oliva.
    »Es ist ein Narr, schon weil er lügt, nicht wahr?«
    »Gewiß,« stammelte Oliva.
    »Sie hätten sich nicht einer so furchtbaren Gefahr aussetzen sollen, ohne es mir zu sagen, meine liebe Kleine.«
    Oliva schauerte vom Scheitel bis zu den Zehen.
    »Welche Wahrscheinlichkeit hat es,« fuhr die furchtbare Freundin fort, »daß Sie, die Herrn Beausire liebt und mich als ihre Gefährtin besitzt, daß Sie, eine Dame, welcher der Graf von Cagliostro den Hof macht, dessen Bemühungen Sie zurückweisen, daß Sie aus Laune diesem Narren das Recht geben ... zu ... sagen ... Nein, er hat den Kopf verloren, das lasse ich mir nicht nehmen.«
    »Nun!« rief Nicole, »was für eine Gefahr ist dabei? sprechen Sie.«
    »Bemerken Sie wohl, wir haben es mit einem Narren zu thun, der nichts fürchtet und nichts schont. So lange es sich nur um eine geschenkte Rose, um einen Handkuß handelte, da war nichts zu sagen; eine Königin hat Rosen in ihrem Park, sie hat Hände zur Verfügung aller ihrer Unterthanen; doch wenn es wahr wäre, daß bei der dritten Zusammenkunft ... Ach! ich lache nicht mehr, seitdem ich diese Idee habe.«
    Oliva fühlte, wie sich ihre Zähne aus Angst an einander preßten.
    »Was wird dann geschehen, meine gute Freundin?« fragte sie.
    »Es wird vor Allem geschehen, daß Sie nicht die Königin sind, wenigstens nicht, daß ich wüßte.«
    »Nein.«
    »Und daß, da Sie die Eigenschaft Ihrer Majestät usurpirt haben, um eine Leichtfertigkeit dieser Art zu begehen...«
    »Nun?«
    »Nun, das nennt man Majestätsbeleidigung. Man führt die Leute sehr weit mit diesem Wort.«
    Oliva verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
    »Im Ganzen,« fuhr Jeanne fort, »da Sie nicht das gethan haben, womit er sich brüstet, so werden Sie damit davon kommen, daß Sie es beweisen. Die zwei vorhergehenden Leichtfertigkeiten werden mit zwei bis vier Jahren Gefängniß und mit der Verbannung bestraft.«
    »Gefängniß! Verbannung!« rief Oliva bestürzt.
    »Das ist kein Unglück, das sich nicht wieder gut machen ließe; aber ich will immerhin meine Vorsichtsmaßregeln nehmen und mich sicher stellen.«
    »Wie! Sie würden auch beunruhigt?«
    »Bei Gott! wird dieser Wahnsinnige nicht auch mich sogleich angeben? Oh! meine arme Oliva, diese Mystification wird uns theuer zu stehen

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