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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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Vorhängen hin- und hergehen.
    »Mein Gott! was macht sie! was macht sie! die kleine Elende! Sie hat vielleicht das Signal nicht gesehen.«
    »Auf! Muth, wir wollen wieder hinaufgehen.«
    Und sie stieg in der That wieder in ihre Wohnung hinauf, um noch einmal den Telegraphen ihrer Kerzen spielen zu lassen.
    Kein Zeichen antwortete auf die ihrigen.
    »Ah!« sagte Jeanne zu sich selbst, während sie voll Wuth ihre Manchetten zerknitterte, »die Gaunerin muß krank sein und sich nicht rühren können. Oh! was ist daran gelegen? lebendig oder todt, wird sie heute Abend abreisen.«
    Sie ging abermals mit der Hast einer verfolgten Löwin die Treppe hinab. Sie hielt in ihrer Hand den Schlüssel, der so oft Oliva die nächtliche Freiheit verschafft hatte.
    Im Augenblick, wo sie diesen Schlüssel in das Schloß des Hauses stecken wollte, hielt sie inne.
    »Wenn Jemand oben bei ihr wäre?« dachte die Gräfin.
    »Unmöglich, ich werde die Stimmen hören, und es wird noch Zeit sein, wieder herabzugehen. Wenn ich Jemand auf der Treppe begegnete ... Oh!«
    Bei dieser gefährlichen Annahme wäre sie beinahe zurückgewichen.
    Das Geräusch des Stampfens ihrer Pferde auf das schallende Pflaster bestimmte sie.
    »Ohne Gefahr nichts Großes,« sagte Jeanne. »Mit Kühnheit nie Gefahr!«
    Und sie drehte den Schlüssel in dem schwerfälligen Schloß und öffnete die Thüre.
    Jeanne kannte die Oertlichkeiten; ihr Verstand würde ihr dieselben geoffenbart haben, selbst wenn sie sich nicht, als sie jeden Abend auf Oliva wartete, genau darüber unterrichtet hätte.
    Die Treppe war links, Jeanne eilte auf die Treppe.
    Kein Geräusch, kein Licht, Niemand.
    So kam sie auf den Treppenabsatz der Wohnung Nicole's.
    Hier, unter der Thüre, sah man einen beleuchteten Streifen; hier, hinter der Thüre, hörte man das Geräusch eines hastigen Schrittes.
    Keuchend, aber ihren Athem erstickend, horchte Jeanne. Man sprach nicht. Oliva war also allein, sie ging, sie räumte ohne Zweifel zusammen.
    Sie war also nicht krank und es handelte sich nur um eine Verzögerung.
    Jeanne kratzte sachte an dem Holze der Thüre.
    »Oliva! Oliva!« sagte sie; »Freundin, liebe Freundin!«
    Die Schritte näherten sich auf dem Teppich.
    »Oeffnen Sie! öffnen Sie!« sagte Jeanne hastig.
    Die Thüre wurde geöffnet, eine Lichtfluth überströmte Jeanne, und diese stand einem Mann gegenüber, der einen dreiarmigen Leuchter in der Hand hielt. Sie stieß einen furchtbaren Schrei aus und verbarg ihr Gesicht.
    »Olivia!« sagte dieser Mann. »Sind Sie es nicht?«
    Und er hob sachte den Ueberwurf der Gräfin auf.
    »Die Frau Gräfin von La Mothe!« rief er im Tone eines bewunderungswürdig natürlichen Erstaunens.
    »Herr von Cagliostro!« murmelte Jeanne wankend und einer Ohnmacht nahe.
    Unter all den Gefahren, welche Jeanne hatte voraussetzen können, war diese ihr nie vor die Augen getreten. Sie schien auf den ersten Blick nicht sehr furchtbar; aber wenn man ein wenig nachdachte, wenn man die düstere Miene und die tiefe Verstellung dieses seltsamen Mannes ein wenig beobachtete, mußte die Gefahr schrecklich erscheinen.
    Jeanne hätte bald den Kopf verloren, sie wich zurück und hatte große Lust, sich die Treppe hinab zu stürzen.
    Cagliostro reichte ihr artig die Hand und lud sie ein, sich zu setzen.
    »Welchem Umstande habe ich die Ehre Ihres Besuches zu verdanken, Madame?« sagte er mit sicherer Stimme.
    »Mein Herr ...« stammelte die Intrigantin, die ihre Augen nicht von denen des Grafen losmachen konnte, »ich kam ... ich suchte ...«
    »Erlauben Sie, Madame, daß ich klingle, um diejenigen meiner Leute zu bestrafen, welche die Unschicklichkeit gehabt haben, eine Frau von Ihrem Rang allein eintreten zu lassen.«
    Jeanne zitterte und hielt den Grafen bei der Hand zurück.
    »Sie müssen,« fuhr dieser unstörbar fort, »Sie müssen zu diesem Tölpel von einem Deutschen gerathen sein, der mein Portier ist und sich betrinkt. Er wird Sie nicht erkannt und seine Thüre, ohne etwas zu thun, ohne etwas zu sagen, geöffnet haben, und dann wird er wohl wieder eingeschlafen sein.«
    »Ich bitte, schelten Sie ihn nicht,« erwiderte die Gräfin, welche die Falle nicht ahnte, etwas weniger beklommen.
    »Nicht wahr, er hat geöffnet, Madame?«
    »Ich glaube, ja ... Aber Sie haben mir versprochen, ihn nicht zu schelten.«
    »Ich werde mein Wort halten,« erwiderte lächelnd der Graf. »Doch wollen Sie nun die Gute haben, sich zu erklären.«
    Sobald einmal die Sache so stand, sobald

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