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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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selbst wenn diese attraktiv und wohlhabend sind – es sei denn, die Frauen sind auf Geld aus.”
    Sie sprang auf. Ihre grünen Augen funkelten. “Das reicht”, sagte sie. “Ich muss mich nicht von Ihnen beleidigen oder verhören lassen. Das ist dieses Haus nicht wert. Behalten Sie es, und denken Sie von mir, was Sie wollen. Es ist mir völlig gleichgültig!” Sie stürmte zur Tür.
    Auch Lukes Blut war in Wallung geraten. Aber er musste sich aus anderen Gründen bemühen, nicht die Kontrolle zu verlieren. “Sie können jetzt nicht Auto fahren. Dafür haben Sie zu viel Wein getrunken”, sagte er.
    Sie blieb stehen und wandte sich um. Ihr Gesicht war gerötet. “Dann werden
Sie
eben verschwinden”, rief sie aufgebracht. “Einer von uns muss dieses Haus verlassen, sonst werde ich noch etwas tun, was ich später bereue.”
    “Was meinen Sie damit?”
    Sie versuchte, sich zu beruhigen. “Sie sind wegen dieser Sache schon genug verletzt worden. Ich will Ihnen nicht noch mehr wehtun. Ob Sie es glauben oder nicht – ich weiß, wie Sie sich fühlen.”
    Er lachte ironisch. “Sie haben keine Ahnung, was in mir vorgeht. Ich habe meinen Vater verehrt. Für mich war er ein Held – und jetzt erzählen Sie mir, dass er meiner Mutter untreu war, skrupellos junge Frauen verführt und sie ausgenutzt hat.”
    “Ja, das stimmt”, erwiderte sie heftig. “Wollen Sie wirklich die Wahrheit wissen? Also gut: Ihr Vater war ein Dreckskerl – selbstsüchtig, egoistisch und … Und Sie haben Recht, ich habe ihn nicht geliebt. Ich habe ihn gehasst. Als er starb, hat es mir kein bisschen leid getan. Denn nicht ich war es, sondern … oh nein!” Als ihr bewusst wurde, was sie gesagt hatte, brach sie in Tränen aus.
    “Ich … es tut mir leid …” Heftig schluchzend lief sie nach oben ins Badezimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Verwirrt strich Luke sich durchs Haar. Seine Hände zitterten. Es hat keinen Sinn, ihr nachzugehen, dachte er. Aber sobald sie zurückkäme, würde er sie dazu bringen, ihm die ganze Wahrzeit zu sagen.
    Plötzlich klingelte ein Telefon. Er fuhr erschrocken zusammen und sah sich um. Auf dem Küchentresen lag ein Handy. Luke wartete darauf, dass die Besitzerin zurückkommen würde, um den Anruf entgegenzunehmen. Als sie das nicht tat, nahm er widerstrebend das Telefon und drückte auf den blauen Knopf. “Hallo?”
    “Oh! Ich … könnte ich bitte mit Celia sprechen?”, fragte eine Frauenstimme verwirrt.
    “Tut mir leid”, erwiderte er kurz angebunden. “Hier gibt es keine Celia. Dieses Handy gehört Miss Jessica Gilbert. Sie müssen sich verwählt haben.”
    “Nein, das habe ich nicht”, entgegnete die Frau kühl. “Ich habe die Nummer eingespeichert. Außerdem sitzt Jessica Gilbert neben mir. Ihretwegen will ich ja mit Celia sprechen – um ihr zu sagen, dass sie ihre Mutter bitte doch noch dieses Wochenende besuchen soll.”
    “Ihre
Mutter?”
Nun war Luke verwirrt.
    “Ja. Ich bin Helen, Jessicas ältere Schwester. Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf? Vielleicht ein Vertreter? Haben Sie deshalb Celia für Jessica gehalten, weil sie das Wochenende im Haus ihrer Mutter verbringt?”
    Plötzlich wurde Luke im Zusammenhang mit der Affäre seines Vaters einiges klar. Die junge Frau oben im Badezimmer war gar nicht Jessica Gilbert, sondern ihre Tochter. Lionel Freemans Geliebte war also kein verführerisches junges Mädchen, sondern eine reife Frau gewesen. Obwohl Luke diese Vorstellung schon etwas besser gefiel, konnte er nach wie vor nicht begreifen, warum sein Vater überhaupt eine Affäre gehabt hatte.
    “Nein”, sagte er, “ich bin kein Vertreter. Mein Name ist Luke Freeman.” Er hörte, wie die Frau erschrocken einatmete. Offenbar konnte sie also mit diesem Namen etwas anfangen.
    “Der Grund für die Verwechslung ist die Tatsache, dass Celia sich als Jessica Gilbert ausgegeben hat, seit ich hier ankam.”
    Ein Seufzer war zu hören. “Dann wissen Sie also schon, dass Ihr Vater und meine Schwester eine Affäre hatten.”
    “Zumindest hatte ich einen Verdacht”, erwiderte er kühl. “Und als Celia klar wurde, wer ich bin, hat sie es mehr oder weniger direkt bestätigt. Können Sie mir vielleicht sagen, warum sie mir dieses Lügenmärchen erzählt hat? Haben Sie eine Ahnung, was für ein Gefühl es war, sich vorzustellen, mein Vater hätte eine Geliebte gehabt, die seine Tochter hätte sein können?”
    “Seien Sie ihr nicht böse”, bat Helen. “Celia wollte

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