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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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nahm sie ein weißes Badetuch und schleuderte es ihm entgegen.
    Er wickelte sich das Tuch sorgfältig um die Hüften. Auf keinen Fall wollte er riskieren, dass es plötzlich zu rutschen begann. Celia folgte ihm ins Schlafzimmer. Sofort wünschte Luke, er wäre im Badezimmer geblieben. Der Anblick des Bettes rief ihm in Erinnerung, wie Celia dort mit weit gespreizten Beinen gelegen hatte – so erregt, dass sie es niemals fertiggebracht hätte, Nein zu sagen. Energisch verdrängte er den Gedanken. Er musste ihr die Wahrheit sagen, ihretwegen, aber auch seinetwegen – denn sonst wäre er nicht besser als sein Vater.
    Luke atmete tief ein. “Ja, es stimmt. Ich habe eine Freundin.”
    Sie gab einen leisen Klagelaut von sich.
    “Es tut mir wirklich leid, Celia”, sagte er aufrichtig. “Ich kann zu meiner Verteidigung nur sagen, dass ich nichts Derartiges vorhatte, als ich dich in die Arme genommen habe. Ich wollte dich lediglich trösten. Und wie ich bereits sagte, bist du eine wunderschöne junge Frau – und ich bin nur ein Mensch.”
    Celia ließ sich aufs Bett sinken. Sie wirkte wie vor den Kopf geschlagen. “Wie heißt sie?”
    Er räusperte sich. “Isabel.”
    “Isabel”, wiederholte sie ausdruckslos. “Lebst du … lebst du mit ihr zusammen?”
    “Nein.” Luke bemerkte, wie erleichtert sie über diese Antwort war. Offenbar hatte sie befürchtet, er würde direkt von ihrem Bett in Isabels Arme zurückkehren. Nach allem, was sein Vater ihrer Mutter angetan hatte, schien Celia nichts anderes von Männern zu erwarten. Luke fühlte sich schuldig. Ihm fiel wieder ein, wie sie gesagt hatte, Männer würden oft lügen, wenn sie Sex wollten. Auch er, Luke, hatte gelogen, indem er ihr die Wahrheit verschwiegen hatte.
    “Meint ihr es ernst miteinander?”
    Da er Celia nicht noch mehr verletzen wollte, beschloss er, nichts von der Verlobung und der anstehenden Hochzeit zu erzählen.
    “Ja, wir sind schon eine ganze Weile zusammen”, erwiderte er. “Wir haben uns letztes Jahr bei der Arbeit kennen gelernt.”
    Celia ließ den Kopf hängen. Sie wirkte todunglücklich. Luke hatte sich noch nie zuvor so schlecht gefühlt. Er traute sich nicht, sie zu berühren. Doch sie sollte wissen, dass er sie für etwas ganz Besonderes hielt.
    “Celia”, begann er sanft. “Diese Stunden mit dir waren wunderschön. Ich werde dich nie vergessen.”
    Sie hob den Kopf und lächelte traurig. “Ich dich auch nicht, Luke Freeman”, sagte sie. “Weißt du eigentlich, dass ich vorher noch nie beim Sex zum Höhepunkt gekommen bin?”
    Sprachlos blickte er sie an und konnte es fast nicht glauben. Konnte das wahr sein?
    “Glaubst du mir etwa nicht?”, fragte sie.
    “Ich … doch, natürlich glaube ich dir. Ich bin nur überrascht, das ist alles.”
    Unvermittelt stand sie auf. “Du willst dich sicher anziehen. Ich werde unten auf dich warten.”
    Sobald sie auf der Terrasse war, brach Celia wieder in Tränen aus. Doch sie schaffte es, die lauten Schluchzer zu unterdrücken, die ihr in der Kehle aufstiegen. Um keinen Preis sollte Luke hören, dass sie weinte.
    Er hatte also eine Freundin, die Isabel hieß. Bestimmt war sie auch Architektin – eine attraktive, intelligente und weltgewandte Frau, die ihm niemals sagen würde, sie sei noch nie zuvor zum Höhepunkt gelangt. Instinktiv wusste Celia, dass sie sich nicht mit Isabel messen konnte. Schon der Name klang nach Eleganz und Bildung, während ihr eigener furchtbar altmodisch war.
    Celia betrachtete ihr Spiegelbild in den großen Terrassentüren und seufzte. Wie hatte Luke sie nur als schön bezeichnen können? Sie sah doch furchtbar aus: ihr Haar, ihre Kleidung – alles war in Unordnung. Sicher wollte er mir nur schmeicheln, dachte sie und trocknete sich die Tränen. Dann löste sie die Haarnadeln, knöpfte sich das Oberteil richtig zu und zog den Rock zurecht. Dabei stellte sie fest, dass sie darunter noch immer nackt war.
    Unwillkürlich musste Celia daran denken, wie bereitwillig sie Luke gehorcht hatte. Ihr wurde heiß.
    “Und jetzt der Rock”, hatte er befohlen. “Zieh ihn nicht aus. Öffne ihn. Weit.”
    Celia wurde schwindelig. Sie umfasste das Geländer und stellte sich vor, Luke würde erneut in sie eindringen.
    “Celia?”
    Erschrocken wandte sie sich um.
    Luke stand im Türrahmen. Er versuchte, sie nicht allzu verlangend anzusehen. Doch mit dem wunderschönen Haar, das ihr in weichen Locken auf die Schulter fiel, sah sie einfach verführerisch aus. Er sehnte

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