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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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ist er Kompromisse eingegangen und hat auch einiges für mich getan, indem er zum Beispiel das Haus in Pretty Point gebaut hat und dort viel Zeit mit mir verbrachte. Ihrer Mutter sagte er dann immer, er würde zum Angeln fahren. Sie schien allerdings nie an seiner Ehrlichkeit zu zweifeln.”
    “Kein Wunder.” Luke nickte. “Er hat sein ganzes Leben lang geangelt.”
    “Das stimmt nicht ganz”, widersprach sie ihm. “Meistens hat er es nur als Vorwand benutzt, um zu mir zu kommen. Erst haben wir uns immer in der alten Hütte in Pretty Point getroffen. Doch irgendwann wurde dort randaliert, und die Hütte ist teilweise abgebrannt.”
    Jetzt weiß ich auch, warum Dad so viel Verständnis dafür hatte, dass ich nicht mehr mit ihm zum Angeln fahren wollte, dachte Luke verletzt. Er überlegte kurz. Es musste genau in dem Jahr gewesen sein, als sein Vater Jessica Gilbert kennen gelernt hatte.
    “Ich möchte mich für meinen Vater entschuldigen”, sagte er aufrichtig. “Er hat sich Ihnen gegenüber egoistisch und unfair verhalten. Und offenbar war ihm dies auch bewusst. Denn ich glaube, er wollte sich bei Ihnen entschuldigen, indem er Ihnen das Haus in Pretty Point vermachte. Ich werde also dafür sorgen, dass Sie die Schenkungsurkunde so schnell wie möglich erhalten.”
    Jessica traten erneut Tränen in die Augen. “Das würden Sie tun?”, flüsterte sie.
    “Selbstverständlich. Schließlich hat mein Vater es so gewollt.”
    “Du meine Güte … ich …” Sie begann zu weinen. Luke nahm sie in die Arme und strich ihr sanft übers Haar.
    “Lionel hasste es, wenn ich geweint habe”, schluchzte sie.
    Das kann ich mir vorstellen, dachte Luke.
Und bestimmt hatte sie oft Grund zum Weinen. Dad hätte sie einfach in Ruhe lassen sollen, dann wäre sie jetzt vielleicht glücklicher. Was war damals nur in ihn gefahren?
    Über Jessicas Schulter sah er ihre wunderschöne Tochter an – und wusste plötzlich genau, warum sein Vater so gehandelt hatte. Er hatte für Jessica dasselbe empfunden, was er, Luke, für ihre Tochter empfand. Ich werde nicht zulassen, dass meine Leidenschaft für Celia zu etwas Ähnlichem führt, schwor er sich insgeheim. Am Ende dieses Abends würde er für immer aus ihrem Leben verschwinden. Doch vorher musste er noch dafür sorgen, dass die arme Jessica ein wenig glücklicher in die Zukunft blicken konnte.
    “Warum gehen Sie nicht mit Celia nach oben, um sich fürs Essen umzuziehen?”, schlug Luke ihr vor. “Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig essen.” Er sah sie eindringlich an. Dann sagte er lächelnd: “Danach können wir gemeinsam über Dad herziehen, so viel wir wollen. Und dazu trinken wir ein paar Gläser von Helens hervorragendem Wein.”
    Celia nickte. Luke hatte Recht. Es war genau das, was ihre Mutter tun musste: sich zusammenreißen und über ihre Gefühle für Lionel sprechen. Ihr musste klar werden, was er wirklich für ein Mensch gewesen war. Vielleicht würde dann ihr gebrochenes Herz langsam zu heilen beginnen.
    Energisch nahm sie ihre Mutter beim Arm und führte sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Celia durchsuchte Jessicas Koffer und förderte Stretchjeans und einen weißen Kaschmirpullover zu Tage.
    “Zieh am besten das hier an, Mum. Es braucht nicht gebügelt zu werden.”
    “Er ist ein großartiger Mensch, nicht wahr?”, fragte Jessica träumerisch, während sie den Anweisungen ihrer Tochter folgte. “Genau wie Lionel.”
    Celia verdrehte die Augen. Ihre Mutter war wirklich hoffnungslos romantisch. Und ich bin ihr ähnlicher, als ich wahrhaben möchte, dachte sie verzweifelt.
    “Und er sieht ihm auch so ähnlich!” Jessica bürstete sich das Haar. “Er strahlt so viel Männlichkeit und Kraft aus. So einem Mann kann man nur schwer widerstehen, stimmt’s?”
    Unwillkürlich musste Celia daran denken, wie Luke ihr am Nachmittag befohlen hatte, sich vor ihm auszuziehen. Sofort wünschte sie, das alles würde noch einmal passieren. Doch sie wusste, dass es nicht so kommen würde. Das hatte Luke nur allzu deutlich gemacht.
    Schnell steckte Jessica sich das Haar hoch und trug etwas Parfüm und Lippenstift auf.
    “Komm”, sagte sie dann atemlos und ein wenig ungeduldig, “lass uns wieder nach unten gehen. Ich möchte mit Luke sprechen – und ihn auch eine Weile ansehen”, fügte sie hinzu und lächelte dabei schalkhaft.
    Nicht nur du, dachte Celia wehmütig und folgte ihrer Mutter ins Wohnzimmer.
    Das Abendessen wurde ein großer Erfolg. Jessica war so

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