Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus Am Potomac

Das Haus Am Potomac

Titel: Das Haus Am Potomac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Wohnung fand, und
sie sagte es ihm.
Sam kniff die Augen zusammen. »Du weißt wohl, wie
man sich verhält, um wieder eingeladen zu werden,
stimmt’s? Du hast natürlich recht. Ich wollte allen alten
Ballast abwerfen, ganz neu beginnen und habe dabei
natürlich übertrieben. Ich gebe dir recht. Es sieht hier aus
wie in einem Hotelfoyer.«
»Warum bleibst du dann hier? Ich schätze, du hast auch
andere Möglichkeiten zur Wahl.«
»Oh, das Apartment ist in Ordnung«, sagte Sam ruhig.
»Nur das Mobiliar stört mich. Ich habe mich von den
alten Sachen getrennt, ohne eine genaue Vorstellung von
den neuen zu haben.«
Es war eine halb im Scherz dahingesagte Meinung, die
plötzlich zuviel Gewicht bekam. »Ach, hast du vielleicht
einen Scotch für eine müde Lady?« fragte sie.
»Natürlich.« Er ging hinüber an die Bar. »Mit viel Soda,
einem Würfel Eis, einem Spritzer Limone, wenn möglich,
aber wenn du keine Limone hast, ist es auch nicht
schlimm.«
Er lächelte.
»Ich bin sicher, ich höre mich nicht so lasch an.«
»Nicht lasch, nur rücksichtsvoll.« Er bereitete die Drinks
und stellte sie auf den Couchtisch. »Setz dich, und sei
nicht so nervös. Wie war es im Studio?«
»Nächste Woche um diese Zeit bin ich wahrscheinlich
arbeitslos. Weißt du, Luther glaubt tatsächlich, ich hätte
das alles aus Sensations-Publicity-Hascherei eingefädelt,
und er bewundert mich dafür, daß ich die Nerven dazu
hatte.«
»Ich schätze, Abigail denkt so ähnlich.«
Pat zog eine Augenbraue hoch. »Ich bin sicher, du
würdest als erster davon erfahren. Sam, ich hatte
eigentlich nicht vor, mich nach dem gestrigen Abend so
schnell wieder bei dir zu melden. Tatsächlich schwebte
mir eine hübsche dreimonatige Abkühlungsphase vor,
bevor wir uns als gleichgültige Bekannte wiedersähen.
Aber ich brauche dringend Hilfe, und an Luther Pelham
kann ich mich deswegen mit Sicherheit nicht wenden.
Deswegen bist du leider der Auserwählte.«
»Nicht gerade der liebste Grund, aus dem ich von dir
hören würde, aber ich freue mich, wenn ich dir helfen
kann.«
Sam war heute verändert. Sie konnte das spüren. Es war
so, als wäre dies Unschlüssige, Wankelmütige fort.
»Sam, da war noch etwas mit diesem Einbruch.« Sie
erzählte ihm, so ruhig sie konnte, von der Raggedy Ann Puppe. »Und jetzt ist die Puppe verschwunden.«
»Pat, soll das heißen, es war jemand ohne dein Wissen
bei dir im Haus?«
»Ja.«
»Dann wirst du keine Minute länger dableiben.«
Sie stand ruhelos auf und ging zum Fenster.
»Damit ist die Sache nicht gelöst. Sam, auf eine
verrückte Art und Weise ist die Tatsache, daß die Puppe
wieder verschwunden ist, fast beruhigend. Ich glaube
nicht, daß derjenige, der mir gedroht hat, mir wirklich
etwas antun wollte. Sonst hätte er es sicher schon getan.
Ich glaube, er hat Angst davor, daß die Sendung ihm schaden könnte. Und ich habe da einige Ideen.« Sie
erklärte ihm schnell, wie sie den Fall Eleanor Brown
beurteilte. »Wenn Eleanor Brown nicht gelogen hat, dann
hat es Toby getan. Wenn Toby gelogen hat, muß die
Senatorin ihn gedeckt haben, und das kann ich nicht
glauben. Aber angenommen, es war noch ein Dritter in die
Sache verstrickt, der Tobys Stimme nachahmen konnte
und wußte, wo Eleanor ihren Abstellraum hatte, und darin
genug Geld versteckte, um sie als Schuldige dastehen zu
lassen?«
»Wie erklärst du dir die Sache mit der Puppe und den
Drohungen?«
»Ich glaube, daß mich jemand einzuschüchtern und die
Sendung zu stoppen versucht hat, jemand, der mich
kannte, als ich klein war, und mich vielleicht
wiedererkannt hat. Sam, was hältst du davon? Toby kannte
mich, als ich klein war. Und Toby ist mir gegenüber
richtig feindselig geworden. Anfangs dachte ich, es wäre
wegen der Senatorin und all dieser schlechten Publicity,
aber neulich hat er sich in der Bibliothek umgesehen, als
hätte er etwas vor. Und nachdem er aus dem Haus
gegangen war, hat er sich selbst wieder Einlaß verschafft.
Er ahnte nicht, daß ich ihm gefolgt war, um den
Sicherheitsriegel vorzuschieben. Er versuchte es so
darzustellen, als hätte er nur das Schloß prüfen wollen,
und sagte, daß jeder herein könne und ich vorsichtig sein
solle. Ich nahm ihm das ab – aber, Sam, ich habe wirklich
Angst vor ihm. Könntest du ihn nicht mal überprüfen und
feststellen lassen, ob er mal in Schwierigkeiten gesteckt
hat? Ich meine, echten Schwierigkeiten?«
»Ja, das kann ich. Ich konnte diesen

Weitere Kostenlose Bücher