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Das Haus Am Potomac

Das Haus Am Potomac

Titel: Das Haus Am Potomac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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einen Zusammenhang bringen.«
Sie macht sich Gedanken wegen der Einbrüche, sagte
sich Pat, als sie in der Wanne lag. Sie hat Angst, daß ich
die Wahrheit nicht ertragen kann. Sie schlüpfte in ihren
Frotteebademantel, setzte sich an ihren Frisiertisch, löste
ihre Haare und begann sie zu bürsten. Sie hatte sie fast die
ganze Woche lang zu einem Knoten gebunden getragen.
Sie wußte, daß Sam sie am liebsten so lose mochte. So
wollte sie die Haare heute abend tragen.
Sie ging ins Bett und stellte das Radio leise. Sie hatte
nicht damit gerechnet, daß sie einschlummern könnte, tat
das aber bald. Als sie Eleanors Namen hörte, schrak sie
hoch.
Auf dem Wecker war es Viertel nach sechs. In fünfzehn
Minuten würde die Sendung beginnen.
»Als Grund dafür, daß sie sich gestellt hat, gab Miss
Brown bei ihrer Verhaftung an, daß sie es nicht länger
ertragen konnte, ständig in der Furcht zu leben, daß
jemand sie erkennen könnte. Sie beteuert nach wie vor,
den Diebstahl, für den sie verurteilt wurde, nicht begangen
zu haben. Ein Polizeisprecher erklärte, Miss Brown habe,
seit sie die Auflagen für ihre bedingte Haftentlassung
verletzt habe, mit einem Krankenwärter namens Arthur
Stevens zusammengelebt. Stevens wird verdächtigt, einige
Leute in Pflegeheimen getötet zu haben; gegen ihn wurde
Haftbefehl erlassen. Sein religiöser Fanatismus hat ihm
den Namen ›Engel der Siechenheime‹ eingetragen.«
»Engel der Siechenheime!« Bei seinem ersten Anruf
hatte dieser Mann am Telefon neulich sich als Engel der
Barmherzigkeit, der Erlösung und der Rache bezeichnet.
Pat richtete sich auf und schnappte sich das Telefon.
Außer sich wählte sie Sams Nummer, ließ das Telefon
zehn-, zwölf-, vierzehnmal klingeln, bevor sie wieder
auflegte. Wenn sie nur verstanden hätte, was Eleanor
sagte, als sie über Arthur Stevens sprach! Er hatte Eleanor
gebeten, sich nicht zu stellen. Vielleicht hatte er versucht,
die Sendung zu stoppen, um Eleanor zu retten.
Ob Eleanor etwas von diesen Drohungen gewußt hatte?
Nein, hat sie nicht, dessen bin ich sicher, dachte Pat. Wir
sollten ihrem Anwalt Bescheid geben, bevor wir die
Polizei benachrichtigen.
Es war zwanzig nach sechs. Sie stand auf, band den
Gürtel ihres Bademantels fest und zog ihre Hausschuhe
an. Während sie die Treppe hinuntereilte, fragte sie sich,
wo Arthur Stevens jetzt stecken mochte. Wußte er, daß
man Eleanor festgenommen hatte? Würde er sich die
Sendung ansehen und ihr die Schuld daran geben, wenn
Eleanors Bild gezeigt wurde? Sie dafür verantwortlich
machen, daß Eleanor nicht ihr Versprechen gehalten und
noch gewartet hatte, bevor sie zur Polizei ging?
Im Wohnzimmer schaltete sie den Kronleuchter an,
stellte die höchste Helligkeitsstufe ein und nahm sich auch
einen Moment Zeit, die Christbaumbeleuchtung
anzumachen, bevor sie den Fernseher einschaltete.
Trotzdem hatte der Raum etwas merkwürdig Tristes an
sich. Sie nahm auf der Couch Platz und sah gebannt hin,
als nach den Nachrichten der Vorspann ablief.
Sie hatte Gelegenheit haben wollen, sich die Sendung
allein anzusehen. Im Studio hatte sie gemerkt, wie sie auf
die Reaktionen der anderen alle geachtet hatte. Doch jetzt
merkte sie, daß sie Angst davor hatte, sie noch einmal zu
sehen. Und zwar viel mehr als das übliche Maß an
Befürchtungen, wenn eine neue Serie anlief.
Der Heizkessel polterte, und an den Hitzeregulatoren
entwich zischend Dampf. Das Geräusch ließ sie
zusammenzucken. Es ist eigenartig, wie dieses Haus auf
mich wirkt, dachte sie.
Die Sendung begann. Pat besah sich kritisch, wie sie drei
– die Senatorin, Luther und sie selbst – da im Halbkreis
zusammensaßen. Der Hintergrund war gut. Luther hatte
recht damit gehabt, daß er die Blumen hatte austauschen
lassen. Abigail war nichts von der Spannung anzumerken,
die sie erkennen ließ, wenn die Kamera nicht lief. Die
Auswahl der Bilder von Apple Junction war gut. Abigails
Erinnerungen wirkten auf eben richtige Weise menschlich
ansprechend. Und es ist alles so verlogen, dachte Pat.
Die Filmaufnahmen von Abigail und Willard Jennings
bei ihrem Hochzeitsempfang, bei Parties auf deren
Anwesen, bei Wahlkampfveranstaltungen. Abigails
zärtliche Erinnerungen an ihren Mann, während diese
Filmausschnitte gezeigt wurden. »Willard und ich …«,
»Mein Mann und ich …« Seltsam, daß sie ihn nie Billy
nannte.
Pat kam immer deutlicher zum Bewußtsein, daß die
Filme, in denen Abigail als

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