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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Lupe nehmen, genauso wie es die
Polizei eben jetzt tut. Wenn Sie irgendwelche dunklen Flecken
in Ihrer Vergangenheit haben, muß ich sie wissen und in der
Lage sein, sie mit guten Argumenten beiseite zu räumen.«
Er warf einen Blick auf die Rechnung und zog seine Brieftasche hervor.
»Hier, lassen Sie mich das machen.«
Adam lächelte. »Keine Sorge. Das geht auf die Spesenabrechnung.«
Als sie die Treppe draußen vor dem Restaurant hinuntergingen, fuhr der blaue Chevy, den Adam das Spraguesche Anwesen
hatte verlassen sehen, vor und parkte. »Tina hat Besuch«, bemerkte Adam trocken, während Detective Coogan aus dem Wagen stieg und ins Restaurant ging.
30

A
    my kam um halb zehn. Nachdem sie Menley begrüßt hatte,
ging sie nicht sofort zu Hannah, sondern blieb bei dem
langen Eßtisch stehen, auf dem sich jetzt die Bücher und Unterlagen häuften, die Menley durchschauen wollte. »Mrs. Nichols,
mein Dad und Elaine hatten gestern abend ein paar Leute zum
Grillen zu Besuch, und Scott Covey war da. Er ist ja ein toller
Typ!«
    Deshalb also hat sie heute morgen so leuchtende Augen,
dachte Menley. »Ja, finde ich auch«, stimmte sie zu.
»Ich bin froh, daß Mr. Nichols ihn vertreten will. Er ist so
nett, und die Polizei macht ihm das Leben schwer.«
»Genauso kommt es uns vor.«
»Es ist schon komisch, wenn man denkt, daß er und seine
Frau das Haus hier noch einen oder zwei Tage vor ihrem Tod
angeschaut haben.«
»Ja, wirklich.«
»Er hat eine Weile mit mir geredet. Seine Mutter ist gestorben, und er hat eine Stiefmutter. Er hat mir erzählt, daß er sich
zuerst dagegen gesträubt hat, sie zu mögen, und daß es ihm dann
später leid tat, daß er soviel Zeit damit vergeudet hat, eklig zu
ihr zu sein. Sie verstehen sich wirklich gut.«
»Ich bin froh, daß Sie mir das erzählt haben, Amy. Sehen Sie
es jetzt mit etwas anderen Augen, daß Ihr Vater heiratet?«
Sie seufzte. »Wahrscheinlich. Was er mir so erzählt hat, gibt
mir das Gefühl, daß es schon okay wird.«
Menley stand vom Tisch auf und legte dem jungen Mädchen
die Hände auf die Schultern. »Es wird noch besser als nur okay
werden. Sie werden sehen.«
»Wahrscheinlich«, sagte Amy. »Es ist bloß… nein, es wird
schon gut. Ich möchte einfach nur, daß Dad glücklich wird.«
Hannah war im Ställchen und untersuchte eine Rassel. Nun
schüttelte sie das Spielzeug energisch.
Menley und Amy blickten zu ihr hinunter und lachten.
»Hannah mag es nicht, wenn man sie nicht beachtet«, stellte
Menley fest. »Warum tun Sie sie nicht in den Kinderwagen und
setzen sich eine Weile mit ihr raus?«
Als die beiden weg waren, schlug sie die Spragueschen Aktenordner auf, stapelte den Inhalt auf dem Tisch und machte
sich nun an den Versuch, die Papiere und Bücher und Zeitungsausschnitte in irgendeiner Weise zu ordnen. Es war eine
wahre Fundgrube an historischer Forschung. Da gab es Kopien von Briefen, die bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückreichten. Es gab Rechnungen und Stammbäume und alte
Landkarten und Seiten über Seiten an Aufzeichnungen, in
denen Phoebe Sprague die Ergebnisse ihrer Recherchen festgehalten hatte.
Menley fand Unterlagen vor, die mit Dutzenden von Kategorien versehen waren, unter anderem: Schiffsunglücke; Piraten;
Mooncussers; Versammlungsräume; Häuser; Kapitäne. Wie
Henry Sprague schon gewarnt hatte, waren die Schriftstücke
innerhalb der Ordner alles andere als ordentlich. Sie waren nur
vorhanden – teils gefaltet, teils als abgerissene Zettel, einige mit
markierten Absätzen.
Menley beschloß, sich jeden Ordner anzusehen, um ein Gefühl für den jeweiligen Inhalt zu bekommen und sich damit
möglichst einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Sie wollte
außerdem besonders auf jede etwaige Erwähnung von Kapitän
Andrew Freeman achten, da sie hoffte, mehr über das Remember House herauszubekommen.
Eine Stunde später stieß sie auf die erste. In dem Ordner mit
der Überschrift Häuser war ein Hinweis auf ein Haus, das Tobias Knight im Begriff sei für Kapitän Andrew Freeman zu bauen.
»Ein haus von statlicher größe, so es das hab & gut aufnehme,
das er befördert hat.« Das Jahr war 1703. Das muß sich auf das
Haus hier beziehen, dachte Menley.
Weiter hinten in demselben Ordner fand sie die Kopie eines
Briefes, den Kapitän Freeman an Tobias Knight mit Anweisungen zum Bau des Hauses gerichtet hatte. Ein Satz fiel ihr auf:
»Mehitabel, meine frau, seyn von zartter gestalt und krafft. Lasset die latten dicht

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