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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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abgekämpft, und obwohl du in meinen Augen nur das Zerrbild eines Arztes warst und ich schrecklich wütend auf dich war, hast du mich zutiefst beeindruckt. Deine Augen … Deine Statur … Ich war eine frisch verheiratete Frau, sittsam erzogen, und der erstbeste Mann löste gleich solche Gefühle in mir aus. Das hat mich anfangs gegen dich eingenommen. «
    Â» Eine völlig natürliche Gegenreaktion. «
    Sie ging einen Schritt auf ihn zu. » Diese Phase hat lange angehalten, viel länger, als du glaubst. Sie hat sogar noch bis in die jüngste Vergangenheit gewirkt. Zuerst wollte ich nicht wahrhaben, dass du recht hattest, dann habe ich mich dir gegenüber schuldig gefühlt und bin vor diesem Gefühl davongelaufen … «
    Â» Du bist mir keine Rechenschaft schuldig, warst es nie. «
    Sie lächelte. » Ich wusste, dass du das sagen würdest. Ein gutes Gefühl für mich, dich zu kennen. «
    Sie ging zur Anrichte, öffnete die Kassette und kam mit einem Scheck zurück, den sie Max überreichte.
    Ungläubig starrte er auf den eingesetzten Betrag, eine Eins mit sechs Nullen.
    Â» Mir ist klar « , sagte Elsa, » dass du dir davon keinen neuen Anzug kaufen wirst, keine Schuhe, kein Pferd, keine Zigarren und keinen Herrenring. Auch kein Baumhaus. Ich gebe dir das Geld, damit du eine Klinik bauen kannst, ein richtiges Krankenhaus mit allem Drum und Dran. Na, was sagst du? «
    Sie füllte das Glas auf und streckte es Max freudestrahlend für einen weiteren Trinkspruch entgegen.
    Â» Auf das Max-Richter-Hospital, in dem alle Menschen mit der gleichen Fürsorge behandelt werden. «
    Max blickte zu Boden und sagte: » Ich kann das Geld nicht annehmen, Elsa. «
    Â» Was sagst du da? Wieso denn nicht? Es ist als Spende gedacht. «
    Â» Hundert Pfund oder meinetwegen tausend sind eine Spende. Eine Million Pfund sind … Korruption. «
    Elsa fiel aus allen Wolken. » Aber ich möchte dir doch bloß deinen Traum erfüllen. «
    Â» Ich lebe meinen Traum bereits, und der sieht keine Million vor. Ich dachte, ich hätte dir das bereits erklärt. «
    Â» Deine Patienten würden von einem Krankenhaus profitieren. «
    Â» Geht es dir wirklich um meine Patienten? «
    Sein Widerstand ärgerte Elsa. Sie fühlte sich missverstanden. » Es kann dir völlig egal sein, warum dir jemand den Bau eines Krankenhauses ermöglicht. Deine Patienten fragen auch nicht danach, sie wollen gut versorgt sein. «
    Â» Sie werden bereits gut versorgt. Es stimmt, dass ich das eine oder andere gebrauchen könnte, aber dafür ist keine Million nötig. Streiche drei Nullen, dann können wir darüber reden. «
    Â» Hast du keine Phantasie? Man kann überschüssiges Geld für tausend Dinge verwenden. «
    Max versuchte, ihr den Scheck zurückzugeben, doch sie weigerte sich, ihn anzunehmen.
    Â» Du hast behauptet, dass du mich kennst « , sagte er. » Und dann willst du mich dafür bezahlen, dass ich einen Mord decke. «
    Elsa erstarrte. Sie hatte sich daran gewöhnt, dass niemand die Geschehnisse um den Tod von Titus erwähnte, und nun platzten sie in das idyllische Baumhaus, das neue Leben, die Zweisamkeit mit dem Mann, den sie liebte.
    Â» Sag das nicht « , bat sie. Zu mehr war sie vorerst nicht in der Lage.
    Â» Bist du es gewesen? « , fragte er.
    Sie wandte sich ab.
    Er wiederholte seine Frage. Als sie weiter schwieg, ging er um sie herum und suchte ihre Augen. » Nun? «
    Â» Was meinst du? «
    Â» Elsa, ich bitte dich. Du weißt, wovon ich spreche. «
    Sie blickte zu Boden. » Das gehört nicht hierher. Es hat nichts damit zu tun, dass ich dir ein Krankenhaus schenken will. Wieso denkst du mit einem Mal so schlecht von mir? Man sollte meinen, dass du mich ein bisschen einschätzen kannst. «
    Er dachte über ihre Worte nach, und sie glaubte schon, ihn überzeugt zu haben. Da machte er zwei Schritte auf sie zu. Elsas ganzer Körper spannte sich in der Hoffnung, von Max berührt zu werden. Das Baumhaus, die Villa und sogar die neunundfünfzig Millionen Pfund wogen plötzlich leicht gegen seine Gegenwart.
    Â» Diese Zeit ist vorbei « , sagte er kopfschüttelnd. » Du hast dich verändert. Warwick hat dich verändert. Und sein Geld. «
    Â» Du wolltest, dass ich eine freie Frau werde « , sagte sie verzweifelt.
    Â» Wenn du glaubst, dass ich das

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