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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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habe gehofft, sie hätten dir Manieren beigebracht.« Grinsend kraulte er den Hund hinter den Ohren. »Wie war das mit der Hundeschule? Sie haben dich dort hinausgeworfen, was?« fragte Ryan, während sie zur Tür gingen.
    Als ob er die Antwort darauf vermeiden wollte, blickte der Hund Miranda an.
    »Du hast doch keine Angst vor Hunden, oder?«
    »Nein, ich mag sie«, erwiderte sie. Ryan öffnete die Haustür. Augenblicklich waren sie umgeben vom Geräusch der Abendnachrichten, männlichen und weiblichen Stimmen, die erbittert und heftig zu streiten schienen, dem köstlichen Aroma von geröstetem Knoblauch und Gewürzen und einer großen, gefleckten Katze, die sofort auf den Hund losstürzte.
    »Home, sweet home«, murmelte Ryan und zog Miranda in das Gewühl hinein.
    »Wenn du dich nicht wie ein anständiges menschliches Wesen benehmen kannst, dann sprich bitte nie mehr mit meinen Freunden.«
    »Ich habe doch nur gesagt, daß sie, wenn sie zu einem Schönheitschirurgen ginge, ihr Aussehen, ihr Selbstbewußtsein und ihr Sexleben verbessern könnte.«
    »Du bist ein Schwein, Patrick!«
    »Du meine Güte, deine Freundin hat eine Nase wie die Schwanzflosse eines siebenundfünfziger Chevys!«
    »Du bist nicht nur ein Schwein, sondern auch noch ein arrogantes, oberflächliches Arschloch.«
    »Ich versuche die Nachrichten zu hören. Könnt ihr euren Streit nicht draußen austragen, bis der Sport vorbei ist, um Himmels willen?«
    »Wir haben den Zeitpunkt unserer Ankunft offenbar schlecht gewählt«, sagte Miranda kühl.
    »Nein, das ist normal«, versicherte Ryan ihr und zog sie in den geräumigen, unordentlichen und lauten Wohnraum.
    »Hey, Ry!«
    Der Mann – eigentlich ein Junge, wie Miranda feststellte, als er sich mit einem Grinsen, das genauso entwaffnend war wie Ryans, zu ihnen umdrehte – kam auf sie zu und boxte Ryan auf die Schulter.
    Er hatte dunkle, lockige Haare und goldbraune, glänzende Augen, in einem Gesicht, das wahrscheinlich die Mädchen auf der High School dazu gebracht hatte, nachts in ihre Kissen zu seufzen.
    »Pat!« Mit gleicher Zuneigung packte Ryan ihn an den Haaren, um ihn vorzustellen. »Mein kleiner Bruder Patrick, Miranda Jones. Benimm dich«, warnte er Patrick.
    »Klar. Hey, Miranda, wie geht’s Ihnen?«
    Bevor sie antworten konnte, trat die junge Frau, mit der Patrick sich gestritten hatte, zu ihnen. Während sie die Arme um ihren Bruder schlang und ihre Wange an seiner rieb, warf sie Miranda einen langen abschätzenden Blick zu. »Du hast mir gefehlt. Hallo, Miranda, ich bin Colleen.« Sie reichte ihr nicht die Hand, sondern hielt ihren Bruder besitzergreifend umschlungen.
    Auch sie hatte die goldene Gesichtsfarbe der Boldaris, und einen scharfen, prüfenden Glanz in den Augen.
    »Nett, Sie beide kennenzulernen.« Miranda schenkte Colleen
ein kühles Lächeln, das sie für Patrick ein wenig wärmer werden ließ.
    »Wollt ihr das Mädchen den ganzen Tag an der Tür stehen lassen, oder bringt ihr sie her, damit ich sie mir auch mal ansehen kann?« erscholl eine Stimme aus dem Wohnzimmer, und alle drei Boldaris grinsten.
    »Ich bringe sie dir schon, Papa. Gib mir deinen Mantel.«
    Miranda reichte ihn ihm widerstrebend, und als die Tür hinter ihr zuging, kam sie sich vor, als würde sie in eine Gefängniszelle geführt.
    Giorgio Boldari erhob sich aus seinem Lehnsessel und stellte höflich den Fernseher leise. Den Körperbau hat Ryan wohl nicht von seinem Vater geerbt, dachte Miranda. Der Mann, der sie musterte, war klein, stämmig und hatte einen grauen Schnauzbart. Er trug Khakihosen, ein sauber gebügeltes Hemd, Nikes und ein Medaillon der Madonna an einer Halskette.
    Niemand sagte etwas. Miranda war so nervös, daß ihre Ohren zu rauschen begannen.
    »Sie sind keine Italienerin, nicht wahr?« fragte Ryans Vater gedehnt.
    »Nein.«
    Giorgio schürzte die Lippen und ließ seinen Blick über ihr Gesicht gleiten. »Nach Ihrem Haar zu urteilen haben Sie vermutlich irisches Blut.«
    »Die Mutter meines Vaters war eine geborene Riley.« Miranda unterdrückte das Bedürfnis, mit den Füßen zu scharren, und zog statt dessen die Augenbrauen hoch.
    Da lächelte Giorgio plötzlich und hell wie ein Blitz. »Sie sieht klasse aus, Ry! Hol dem Mädchen endlich einen Wein, Colleen. Warum laßt ihr sie hier durstig herumstehen? Die Yankees haben heute verloren. Interessieren Sie sich für Baseball?«
    »Nein, ich...«
    »Sollten Sie aber. Es wäre gut für Sie.« Dann wandte er sich an Ryan und

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